Georg Kreisler Forum

Georg Kreisler => Georg Kreisler: Texte & Noten => Thema gestartet von: Adi am 21. Dezember 2004, 14:59:52

Titel: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Adi am 21. Dezember 2004, 14:59:52
Wenn ich mit Kreisler-Liedern auftrete, verändere ich gelegentlich den Text. Wer macht das auch?

Beispiel: wenn man als Frau Bidla Buh singen möchte, macht es nicht so besonderen Spaß, von Frauen zu singen, die umgebracht werden. Viel schöner ist es, wenn man beschreibt, wie Männer kalt gemacht werden....
Hier eine Kostprobe:

Es ist traurig, wenn Liebe erkaltet,
es ist furchtbar, wenn Liebe vergeht.
Doch wie kann man von Liebe erwartet,
daß sie immer und ewig besteht?
Nur ich liebe jeden auf immer,
ganz ohne mir das Leben zu erschwern.
Und ich werde geliebt – und wie ich das mach,
das will ich Ihnen jetzt erklärn:

Bidla buh, bidla buh, bidla bing bang buh!
Unsre Liebe war beinahe schon vergangen,
da schlitzte ich die Kehle vom Hein.
Das heißt: Er liebte mich, solange er lebte,
und wegen dem bisserl Schlitzen wird er nicht böse sein.

Bidla buh, bidla buh, bidla bing bang buh!
Unsre Liebe hatte kaum noch angefangen,
da nahm Pirmin ein Aspirin.
Also: Das war kein Aspirin, das war Strychnin,
aber heute noch liebe ich Pirmin!

Eberhard warf ich in die Donau,
gleich nach Dürrenstein, niemand hat's gesehn.
Und auch er wird mir verzeihn, denn grad bei Dürrenstein
ist die Donau doch so wunderschön...

Bidla buh, bidla buh, bidla bing bang buh!
Also was kann ein Mann da noch verlangen?
Nach dem Tod hab ich ihn stets noch mehr verehrt.
Kam der Tod auch etwas schnell – das ist nur originell,
und bis heut' hat sich noch keiner beschwert.

Zum Beispiel:
Lothar mit der Engelsmiene legt ich auf die D-Zug-Schiene
Markus und der Florian hab'n Unfall auf der Autobahn,
Eugen wollt ins Auto nicht, er starb an einem Pilzgericht
Lustig ist die Jägerei – Bruno war im Weg dabei,

Bidla buh, bidla buh, bidla bing bang buh!
Unsre Liebe war kaum älter als zwei Stunden,
da stieg ich mit dem Schorsch auf einen Baum.
Und bei Jörg hab ich vergessen, den Gashahn abzudrehn,
und die Blumenspenden ach die war'n ein Traum.


Bidla buh, bidla buh, bidla bing bang buh!
Nur der Günther wollte mich versichern lassen.
Also das ärgerte mich sehr.
Das hat mich so verdrossen, ich hab ihn schnell erschossen,
und heute lieb' ich ihn nicht mehr.

Aber Thomas hätt die Krankheit überwunden,
leider trank er die falsche Arznei.
Und Gerhard hatte satt das Leben, wollte selbst den Tod sich geben,
selbstverständlich half ich ihm dabei.

Bidla buh, bidla buh, bidla bing bang buh!
Aber heute hab ich nen Mann gefunden,
ganz bestimmt der tollste Mann der Welt!
Und jetzt darf ich's nicht verpassen,
mir die Messer schleifen z'lassen,
und dann muss ich die Pistolen
vom Pistolenputzer holen,
eine Sense muß ich borgen.
Das Arsen, das kommt erst morgen,
und ein kleines Tomahawk'l,
für die Leich' brauch ich ein Sack'l,
auch ein' Besen hätt ich gern,
um die Knochen aufzukehrn,
das Petroleum, das hab ich schon bestellt!
Bidla buh, bidla buh, bidla bing bang buh!
Tolle Männer kosten sehr viel Geld!

Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Sue am 21. Dezember 2004, 15:05:01
Also, ich würd's nicht machen, aber ich bin auch sehr kleinlich was das Umändern von schon bestehendem Lied- oder Literaturgut betrifft.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Andrea am 21. Dezember 2004, 15:18:35
Eine schöne Umdichtung, finde ich.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Sandra am 21. Dezember 2004, 18:08:25
Von ein paar rythmischen Kleinigkeiten, die man aber beim singen austarieren kann abgesehen, und auch davon, dass es Dürnstein ist  ;) finde ich es auch gelungen, und auch völlig legitim. GK selbst hat viele Lieder in männlicher und weiblicher form geschrieben, oder politische Namen aktualisiert - warum also nicht. Es geht darum, dass man dem Werk in seiner INTENTION treu bleibt, und ihm dient. Schlimm wird es nur, wenn man inhaltlich etwas verändert, oder wenn man etwas, wie es so schön heisst "verschlimmbessert".

