Neue Gemeinschaftsproduktion?

Begonnen von whoknows, 27. Juli 2004, 12:06:34

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

whoknows

Man sieht sie jeden Abend um halb zehn
gleich um die Ecke von mir
wie sie an der Currywurstbude stehn.
Sie trinken Korn. Und Bier.

Sie lachen laut und sind trotzdem nicht heiter
die Alte sitzt wie immer vor'm TV
die Bude ist ihr abendlicher Blitzableiter
Sie trinken. Doch sie werden nicht mehr blau.

Und fährt der Wind scharf unter Mädchenröcke
dann dreh'n sie sich behäbig um
Sie stehen jeden Abend an der Ecke.
Mal reden sie, mal trinken sie nur stumm.

(und wie geht's weiter?)





Maexl

#1
Man sieht sie jeden Abend
um zehn sich die Bäuche labend
gleich um die Ecke hier
Sie trinken Korn und viel Bier.

Doch wenn sie laut lachend mit ausländern spässl machen
dann wünscht' ich mir bloß
ich wär' auch so groß
denn dann säßen sie schon lange nicht mehr hier

Ich dachte mir schon, ich zieh bald mal um
nach Wien, hmm Schwerien nach Paris nach Berlin

doch illusionen, nur illusionen
ich könnt nirgens anderswo wohnen
tja warum wohl? das fragen sie?
was glauben sie wer mir was lieh?
jammern nicht auch sie sie hätten kein geld?

tja nun stehn sie wieder am eingang
sie piesakten mich - nun wie immer
ich hörte von weitem schon gesang
von nazis wie Landser - noch schlimmer
Courage, Courage - ja wo bist du?

ich ärgere mich - auch wie immer
die werden wohl täglich nur noch viel schlimmer
denn es gibt nichts gutes außer man tut
mal wieder fehlte mir nur der mut
scheiß nazis, nein nicht mal das
hab ich über die lippen gebracht

Dagmar

Ähm - Ihr müsst vielleicht Euch auf ein Versmaß einigen und das irgendwie einhalten  :P
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Nase

Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine

Maexl

war ja auch nicht als zusammengehörig gedacht.... das ist mir nur eingefallen als ich seine erste strophe gelesen habe.
Achja.... das mit dem Versmaß halten: Ich habe mir diesmal viele Gedanken dazu gemacht und meine, dass man dazu geniale Musik setzen kann. Das Versmaß ist überall genau durchdacht und ich habe an einigen Stellen auch zu sprechenden Text verwendet. Ist halt nur ein klitzeklein bisschen Mehrarbeit was sich, hat man kreislerlieder vor augen auch lohnt.(ist nicht gerade die Anna für manche wegen ihrer viel zu ryrhmisch gleichen und Strophen/verstechnisch unglücklichen Art nicht gerade so langweilig?
Hmm wie fängt man eigentlich komositorisch ^^ an? Man erstellt eine Singstimme? nach dem Urlaub... vielleicht bekomme ich es hin eine Singstimme zu notieren... aber Tonhöhen bei gesprochenen Teilen zu finden wird schwer.
Trotzalledem könnt ihr nat. gerne auch verbesserungen und kritik anbringen.

Bastian

#5
Ähm - Ihr müsst vielleicht Euch auf ein Versmaß einigen und das irgendwie einhalten  ::)

Maexl

versmaß? hatte das nicht schon der geniale Schubert mitabgeschafft? nein, das passt so!

Dagmar

#7
 8) Nix für ungut: Es passt leider so ganz und gar nicht.

Du brauchst ja entweder erstmal einen Text, der dann vertont wird. Oder aber andersherum: Eine Komposition, für die dann ein Text geschrieben wird.

Egal wie herum: Harmonien und Rythmus werden sich nachher relativ gleichmäßig durch die Komposition ziehen müssen. Und dann holpert's dauernd, wenn der Text sich an so gar kein Versmaß hält.

DAS war schon das Problem bei der Anna.

