Playbacks

Begonnen von Dagmar, 29. März 2006, 23:40:23

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Alex

@ Eric (Religion- Playback)
Stimmt, hatte ich gar nicht bemerkt. Ist wohl dadurch bei "Playback" etwas wuselig geworden...

Alex

@ Angel+:
Hab was zu Gurkenzeit gefunden:
Zitat Angel+:
"Könnte bitte jemand den Versuch unternehmen oder jemanden Fragen was die folgende Stelle zu bedeuten hätte. Danke
Babylonischer Talmud Bawa kamma 83b (nach R. Mayer "Goldmann" S. 296f.)
(Ich kürze ein wenig)
...
"'Man sieht ihn an, als ob er einer sei, der Gurken bewacht; denn er hat ihm ja den Wert für seine Hand oder den Wert für seine Fuß schon ersetzt'"

Nun die Textstelle:

Die gesamte Textpassage heißt:
"Mischna. Wer seinen Nächsten verletzt, kann ihm gegenüber wegen fünferlei verpflichtet werden: Für Wertminderung, für Schmerz, für Kur, für Zeitverlust und Beschämung. Auf welche Weise für Wertminderung? Hat er ihm ein Auge geblendet, eine Hand abgehauen oder einen Fuß zerbrochen, so sieht man den Geschädigten an, als ob er ein Sklave sei, der auf dem Markt verkauft wird und man schätzt, wie viel er wert war und wie viel er jetzt wert ist. Schmerz: Hat er ihn mit einem Bratspieß oder mit einem Nagel gebrannt, und sei es auch nur auf seinem Fingernagel, also an einer Stelle, an der keine Wunde entsteht, so veranschlagt man, wie viel ein Mensch verlangen würde, wenn er Gleiches zu ertragen hätte. Kur: hat er ihn geschlagen, so ist er für die Heilungskosten ersatzpflichtig. War die Wunde geheilt und ist aufgebrochen, wieder geheilt und aufgebrochen, so ist er für die Heilungskosten ersatz-pflichtig; war die nötige Heilung schon ganz erreicht, so ist er für die Heilungskosten nicht ersatz-pflichtig. Zeitverlust: Man sieht ihn an, als ob er einer sei, der Gurken bewacht; denn er hat ihm ja den Wert für seine Hand oder den Wert für seinen Fuß schon ersetzt. Beschämung: Alles entspricht dem Stand des Beschämers und des Beschämten."
Aus: http://www.forumromanum.de/member/forum/forum.php?action=std_show&entryid=1083272344&USER=user_88042&threadid=2

Hilft Dir das weiter?
Vieleicht kennst Du ja das Forum ;)

Alex

Die andere Möglichkeit wäre diese:
Aus einer Spreewaldgurkenhomepage zitiert ;D:

"(Vielleich kennt die eine und der andere den Begriff "Saure Gurken Zeit". Damit ist ursprünglich eine Zeit gewesen, wo kein Frischgemüse erhältlich war, sondern mensch auf konserviertes Gemüse zurückgreifen musste. Die Sauren Gurken waren das posiive an dieser Zeit, sicherten sie doch die Grundversorgung der Menschen mit Vitaminen und Mineralstoffen). Branntweinessig kann für einige ein Problem sein. Weniger für AlkoholikerInnen, denn Essig ist doch geschmacklich recht weit vom Wein entfernt. Eher für sehr orthodox lebende, die nicht-jüdischen wEin vermeiden. Dies lässt sich einerseits im Talmud als begründet ableiten, allerdings steht dort ausdrücklich als Begründung dabei, dass die Gefahr von der Verwendung des Weines zum Götzendiesnt besteht. (Es handelt sich nicht um ein direktes Torahverbot, so dass nach einer Begründung gefragt werden darf). In jüngster Zeit besteht diese Gefahr eher weniger; bereits Raschi hat darauf hingewiesen, dass ihm götzendienstliche Verwendung von Wein unbekannt sei und er hat deshalb Rheinwein erlaubt. "

Eine von beiden Antworten sollte doch passen, oder? 8-)

Zyankalifreund

ZitatUnd was Eric mir "gebastelt" hat, ist ein kleines Kunstwerk. Gestern war erste Probe in der Kirche: Kommt schon sehr fein, Erics Playback - ich freu mich so, dass ich das überhaupt machen kann, und Cora ist schon sehr gespannt und aufgeregt. Erics Streicher hören sich in DER Akkustik an wie das halbe Bonner Beethoven-Orchester  


Ach ich ärgere mich schon ein bissele, weil diese Streicher klingen in der Überarbeitung plötzlich total anders als in der ersten Version. Find das nicht mehr sooooo toll. Und auch so: Diese Combo mit Piano und bissel Streichern ist mehr als gängig für Ave Maria, höchstens die Pauken am Ende sind wirklich in dem Sinne "neu".

Ich überlege mir grade, ob man das Lied nicht lieber im Wortfront-Style hätte verarbeiten soll, DAS wäre wirklich mal was Neues und Aufregendes und ein Kunstwerk  ;D

Dorian

ZitatAber bislang ging ich davon aus, dieses Forum würde weniger affirmativ um Religionen, sondern kritisch gegen diese und um Kunst und Kultur kreislern. Wahrscheinlich habe ich mich geirrt, hoffe jedoch, dass bald alle meine Irrtümer verbraucht sind ...

Nein, der Mensch irrt so bekanntlich so lang er strebt. Enttäuscht wird man immer wieder, man muss sich nur bemühen. Es gibt sogar hin und wieder Regierungen, die von ihrem Volk enttäuscht werden. Wir wissen, was der freundliche Herr Brecht da empfiehlt.

Maexl

Bertholt Brecht "Die Lösung", 1953

Nach dem Aufstand des 17. Juni
Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbandes
In der Stalinallee Flugblätter verteilen,
Auf denen zu lesen war, daß das Volk
Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe
Und es nur durch verdoppelte Arbeit
Zurückerobern könne. Wäre es da
nicht einfacher, die Regierung
Löste das Volk auf und
Wählte ein anderes?

Mein Geschichtsbuch präsentiert hier etwas anderes:

Brecht schrieb am 20. August 1953 in seinem Arbeitsjurnal über den 17. Juni:
"Der 17. Juni hat die ganze Existenz verfremdet. In aller ihrer Richtungslosigkeit und jämmerlicher Hilflosigkeit zeigen die Demonstrationen der Arbeiterschaft immer noch, dass hier die aufsteigende Klasse ist. Nicht die Kleinbürger handeln, sondern die Arbeiter. Ihre Losungen sind verworren und kraftlos, eingeschleust durch den Klassenfeind, und es zeigt sich keinerlei Kraft der Organisation, es entstehen keine Räte, es formt sich kein Plan. Und doch hatten wir hier die Klasse vor uns, in ihrem depraviertesten Zustand, aber die Klasse."