Wenn ich etwas singe, ändere ich auch frei herum - solange ich der Überzeugung bin, dass das LIED dann besser ankommt.
Ich kürze auch - da kenn ich nix.
Was ich garnicht mag ist aber, wenn man ein Lied verändert, weil man dann SELBER besser ankommen will - wenn man also sich selbst über das Lied stellt, und über die Wirkung, die das LIED erzielen soll.
Ute Lemper kann sowas ziemlcih gut. Man weiss nicht mehr ,WAS sie gesungen hat, aber SIE kann sich gebärden. Da werden Gesichter verzogen, und alle möglichen Töne eingebaut, und tanzschritte und wasweissich - aber mit dem LIED hat es nix zu tun. Sowas hasse ich.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Adi am 21. Dezember 2004, 19:32:51
Ich verändere Texte ja nicht, um sie zu verbessern, sondern nur, damit sie passen. Die Intention des Liedes bleibt, wie Sandra meint, dann in der Regel erhalten.

Ich mache aber durchaus auch solche Veränderungen, die mit der Intention des Liedes nichts mehr zu tun haben, und wahrscheinlich findest Du, Sandra, das nicht mehr legitim. Bislang kam gerade diese Art von Umdichtung immer sehr gut  an, da ja offensichtlich ist, dass es extra für eine bestimmte Situation gedichtet wurde.
Ich darf auch hier ein Beispiel anführen. Ich habe es vor einem halben Jahr bei einer Vernissage, die von Kreislerliedern umrahmt wurde, zum Besten gegeben:


Melodie: Taubenvergiften

Heute muss man zum Schloßkeller geh'n
da ist nämlich richtig was los.
Werke von Künstlern, die kann man da seh'n
und die Bilder sind einfach grandios.
Freude macht uns das Sehen,
egal, ob wir Kunst auch verstehen,
heut ist Samstag, das Wetter passt wunderbar rein,
heut muss man im Schlosskeller sein.

Schau, die Leute sind nett und die Bilder sind stark,
in Tiengen ist heut Vernissage,
ob in Öl, Aquarell, ach sie dringen ins Mark,
oder ob es vielleicht 'ne Collage.
Ich sage es hier enthusiastisch,
die Bilder sind einfach phantastisch.
Der Malkreis Tiengen, der stellt heute aus,
und das verdient kräft'gen Applaus.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: 281065871 am 21. Dezember 2004, 20:13:10
Hallo,
Stimme Adi voll und ganz zu.Ich selber mache das auch so. Aber auch Sandra gebe ich Recht denn die Inhalte soll man wirklich nicht verändern !
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Sandra am 21. Dezember 2004, 22:34:57
Naja, für private (oder mehr oder weniger private) Events, was soll's - ich hab auch schon mal zur Musik von "Mein mann will mich verlassen" eine Geburtstagslied geschrieben. Aber bei Deiner obigen Umdichtung frage ich mich schon, warum Du nicht gleich ein neues Lied geschrieben hast - Sinn macht sowas doch nur, wenn das Publikum das Original kennt. sonst ist es auch nciht eine Umdichtung, sondern einfach eine geklaute Musik....

Und: Welcome hier, lange Nummer, die ich jetzt nicht abschreiben werde. ;) :D
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Dagmar am 22. Dezember 2004, 01:42:03
Ich sehe das schon auch so: Ich kürze zusammen und streiche Strophen, hier und da auch mal andere Worte (z.B. weil etwas in wienerisch geschrieben ist, was ich so nicht wirklich überzeugend rüber bringen kann).

