(Liedtext) Ohne Krieg

Begonnen von Dorian, 04. September 2004, 14:18:35

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Dorian

Ohne Krieg

Georg Kreisler

(LP "Gruselkabinett", 1981)
(LP "Wo der Pfeffer wächst", 1985)


Waffen, überall Waffen, Männer wie Affen oder Tiger auf'm Sprung
Haine voller Gebeine, eine gemeine Ansammlung.
Gebeine, die verscharrt anstatt begraben sind,
die nicht mehr Knaben sind wie vor dem Knall.
Gebeine, die für gar nichts mehr zu haben sind,
nur radioaktiven Zerfall.

Eisen, Kälte und Eisen, Witwen und Waisen, Terror und Mord,
Leichen, bleichende Leichen, nicht zu erreichen durch irgendein Wort.

...


Man sieht Israels Haltung zwar ein,
doch Palästina muß trotzdem wohl sein,
drum sperrt doch zu jede Rüstungsfabrik, ohne Krieg.

Und dann trifft sich vielleicht in der Mensa: Israel, Palästinenser,
und dann schrein sie sich an und ein jeder übt harte Kritik.
Ein halbes Stündchen woll'n sie sich lynchen,
doch schließlich siegt die Politik.
In jedem Falle ist Platz für alle,
drum ist auch Platz für Palästina ohne Krieg.

...

Ich will nicht hungern, das tu' ich ungern.
Ich hasse alle Explosionen,
will nichts mehr hören von Neutronen,
will niemand killen, um Gottes Willen,
ich will nur immer wieder brüllen:

Keinen Krieg !

Dorian

Also, der war bei mir an der Schmerzgrenze.

"Ich schrei nach Noten, ich weck' die Toten."

trifft's irgendwie  ;D

Maexl

hmm das ist allerdings klar besser als die schlager

wenns weh tut dann liegts gezwungenermaßen am imterpret

Maexl

Dagmar

Nee nee - liegt auf keinen Fall immer am Interpret:

Siehe "Komm" - was für ein Albtraum!
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Dorian

#4
Also, seh' ich ganz anders.
Die Komm... Platte kann ich ertragen, weil die Interpretin es authentisch  'rüberbringt.

Ansonsten... "Ohne Krieg"  finde ich auch vom Inhalt ziemlich seicht. So nach dem Motto: "Wenn sich alle Menschen lieben, wird der Wald auch wieder grün". Na ja, waren halt die 80er.

Dagmar

#5
ZitatDie Komm... Platte kann ich ertragen, weil die Interpretin es authentisch  'rüberbringt.

Ich nicht! Grusel  :-/

Ich finde übrigens auch nicht, dass T. Küppers das authentisch rüber bringt. Zumindest wirkt es auf mich nicht so. Sie macht das Stück absolut professionell, das auf jeden Fall! Aber ich nehme DER Frau nicht ab, dass sie wirklich so denkt. Auf mich macht es massiv den Eindruck "zum Gefallen gesungen".
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Bastian

#6
Ich finde dieses Lied überhaupt nicht seicht. Vor allem nicht den ersten Teil- ein Jude, der sich für "Palästina" einsetzt Wollen wir denn immer und ständig von berauschenden und "neuen" abstrusen Ideen überrascht werden? Konsumenten! Es gibt eben auch klare Lieder, die schlicht und hart ein Statement abgeben. Dass BP es singt ist mir recht und egal, habs schon selbst am Klavier gesungen. Und dabei im Rausch morgens um fünf den Staat Palästina ausgerufen. Mitten in Düsseldorf...

Andrea

Ich bin mit meinen mp3s immer noch nicht weiter und kenne deshalb wieder mal nur den Text, den ich sehr schön finde. Begründung: Wenn wir Menschen endlich begreifen würden, dass wir ALLE - nicht nur ein paar wenige - nicht hingehen dürfen,  damit sich etwas ändert.  Aber so lange wir das nicht begriffen haben, so lange der einzelne Typ nicht begreift, dass er etwas verändern kann, wird es so weiter gehen, und es wird immer Kriege geben. Klingt jetzt vielleicht ein Bisschen naiv - ich bin ja auch manchmal ein Bisschen blond. - Aber ich sehe es so.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Bastian

#8
Ich finde es Bemerkens wert, dass dieses Lied von GK ein Plädoyer ist. Für die Politik. Und dass die "Massen" auch wenigstens ein mal in einer anderen Weise vorgestellt werden:

"Doch es streiten sich zwei oder zehn oder tausend,  
die Massen, die streiten sich nicht.
 
Nein die Massen die schauen bloß zu,  
und ein jeder will nur seine Ruh'.
Man gewöhnt sich ja an Politik,
nicht an Krieg, nicht schon wieder Krieg."

whoknows

Also, soweit ich weiss, ist das ja auch "Ohne Geld" - nur neuerer Text. Ausserdem ist ja Israel palästina - und bis die Engländer damals abzogen waren Palästinenser ja die Juden, und die anderen waren einfach die Araber. erst danach gab es Juden(Israelis) und Palästinenser (araber).

und Andrea - das Zitat von Brecht "Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin" - das wird ja immer extrem sinnentstellend weitergegeben. Denn es heisst im Anschluss: "dann kommt der Krieg zu DIR".

Andrea

Das tut er so oder so, aber je mehr Leute ihn verweigern... Naja, ich weiß auch nicht.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das