Es sei denn Du versuchst was völlig Experimentelles:

Hurz (Text)
Badabadomm (Klavier)
Pause
Pling (Klavier)
Und überhaupt ist das hier eine geniale Session (Text)

 :-X :-X :-X

(Nicht bös werden @Maexl  :D)
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Guntram

Puuh, Künstler unter sich  ;D

Seid mal schön kreativ. ich habs schon mal geschrieben. Wenn ihr genug Lieder (und Texte ohne Musik) zusammenhabt könnte man eine CD draus machen.
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

Bastian

#9
Aus "Die schöne Müllerin"... (Musik: Franz Schubert):

Ich hört' ein Bächlein rauschen
Wohl aus dem Felsenquell,
Hinab zum Tale rauschen
So frisch und wunderhell.
 
Ich weiß nicht, wie mir wurde,
nicht, wer den Rat mir gab,
Ich mußte auch hinunter
Mit meinem Wanderstab.



Na gut, dann musste er wohl... Was ich damit sagen will: Obwohl es reimtechnisch gesehen relativer Murks ist...:

Das ist Metrum:
traa- links, zwo, drei vier- ram-...tam,
traa- fünf, sechs sieben acht- bumm.

Dagmar

 :)

Es gibt halt rythmische Regeln. Bei der Anna z.B. zählst Du:

Einsundzweiunddreiundvierundfünfundsechsundsiebenundacht.

Ende. Da ist dann einfach Ende, weil der Takt um ist. Hast Du dann aber da noch Text stehen für "undneunundzehnundelfund", haste ein echtes Problem. Das kann man dann zwar irgendwie hinpfriemeln. Aber erstens hört das jeder halbwegs musikalisch Orientierte und zweitens ist das dann nicht mehr möglich, dass mit 2 Leuten (Stimme und Klavier) korrekt zu machen.

Oder Du hast Text, der nicht auf die eins kommt. Dann musst Du Freitag singen - völlig bescheuert, weil niemand sagt freiTAG - alle sagen Freitag.

Deshalb ist ein korrektes und durchgängiges Versmaß unerlässlich, sorry  :-/ - die Stücke sind sonst nicht machbar.
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Andrea

Das geht dann: neunundzehnundelfundzwölfunddrei-zehn ;D
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Dagmar

"sprach's und drehte sich die drei Zehen" - reimt sich auch, müssen wir jetzt nur noch vertonen...

 :-X ;D

Nun genug der Lästerei. Ich verabschiede mich bis 30.08. in den Urlaub. Ich wünsche Euch allen einen schönen August. Für die die weg fahren tolle Ferien, und für die die hier bleiben wenigstens schönes Wetter.

Ich juckel jetzt mit meinem Haus auf 2 Rädern mal gemütlich bis Genua. Dienstag geht es da auf die Fähre nach Sizilien. Später noch in den Süden von Italien und dann die Küste langsam wieder nördlich hoch. Vielleicht kommt mir unterwegs mal ein Internetcafe unter - eher wohl nicht. Also dann bis September Ihr Lieben  :-*
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Sandra

#13
Also.
Versmass.
Der Bronner schreibt meistens Musik und text gleichzeitig.
Beim Kreisler - sagte er mir mal - ist es mal so mal so.
Mein Roger macht mal NUR eine Musik, und hofft, dass ihm ein text dazu einfällt, irgendwann später. Mal macht er NUR einen Text, und legt dann erst mal einen Rythmus drunter - Melodien nebensächlich. Das ist dann wieder eine andere Form.
 
Hier folgt ein Einschub: Heute schrieb er mir - bzgl "nebensache melodie" Folgendes - was ich sehr interessant finde:
     Melodien haben schon was Schönes.
     Trotzdem: Man soll ihnen "nicht trauen"!
     Lenin hatte schon recht mit der
     Bezeichnung "Opium".

     Ich glaube sehr wohl, dass wir uns Melodien
     bedienen müssen.
     Aber ich glaube auch, dass eine Melodie niemals    
      Selbstzweck sein darf, nur
      weil sie schön ist.
      Melodien müssen Träger sein.
      Sie sind das Zuckerstück, auf dem man die
      Impfung bekommt.
     Und im Moment ist der Umweg über HipHop gar  
     nicht  so schlecht. Zumal der
     HipHop sicherlich die derzeit ehrlichste und      
     poetischste musikalische
     Ausdrucksform ist.
     Das ist zwar auch schon wieder ein Klischee
     und bereits nicht mehr gültig,
     weil er ja auch derart vermarktet wird, aber
     immerhin... ein bisschen gehts
     noch in die Richtung...