Aber im Grundsatz: Ich habe Riesenrespekt vor der Leitstung des Komponisten UND des Libretisten. Das Werk textlich und auch musikalisch an die aktuelle Interpretation anzupassen, finde ich okay, sonst entwickelt sich ja nichts weiter. Es zur Unkenntlichkeit zu verändern, finde ich nicht okay. Wenn mir der ganze Text nicht passt, sollte ich einen neuen schreiben (oder schreiben lassen).  Sonst ist es eine ganz neue Nummer in Versmaß und Komposition von jemand anderem. Das ist dann tatsächlich: Geklaut!
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Andrea am 22. Dezember 2004, 06:27:58
Ich hatte beim Lesen deines Tauben-Vergiften-Umtextes denselben Gedanken wie Sandra. Klar, zum Texten hat man gern eine schon vorhandene Melodie im Kopf, um im Rhythmus zu bleiben. Aber danach sollte man sie auswechseln. Komponieren ist nicht einfach. Hin und wieder fällt mir eine Melodie ein, aber die meisten meiner Songs hat jemand anderer komponiert. Gell, Nase? ;-)
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Adi am 22. Dezember 2004, 08:44:49
Warum ich nicht gleich ein neues Lied geschrieben habe?
Nun, so sehr begabt bin ich eigentlich nicht. Und dass das Publikum wenigstens "Taubenvergiften" kennt, davon gehe ich aus. Auch Kreisler hat ja etliche Lieder geschrieben, wo er die Melodien z.B von  Mozart, Dvorak u.a. genommen hat.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Andrea am 22. Dezember 2004, 09:16:35
...die aber in thematischem Zusammenhang mit dem Ursprungsstück standen. Das  hat dann, finde ich, eine andere Qualität
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Sandra am 22. Dezember 2004, 10:12:10
Naja, das stimmt nicht ganz, dass die immer thematischen Zusammenhang hatten. Oft, aber nciht immer. Aber trotzdem ist es was anderes, wenn man klassische Musikstücke, die nicht für Text gedacht waren, vertextet und verblödelt, oder wenn man ein Lied, das eh ein kabarettistisches ist, einfach mit einem anderen Text beglückt - einfach nur so. Auch ohne Rückbezug auf den ursprünglichen Inhalt.
wenn du jetzt zB geschrieben hättest: Gehma maler vergiften in der Galerie - dann macht es Sinn. Aber einfach nur so, das gefällt mir nicht.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Adi am 22. Dezember 2004, 11:34:03
Macht nichts, damit kann ich leben.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Andrea am 22. Dezember 2004, 11:44:58
Mir gefällt das, ehrlich gesagt, auch nicht. Ich hätte dem Lied eine andere Melodie "verpasst".
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Nase am 22. Dezember 2004, 18:30:30
Sorry, aber die Bidla Buh-Umtextung finde ich persönlich schwach. Klar - Leute mit dem Original zu beeindrucken ist nicht schwer, aber wenn du eine Umtextung machst, dann sollte die auch kreislergerecht sein.

Man könnte beispielsweise die einzelnen Orte angleichen, damit das Metronom sich nicht aufhängt und der Kreisler-Kenner eine Freude hat.

Zweitens bist du nicht der Erste, der die Geschlechtsumwandlung des Bidla Buh vollzieht. Bastian hier aus dem Forum hat z.B. eigene originelle Gedanken drin;

statt:
Eberhard warf ich in die Donau,
/
Reiner warf ich in den Reihn rein.

Eine weitere, ähnliche Modifikation stammt vom -  hier wenig beliebten - Damenquartett Salut Salon.


Apropos Plagiate:

@ Sandra
Wie kam denn der Dämpfer in Bonn?  :)
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Andrea am 22. Dezember 2004, 18:51:57
Zitat:
Wie kam denn der Dämpfer in Bonn?
Was meinst du mit "Der Dämpfer"?
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Sandra am 22. Dezember 2004, 20:52:08
Er meint den Text, den er mir hätte noch mailen sollen, es aber vergessen hat, und wir ihn deshalb nicht gemacht haben. :(
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Dagmar am 22. Dezember 2004, 22:43:19
Ooch - das habe ich gar nicht so richtig mitgekriegt, schade  :(
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Adi am 22. Dezember 2004, 22:49:59
Eigentlich hatte ich gehofft, dass hier jemand weitere Umdichtungen zum Besten gibt....
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Adi am 23. Dezember 2004, 10:29:59
[

Wieso, Nase, ist denn die Umdichtung nicht "kreislergerecht", und was meinst Du mit "die Orte angleichen"
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Bassmeister am 23. Dezember 2004, 13:03:42
ZitatLothar mit der Engelsmiene legt ich auf die D-Zug-Schiene
Markus und der Florian hab'n Unfall auf der Autobahn,
Eugen wollt ins Auto nicht, er starb an einem Pilzgericht
Lustig ist die Jägerei – Bruno war im Weg dabei,

