Georg Kreisler Forum

Diskussionen => Gesellschaft => Thema gestartet von: Sandra am 13. April 2005, 23:33:08

Titel: altbekanntes immer wieder....
Beitrag von: Sandra am 13. April 2005, 23:33:08
Tausende Menschen sind durch die gewaltsame Räumung eines Elendsviertels am Rande einer Anlage des italienischen Ölkonzerns Agip in Nigeria obdachlos geworden.
Die Behörden der Ölstadt Port Harcourt ließen heute Planierraupen und bewaffnete Polizisten in dem Barackenviertel "Agip Waterside" anrücken, um Hunderte Hütten dem Erdboden gleichzumachen. Agip wies den Vorwurf örtlicher Menschenrechtler zurück, der Slum sei zerstört worden, um Raum für den Ausbau des Firmengeländes zu schaffen.
Selbst eine aus Lehmziegeln gebaute Kirche, in der nach Angaben des Pastors Mütter mit ihren Kindern und Schwangere Zuflucht gefunden hatten, wurde bei der Räumungsaktion in Trümmer gelegt. Laut Augenzeugen gingen die Polizisten brutal gegen die Bewohner vor. Einige seien mit Gerten gepeitscht worden.
Ein australisches Fernsehteam seit festgenommen und in einem Auto weggebracht worden, sagte ein Menschenrechtsaktivist. Bewohner suchten in den Trümmern nach ihren Habseligkeiten und klagten, ihnen seien weder Entschädigung noch Ausweichquartiere in Aussicht gestellt worden.
Bewohner und Menschenrechtler vermuten, dass die Erschließung des Areals zu Gunsten des Ölkonzerns erfolgt, damit dieser expandieren kann. Ein Agip-Sprecher wies die Vorwürfe zurück: Das Unternehmen habe mit der Räumung nichts zu tun. Von Seiten der Behörden gab es zunächst keine Stellungnahme zu den Zerstörungen.

quelle: http://www.orf.at
Titel: Re: altbekanntes immer wieder....
Beitrag von: Dagmar am 14. April 2005, 10:09:23
Überall dasselbe - zum heulen! In den Tsunami-Gebieten lassen sie die Leute nicht mehr auf ihr Land zurück. Da geht es zwar nicht um Öl, aber um ähnlich "vergoldetes Geld", nämlich um Tourismus. Die Investoren sperren das Land direkt am Meer mit Stacheldraht ab, um Hotels dort neu aufzubauen. Die Menschen, denen das Land eigentlich gehört und die da mal gelebt haben in ihren Hütten und Häusern, können kaum was machen. In Thailand ist das ein besonders großes Problem, weil da die formale Registrierung von Grundbesitz kompliziert und verfilzt ist, so dass die Leute keine Chance haben, "offiziell" zu beweisen, dass das Land eigentlich ihnen gehört.
Titel: Re: altbekanntes immer wieder....
Beitrag von: Sandra am 14. April 2005, 11:04:28
Es gibt einzelne Ansätze, dass sich Klein- und Mittelbetriebe zusammenfinden sollten, um der Unverfrorenheit der grossen Betriebe etwas entgegenzusetzen. Aber das ist noch nciht sehr weit über Absichtserklärungen hinausgekommen.
Das wäre die einzige Hilfe: wenn sich alle kleinen Einzelkämpfer zusammenschliessen, damit man klar erkennen kann, was für eine Macht sie eigentlich darstellen.
Solange diese kleinen Unternehmer (Fischer, zB und zwar nciht nur in Thailand, sondern weltweit!) kleine Leute sind, die ein Böötli besitzen, mit Glück, solange wird die grosse Macht der Tourismusindustrie sie einfach wegfegen. Wenn sie eine Dachorganisation haben, die sich genau mit solche Sachen befasst, könnten sie dem was entgegensetzen.
Aber leider: Bis jetzt gibt es Dissertationen zum Thema, und in Amerika kleine Ansätze - oder in einzelnen Städten und Ländern. Es müsste aber Weltumspannend sein.
Titel: Re: altbekanntes immer wieder....
Beitrag von: Bassmeister am 14. April 2005, 12:24:48
Da braucht Ihr aber gar nicht so weit weg zu fahren oder zu fliegen.
In München könnt Ihr das auch haben:

http://www.dieameise-ev.de/index.php?id=100