Einschub Ende.


Grundsätzlich ist es jedenfalls praktisch IMMER so, dass sich ein Text der Musik unterordnen muss.
Wenn ich einen Text schreibe, der dann vertont wird (ich arbeite manchmal mit einem amerikanischen Jazzkomponisten und liefere ihm Texte - meist gibt er mir aber zuerst die Musik, und ich schreibe dazu) also, WENN ich mal einen Text schreibe, der dann vertont wird, dann bin ich beim Vertonen dabei, um ggfs den Text anpassen zu können. Genauso, wenn ich Texte bekomme (zB Kinderlied, Teitelbaum auf der "Lieder"-CD wurden für mich geschrieben), die ich dann als Auftragskomposition vergebe, dann bedinge ich mir von vornherein das recht aus, etwas ändern zu können - weil man es eben immer der Musik anpassen muss.

Und es stimmt: wenn ein Text extrem gleichmässig ist, ist er schwer gut zu vertonen. deswegen gibt es zum Beispiel praktisch keine guten Kästner-Vertonungen.
Nur - das arythmische muss dann auch wieder ein gewisses Metrum haben.

Und am aller-allerschwersten sind die Schlüsse. ::)

Andrea

Ich schreibe ja IMMER erst den Text, und wenn ich Glück habe, fällt mir eine Melodie dazu ein. Wenn ich das Glück nicht habe ;-), dann schicke ich meine Texte Menschen, denen ich zutraue, Melodien zu machen - Menschen, mit denen ich gern zusammenarbeite.- Aber im Moment bin ich ziemlich schmästad, was Texte betrifft, weil meine Texte so gefühlsbetont sind, dass es irgendwann doch langweilig werden könnte. Da hat mir jemand geraten, mal einen politischen Text zuschreiben... Auweia! Das krieg ich niemals hin. Bei mir kommen die Texte aus dem Bauch raus. Ich kann mir nur schwer vornehmen: "Jetzt muss ein politischer Text her." Und sollte ich sowas jemals zustande bringen, dann wird 4es eher ein gesellschaftskritischer Text.
Ich frage mich aber auch: MUSS ich das wirklich können? Bin ich die Einzige Gefühlstusse, oder schreiben viele Deutsch-Pop-Rocker über ihre Empfindungen?
Es spornt mich natürlich aber auch an, mal ganz was anderes zu schreiben. Mal schau'n, vielleicht schießt mal so  eine "Unbekannte" aus mir raus...
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Sandra

Texte, die gefühlsbetont sind, haben dafür viel eher das zeug zu hits, weil viele Menschen genau das brauchen: jemand, der ihren eigenen Gefühlen Worte gibt.

Andrea

Okay, dann schreib ich weiterhin Texte, die die Welt braucht :-). Ich kann auch wirklich nichts dafür. Die kommen wie ein Orgasmus über mich - oder eher sogar besser... -
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Sandra

madonna - hab ich heute sprechen müssen - sagt, dass Manolo Blahnik's (Designer schuhe) besser sind als ein Orgasmus. Hat sie so schlechten Sex?  ;) ::)

Ich würde jedenfalls zwar privat bleiben - aber immer im Bewusstsein, dass da wer zuguckt - bzw hört. Beim Liederschreiben&singen meine ich jetzt.


Andrea

Beim Sex sieht oder hört dir/euch hoffentlich nicht so oft jemand zu.? Lässt sich aber ändern.:-/ ;D ;D
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Maexl

och privatöffentlich.... diese angst ist ja fast nicht zum aushalten....
ich blamiere mich in aller öffentlichkeit und das absolut gerne!
falls das mal jemand aus meinem hier ansässigen freundeskreis lesen sollte wovon ich sogar ausgehe macht mir das nix... gar nix

@topic....
also einfach: es sollte ja gar kein lied sein... mehr ein nachdenklich machendes vorzutragendes mit musik untermaltes textstück von äußerst minderer quali!
also muss es garnicht zu singen sein *fg*
nur blöd, dass ich jetzt nach 3 wochen nicht mehr weiß, welche melodie ich mir dazu ausgedacht habe ^^.