Diese Strophe fand ich spitze.
Mir selbst gelingt das Umdichten von Liedern nicht. Ich habe es einmal mit "Mütterlein" versucht - zum Geburtstag meiner Mutter. Das ging in die Hose. Seitdem habe ich das nie wieder versucht. So was muß - wenn - dann RICHTIG gut sein.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Adi am 23. Dezember 2004, 13:15:35
Danke, Bassmeister, das tut richtig gut!
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Maexl am 23. Dezember 2004, 14:11:32
ja dann gib mal n selteneres kreislerlied vor - dann versuch ichs auch mal... wer es am besten geschlechtsumwandelt oder androgynisiert.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Adi am 23. Dezember 2004, 15:40:42
Wie wärs denn mit dem "schönen Heinrich"?
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Dagmar am 23. Dezember 2004, 15:40:55
Warum wollt ihr denn unbedingt Kreisler umtexten? Etwas anpassen hier und da, wo es Sinn macht (wenn man Nummern von ihm als Frau singt zum Beispiel), das kann ich ja nachvollziehen. Aber ganz neue Texte? Wieso? Die Stücke sind doch gut so wie sie sind. Oder habe ich was mißverstanden?
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Adi am 23. Dezember 2004, 16:06:47
Es geht, Dagmar, sicher nicht darum, die Lieder um jeden Preis umzudichten. Aber wenn man nicht gerade so androgyn ist wie Tim Fischer finde ich es einfach doof, als Frau "Bidla Buh" zu singen.
Das umgedichtete Lied habe ich zum ersten Mal bei einem privaten Fest gesungen. Fast alle "umgebrachte" Namen von Eberhard  bis Günther (mit Ausnahme von Hein und Pirmin, was übrigens in der Schweiz ein häufiger Name ist), waren Namen von Gästen. Es ist dann schon ganz witzig, wenn man die an der betreffenden Stelle dann anschaut....

Bei einem Lied wie "Ich hab a Mädele" macht es einfach zu viel Mühe, es umzudichten, und man könnte es wahrscheinlich auch gar nicht, ohne den Charakter zu verändern. Bei so einem Lied helfe ich mir dann, indem ich beim Vortrag einfach einen Herrenhut aufsetze.

Dann gibt es aber auch Lieder, die ich deshalb umdichte, weil sie mir so nicht gefallen, wie z.B. das Lied "Beiß Dir die Zunge ab". Vom Inhalt eigentlich super, nämlich es fordert auf, den Männern ja nie die ganze Wahrheit zu sagen.
Aber wenn's dann im Text heißt:
"Scheint die Ehe uns auch sinnfällig, für die Männer ist se
hinfällig"
finde ich das absolut nicht passend und so was möchte ich dann einfach nicht singen.

Alles klar?
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Dunkelblaue Dille am 23. Dezember 2004, 18:40:55
ZitatAber wenn's dann im Text heißt: "Scheint die Ehe uns auch sinnfällig, für die Männer ist se hinfällig" finde ich das absolut nicht passend und so was möchte ich dann einfach nicht singen.

Dann lass es doch einfach - zwingt Dich ja keiner, oder?
Gibt es nicht genügend gute Lieder von Kreisler (und anderen:-), die Dir zusagen?
Ich sehe, ehrlich gesagt, nicht ein, wieso man Melodie und Textführung eines Liedes zweckentfremden sollte.

Außer vielleicht zu Übungszwecken, um das Gefühl für Metrum und Sprachmelodie zu trainieren, aber das hast Du ja offensichtlich eh nicht gemacht.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Nase am 23. Dezember 2004, 20:48:13
@ Sandra
Ich hab dir den Text geschickt!!

ZitatWieso, Nase, ist denn die Umdichtung nicht "kreislergerecht", und was meinst Du mit "die Orte angleichen"

"kreislergerecht" wäre zuerst einmal, wenn du den Text so umschreiben könntest, dass er im Metrum bleibt.

Außerdem ist eine Umtextung immer eine gute Gelegenheit eine persönliche Note in die Nummer einzubauen, mit Wortwitz, Anspielungen zum Original und solchen Sachen.
Wenn du nur die nötigen Namen austauscht finde ich das ehrlichgesagt etwas billig.

Bsp:
da schlitzte ich die Kehle vom Hein.

"von Kathrein" heißt es im Original und das hat eine Silbe mehr -> passt zur Musik.

GUT finde ich zum Bsp:
Unsre Liebe war kaum älter als zwei Stunden,
da stieg ich mit dem Schorsch auf einen Baum.
Und bei Jörg hab ich vergessen, den Gashahn abzudrehn,
und die Blumenspenden ach die war'n ein Traum

Weil das mit eigener Idee gemacht ist und auch die Figur weiterentwickelt (ach, die Blumenspenden warn ein Traum!) Find ich gut.

Bsp.
Eberhard warf ich in die Donau,
gleich nach Dürrenstein, niemand hat's gesehn.

Das ist natürlich auch sehr bequem. Da du deine Lieder aber offenbar in Deutschland singst, ist es ein überflüssiges Eck für den Zuhörer: Warum fährst du 1000de Kilometer um deinen Mann umzubringen? Und warum gerade nach Dürrenstein?  :)

Prinzipiell find ichs nicht schlecht, aber Texten ist einfach viel mühsamer als sich einmal hinsetzen. Sorry, mich wurmts selber!  :)
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Adi am 23. Dezember 2004, 20:50:12
Nein, natürlich zwingt mich keiner, aber ich möchte es eben gerne singen, weil es ansonsten ein schönes Lied ist und diese 2 Zeilen möchte ich dann eben verändern
indem ich es in eine etwas zeitgemäßere Fassung bringe, bei der es Frauen nicht  unbedingt darum geht, Männer in den Hafen der Ehe zu manövrieren.
Kreisler würde das Lied ja heute sicher auch nicht mehr so schreiben.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Dunkelblaue Dille am 23. Dezember 2004, 21:04:57
 Aber wenn Du nur die 2 Zeilen änderst, dann erweckst Du doch den Eindruck,
als ob Kreisler das Lied so geschrieben hätte  :o

Oder sagst Du dann dazu: Ich singe jetzt ein Lied - (sehr) frei nach Georg Kreisler?

Er hat es nun mal so geschrieben (und wohl auch gemeint).
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Maexl am 23. Dezember 2004, 23:09:50
Ich hab a Bübele

Ich hab a Bübele, der hat a Fingerle,
mit diesem Fingerle drückt er ein'Knopf,
und dieses Knöpfele geht in mein Herzele,
da macht das Herzele ein' großen Klopf.

Und dieses Jüngele wohnt in ein' Häusele,
wenn ich das Häusele von weitem blick,
dann nimmt das Bübele sofort das Fingerle
und gibt dem Knöpfele ein langen Drück.

Mein armes Weib zu Haus weint sich die Augen aus.
Ich laß sie weinen, wie es mir geziehm
Ich spür das Knöpfele in meinem Herzele
und lauf zum Bübele und bleib bei ihm

Und meine Kinderschar, die stets mein Alles war,
wenn die am Abend schreit: Oh, bleib zu Haus -
sobald ich bleiben will, spür ich das Knöpfele,
und schieb die Kinder weg und renn hinaus.

Da sitzt das Bübele in seinem Häusele
und schaut mich an und fragt: Warum so spät?
Wenn du nicht früher kannst, dann komm doch gar nicht her!
Und drückt auf's Knöpfele, derweil er red't.

Ich spür das Knöpfele in meinem Herzele.
Es brennt im Köpfele ein großes Loch.
Ich fall zu Füßen ihm und sag: Verzeihe mir!
Drauf sagt das Bübele: Nur einmal noch.

Das ganze Städtele sieht mich so komisch an,
ich grüß die Leute nicht, auch wenn ich möcht,
und meine Freunde sind nicht meine Freunde mehr
und meine Feinde haben mit allem recht.

Und ob ich Arbeit hab und ob ich Hunger hab
und ob ich Sorgen hab, ist mir egal.
Ich glaub die Zeit steht still. Und wenn ich doch was will,
spür ich das Knöpfele und hab kei' Wahl.
Ich leg mich flach und denk: Es wird schon was passieren.
Ich darf mich doch vorm lieben Gott nicht so blamieren.

Es sitzt das Bübele in seinem Fensterle
und schaut mir aufmerksam von oben zu.
Wenn er von dort nicht bald mit Gott herunterfallt,
dann fall ich selbst wohin und dann ist Ruh.
Wenn er von dort nicht bald mit Gott herunterfallt,
dann fall ich selbst wohin und dann ist Ruh.


nagut - zu Recht ibel  :(
dir gings mehr um die austrozismen oder?
dann schau ich morgen noch mal  :-*
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Sandra am 24. Dezember 2004, 02:52:26
@ Nase: Ich hab's aber nicht gekriegt.

@ Maexl: Keine Austriazismen in dem Lied. Jiddiazismen, vielleicht. Und die Frau ist jetzt mit einer Frau verheiratet??? ;)

Und ich finde es legitim, prinzipiell etwas von Mann auf Frau oder umgekehrt umzudichten, wenn man es nicht anders rüberbringen kann. (Die geschichte mit der hinfälligen Ehe allerdings - das ist Armut des Interpreten, wenn man DAS nicht mit dem nötigen Augenzwinkern so sagen kann, dass es eine Ohrfeige für die Männer wird, tut leid - und selbst dann: einfach nur Sinn und Hin - austauschen und gut bringen, schon hat man seine Lacher) Aber nase hat Recht: Wenn umdichten, dann bitte auch genau arbeiten. Und wie gesagt: Nicht nur umdichten, damit man sich nicht die Mühe machen muss, eine neue Melodie zu schreiben...
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Dagmar am 24. Dezember 2004, 04:21:35
Genau! Das finde ich auch. Wenn umdichten und es wird ein komplett anderer Text daraus, dann muss man sich auch die Mühe machen (oder die Mühe machen lassen), eine neue Komposition zu schreiben. Und dann ist es eben ein ganz anderes Lied (ein eigenes übrigens  :) )