Bastian


Maexl

wie wäre es mit einer belebung dieses threads, wenn alle doch wieder anwesend sind:

ich fang einfach mal wieder an und geb auch mal ein Thema vor: Der Tod (weils so schön is)

zu sprechen:

mich quälte die letzten tage ein gedanke
was mach ich wenn ich sterben muss
ich reich dem sensenmann die pranke
und geb meim liebchen noch nen kuss

doch dann ist es vorüber
woran ich hing seit jahr und tag
ich muss nun denn hinüber
eingehüllt in meinen sarg

(klavier intro beginnt)

[songanfang macht der nächste ^^]

Sandra

Wenn ich dann geh', fehlt nur ein Lächeln auf der Erde
und ein paar Tränen werden nicht geweint
die abgenutzte Phrase "Stirb und werde":
was hat der André Gide damit gemeint?

Was kümmert es die Welt, wenn ich mal gehe?
was kümmern die, die schon gegangen sind?
Dem Leben, so wie ich das heut verstehe,
ist wurscht ob's endet oder neu beginnt.

Ref.:
Drum tanz ich den Tanz, solang es mich freut
und werfe mein Herz in die Luft
das Leben ist schön, wenn man nie was bereut
und morgen ist morgen und heute ist heut
und wenn meine Freude am Leben verpufft
dann leg ich mich lächelnd hinab in die Gruft
ein Narr, wer den Tod da noch scheut,
ein Narr, wer den Tod da noch scheut


Naja. Der Refrain könnte besser sein. Aber immerhin, es ist aus dem Ärmel geschüttelt...










Maexl

Zitat
Ref.:
Drum tanz ich den Tanz, solang es mich freut
und werfe mein Herz in die Luft
das Leben ist schön, wenn man nie was bereut
und morgen ist morgen und heute ist heut
und wenn meine Freude am Leben verpufft
dann leg ich mich lächelnd hinab in die Gruft
ein Narr, wer den Tod da noch scheut,
ein Narr, wer den Tod da noch scheut

gefällt mir alles sehr gut

kleiner vorschlag:

Drum tanz ich den Tanz, solang es mich freut
und werfe mein Herz in die Luft
das Leben ist schön, wenn man nie was bereut
und morgen ist morgen und heute ist heut
und wenn meine Freude am Leben verpufft
dann leg ich mich lächelnd hinab in die Gruft
[da müssten noch 2 zeilen rein meine ich]
wer das leben dann dennoch bereut
ein Narr, wer den Tod da noch scheut

was ich dann tue das weiß ich noch nicht
vielleicht giebs ja ein hohes gericht
vor göttlichen richtern in heiligen roben
gesteh' ich die schuld meiner zeit
bei all den verbrechen kann man nicht loben
ich fürcht' mich vor hass und der wut
doch wer wahrheit mehr liebt als eigenes blut
dem hält gott das glück dort bereit

versmaß stimmt leider noch nicht komplett (evtl auch wegen der reime umstellen?)

Dagmar

Was ich dann tue, das weiß ich noch nicht,
vor göttlichen Richtern in heiligen Roben.
Vielleicht gibt's da oben ein hohes Gericht?
vielleicht auch des Teufels Garderoben?

Was werde ich wissen, wenn ich mal gehe?
Was hab' ich gelernt, was hab' ich verpasst?
Und ändert es etwas, wenn ich gestehe,
dass mein Wirken auf Erden auch schnell verblasst?

Ref.:
Drum tanz ich den Tanz, solang' es mich freut,
und werfe mein Herz in die Luft.
Das Leben ist schön, wenn man nie was bereut,
und morgen ist morgen und heute ist heut'!
Und wenn meine Freude am Leben verpufft,
dann leg ich mich lächelnd hinab in die Gruft,
ein Narr, wer den Tod da noch scheut,
ein Narr, wer den Tod da noch scheut!



Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.