Bidla Buh musst Du anpassen, wenn Du es singst, weil Du eine Frau bist. Die Metrik in Deinem Text stimmt hinten und vorne nicht, aber das wurde jetzt ja schon einige Male hier gesagt. Das kann man ja auch noch überarbeiten und verbessern. Wenn man es allerdings so anpassen muss, bin ich Sandras Meinung: Es liegt eine Chance darin, der Nummer eine ganz eigene Note zu verleihen. Da ist mir zu wenig, dass die Leute im Publikum zufällig so heissen wie die Namen, die Du in Deinem Text verwendest. Unabhängig davon: Anpassen, kürzen, ect. finde ich okay solange man der Intention des Dichters noch folgt.

Bei Deiner Umtextung von "Tauben vergiften" handelt es sich aber nicht mehr um eine Anpassung, sondern um einen komplett anderen Text. Die Intention des Dichters, in diesem Fall Georg Kreislers, bleibt in der Umtextung nicht mehr erhalten - und das, finde ich, geht eben nicht mehr.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Andrea am 24. Dezember 2004, 07:41:57
Götz hat aus: "Living next door to Alice" "Dass bekifft der Text originell is" gemacht.  Das ist für mich aber was anderes, weil vom Englischen ins Deutsche getextet wurde und ganz klar ist, dass der ganze Text sich nicht an den Sinn des Originals hält. Es ist ein Blödeltext gekoppelt mit einer Melodie, die jeder kennt. Der Mann hat allerdings schon so viele eigene Lieder geschrieben, dass man auf keinen Fall sagen kann, er hat sich dabei vor der Melodie gedrückt.
Warum, Adi, willst du überhaupt die bekanntesten Kreisler-Lieder umdichten? Wer hat denn sonst noch Lust "Tauben vergiften" zu singen? Die meisten Kreislerinterpreten suchen sich doch lieber Lieder aus, die das Publikum nicht kennt. Und dann stellt sich die Frage: MUSS man es überhaupt umdichten? Warum kommt man auf die Idee, umzudichten? Entweder man bringt die Lieder eines Interpreten so gut, dass das Publikum die eigene Interpretation erkennt - das können meinem Empfinden nach nicht viele -, oder man schreibt eigene Lieder oder lässt sie schreiben. Dieses:Lieder umdichten mutet für mich nach Geburtstagsparty-Interpretin an. So wie wir als Kinder Lieder umgedichtet haben, die z.B. von unserem gerade stattfindenden Schikurs handelten. Das waren Lieder, in denen wir Situationen daraus beschrieben oder uns über die Lehrer lustig machten.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Adi am 24. Dezember 2004, 11:01:37
Wow, Maexl, das hat was: der Ehemann und Vater einer Kinderschar, der einen kleinen Freund hat......
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Sandra am 24. Dezember 2004, 11:53:41
Wenn man in der Jiddischen Diktion bleiben will, ist übrigens das "jingele" besser, ein bübele ist selten älter als vier, ein Jingele kann schon bis zu zwanzig Jahren alt sein - dann wird's ein bocher. Und ein Bocherle gibt's aber nicht..Aber grundsätzlich ist es tatäschlich besser, wenn man das Lied umdichten will, es auch aus dem Jiddischen Kontext herauszunehmen, weil es dann charaktermässig nicht mehr passt. Das Lied steht ja in einem zeitlichen und charakterlichen Zusammenhang, den es heute eigentlich nur noch selten gibt.


Und //www.dieechten.at machen das auch, Umdichtung durch ein-wienerung. Und zwar stellenweise grenzgenial, weil lautmalerisch.
"Under the boardwalk" wird zu "wann da da boat wochst" und so. Ziemlich coole á capella band.

Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Andrea am 24. Dezember 2004, 12:06:56
Was ich jetzt gehört habe, finde ich nett. Doch die HP ist schon wieder mal mühsam. Zu viele Flash-Animationen, und die Titel sind nicht beschriftet. Naja, die kriegen, wenn ich Lust hab, 'ne nette Mail von mir...
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Maexl am 24. Dezember 2004, 13:11:44
ooch sandra :-/, grad fängt mir die Kombination "Bübele" und "Stübele" an zu gefallen  ::)
- das mit den verehelichen Partnerschaft war absicht ;D
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Andrea am 24. Dezember 2004, 13:18:27
Zitat:
ooch sandra
Undecided, grad fängt mir die Kombination "Bübele" und "Stübele" an zu gefallen
Roll Eyes
Das Gefühl kenn ich ;-). Wenn ich Sandra einen neuen Text zu kritisieren gebe, dann kommt meist irgendsoein Satz, der mich auf den Boden der Tatsachen holt. ;D Das gehört dazu. Deshalb darf Sandra ja auch immer meine Texte kritisieren. Man sieht am eigenen Werk erst mal seine Schönheit und nimmt die Ecken und Kanten daran nicht wahr. Andere können viel besser erkennen, ob ein Text z.B. publikumtauglich ist.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Maexl am 24. Dezember 2004, 13:32:24
joa - nur war das ein geplanter ausschuss-text.... und der kommentar von mir rein ironisch...  ;)
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Andrea am 24. Dezember 2004, 14:19:20
Gleichgültig, ob dein Kommentar von dir ironisch war, bei mir ist er anders angekommen. Schriftlich nimmt man, wie du ja weißt, Situationen eben verschieden wahr. Vielleicht hast du aber trotz deiner Ironie-Nummer meinen Kommentar verstanden?
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Maexl am 24. Dezember 2004, 14:34:58
klar.... das war nur ein hinweis für dich mein minderwertiges geschreibsel nicht zu ernst zu nehmen  :)
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Andrea am 24. Dezember 2004, 15:56:40
Wieso minderwertig?
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Maexl am 24. Dezember 2004, 16:33:31
weil das Umtexten von dem lied echt unnötig war  :)

das bübele hab ich in 2 min mal so auf die schnelle gemacht... um irgend was zu machen  8)

also sind dinge, die ich nicht ernst nehme, mit denen ich mich nicht lange beschäftige oder die ich nur aus geblödel von mir gebe kaum bedenkenswert. dummes gelaber also.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Sandra am 25. Dezember 2004, 03:05:03
Jingele - Ringele?
(auch das Fingerle käme dann noch cooler)

Und bitte, Andrea, Maexl, seid's net so pingele. ;D ;)
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Maexl am 25. Dezember 2004, 06:42:43
dann verabschiede ich mich mal für ne woche. habe die ehre - machts gut.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Sandra am 25. Dezember 2004, 12:31:25
..und oft. ;) ;D
Schönen Urlaub, Maexl! Brich Dir nix!
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Dagmar am 26. Dezember 2004, 02:14:33
*Neid von mir - würde auch so wahnsinnig gerne Skilaufen gehen.

Hals- únd Beinbruch  :) :) :)
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Dagmar am 27. Dezember 2004, 01:37:03
Und unsere neue "Alterspräsidentin" Adi fährt auch nach Davos zum Skilaufen. Da könnte sie dann noch Maexl treffen, der sich da auch gerade im Schnee wälzt.

Ooohhh - was bin ich neidisch  :o :o :-/ ;)
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Katinka Koschka am 04. Januar 2005, 12:38:51
ZitatEberhard warf ich in die Donau,
gleich nach Dürrenstein, niemand hat's gesehn.

Das ist natürlich auch sehr bequem. Da du deine Lieder aber offenbar in Deutschland singst, ist es ein überflüssiges Eck für den Zuhörer: Warum fährst du 1000de Kilometer um deinen Mann umzubringen? Und warum gerade nach Dürrenstein?

Och...so'n kleinen kriminellen Urlaub...da kann einen die Polinalkrimizei (sic ;D ) nicht so schnell erwischen ;)

Also ich finde die Bidla Buh-Umdichtung cool. Hab's ja auch mal versucht, aber nur die Namen verändert (bei mir war die Wasserleiche von Dürrenstein übrigens ein Balduin ;D )

Die Taubenvergiften-Umdichtung finde ich allerdings auch nicht so gut, immerhin ist das Original ja schon eine Parodie auf wianeriische Frühlingslieder, da wäre es wohl ratsamer ein ursprünglich nicht parodistisches Lied durch die "Mangel" zu drehen :)
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Nilepile am 09. Januar 2005, 16:35:33
Gestern brachte ich bei einer Schulfestivität eine umgedichtete Version vom "General" zu Gehör. Wer nicht weiß, was Eurythmie ist bzw. ein Eurythmist, wird aber einen Teil der Gags nicht ganz verstehen. Die Insider beim Schulfest lachten jedoch an den richtigen Stellen.

Der Vater ist Vertreter und ein ehrenwerter Mann,
die Mutter eine Dame, wie man's selten finden kann.
Der Sohn hätt' drum nach Wissen und Gewissen
ein anständiges Jüngel werden müssen.
Doch Gottes Wege sind einmal verworren und diskret,
obwohl der Sohn studierte an der Universität,
hat er – wer hätte damals das gedacht? –
den Eltern nichts als Schimpf und Schande eingebracht.
Sie schleichen durch die Stadt und schauen niemand ins Gesicht.
Der missgerat'ne Sohn ist nämlich – wissen Sie's noch nicht? –
      
Der arme Mensch ist Eurythmist,
hört ständig Wagner und Franz Liszt.
Er hätte wirklich und dafür wird er noch brennen,
auf seine Eltern etwas Rücksicht nehmen können.
Die Mutter weint, die Augen blind.
Er tanzt umher, als wär' er noch ein Kind.
Und auf der Bühne macht er kleine Hupfer
und wirft dabei mit einem Stab aus reinem Kupfer.
Weil, gegen Plastik hat er Allergie –
Was soll man machen? Na, da bleibt nur Eurythmie!


Sie haben noch drei Töchter, und die machen ihnen Ehr':
Die erste ist verheiratet, ich glaub', mit a Chauffeur.
Die zweite ist sogar mit einem Doktor.
Er wird sie einmal heiraten, so sogt er.
Die dritte ist noch ledig und sie lässt sich etwas Zeit;
man sagt, sie wird es schwer haben, weil, sie kennt zuviele Leut.
Doch muss man dabei einräumen dem Kind,
dass es zumindest bei der Sache gut verdient.
Und nur der eine Sohn hat sich so fürchterlich verirrt;
für ihn ist es nur wichtig, dass man schön im Takt stolziert:
Links zwei drei links zwei drei heben tragen stellen ...

Naja, er ist ein Eurythmist,
der tanzt nicht Walzer und nicht Twist.
Er hängt sich Schleier um den Hals und bunte Tücher,
und im Regal hat er nur violette Bücher.
Er träumt bei Nacht von einer Acht,
total harmonisch, bis er erwacht.
Dann springt er auf und schlägt Alarm,
läuft wild umher und fuchtelt mit dem Arm.
Ja, sag'n Sie selbst: Ist das nicht trist?
Aus dem wird nie etwas, der bleibt ein Eurythmist.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Maexl am 09. Januar 2005, 18:51:47
versus waldorfschulen?
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Bastian am 10. Januar 2005, 01:42:36
Jawoll, tanze deinen Namen, Maexl! Und dabei werfe bunte Seidentücher in die Luft! Es gefällt mir, Nile. Gerade weil noch so vieles vom Originaltext übrig ist. Also eher eine Persiflage als eine volle Umtextung. Na, ein Mal im geschlossenen Kreis kann mans bringen.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Maexl am 10. Januar 2005, 06:46:36
hmm aber trotzdem kein grund den großen meister franz liszt so zu verunglimpfen - er hat auch mehr gemacht als nur effekthascherei  :(
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Guntram am 10. Januar 2005, 10:12:50
Ich find den Text gut, noch einiges vom Original drin, aber kommt doch gut auf ein anderes Thema. Steckt Arbeit drin und mehr Gehirnschmalz als in anderen sog. Umtextungen.

@Maexl
Nicht unken wegen Liszt. Ist ein Liedtext. Ich kenn Liszt nicht, aber wenn ich an Eurhytmie denke und dann Wagner, das finde ich ist schon wieder ein gelungener Wiederspruch in sich.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Nilepile am 10. Januar 2005, 10:16:02
Was kann der Liszt dafür, dass er sich auf "Eurythmist" reimt?
Übrigens ist das Lied nicht gegen Eurythmie, Waldorfschulen oder Eurythmisten gerichtet, lediglich gegen die auch in dieser Berufssparte gelegentlich auftretende Neigung, sich selbst oder seine Profession zu ernst und zu wichtig zu nehmen.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Guntram am 10. Januar 2005, 10:22:44
Ein Lied das eine Sache parodiert, muß nicht zwangsläufig gegen die Sache sein. Unter bestimmten Umständen, wird die Sache oder Person um die es geht sogar geadelt. Je nachdem vom wem es stammt.

Zwar nicht hochtrabend intelektuell, aber siehe der Starkbieranstich auch dem Nockerberg in München mit den anschließenden Politkerderblecken. Politiker die nicht aufs Korn genommen werden, sind als unwichtig eingestuft und beleidigt darüber, das sie nicht "beleidigt" wurden.
Titel: Re: Umdichten von Kreisler Liedern
Beitrag von: Bassmeister am 10. Januar 2005, 16:37:01
L * O * L  das gehört für mich in die Kategorie "über sich selbst mal schmunzeln dürfen"

Prima!!!