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Georg Kreisler => Georg Kreisler: Texte & Noten => Thema gestartet von: Nilepile am 22. Mai 2004, 22:13:39

Titel: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Nilepile am 22. Mai 2004, 22:13:39
Es sei "barbarisch, nach Auschwitz noch Gedichte zu schreiben", meinte einst Theodor W. Adorno. Jetzt bin ich hier im Diskussionsforum an so vielen Stellen auf Zeugnisse kreativer Barbaren gestoßen, dass ich aufrufen möchte zur Diskussion:
Kann man nach Adorno noch Gedichte schreiben? Diskussionsbeiträge sollten aber, wenn möglich, in lyrischer Form abgefasst werden!
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Nilepile am 22. Mai 2004, 22:17:25
Okay, mach ich halt selber den Anfang:

Nach Auschwitz Gedichte Schreiben

Nach Auschwitz heut' noch Verse und Gedichte
zu schreiben, meint Adorno, sei barbarisch.
Vor Auschwitz ist es heute, kalendarisch,
jedoch unmöglich: Auschwitz ist Geschichte!

Es sei, was dort geschah, niemals vergessen –
barbarisch wäre jede Kontroverse!
Ich schreibe statt nach Auschwitz meine Verse
nach Castrop-Rauxel, Frankfurt oder Essen.

In Auschwitz wurden Juden ausgerottet –
ist das ein Grund, jetzt nimmermehr zu dichten?
Oft lässt sich im Gedichte nur berichten
was anders jeglicher Beschreibung spottet.

Aufs Dichten zu verzichten, nehm' in Kauf
ich äußerst ungern. Andrerseits das Schreiben,
das kann zur Not dann auch mal unterbleiben:
Ich ruf' in Polen an und sag es auf!
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Maexl am 23. Mai 2004, 01:59:53
ich glaube zu handeln im geiste der geschundenen
wenn ich mich der lyrik hingeb' und verbind
mehr als still, meine worte - verschwundenen
taten gleichend stiller noch als der wind

mein leben, das beben, mein streben nach glück
nicht ausdruck zu verleihen in solch einem stück
so glaube ich, hätte sich keiner
egal wie verletzt - nicht einer
sehnlichst gewünscht als ein stückchen brot
abgesehen der schwäche für einen frühen tod

müde bin ich geh zur ruh...

hätte gerne weiter gedichtet, muss aber auch mal ins bettchön

Maexl

Titel: lasagne al forno
Beitrag von: Bastian am 23. Mai 2004, 02:27:14
ZitatNach Auschwitz heut' noch Verse und Gedichte
zu schreiben, meint Adorno, sei barbarisch.
Vor Auschwitz ist es heute, kalendarisch,
jedoch unmöglich: Auschwitz ist Geschichte!
Der gefällt mir, Nile.

Oh, ich soll ja dichten...:

Auch
Erich
Fried
Hat's immer wieder
Versucht.
Barbarisch
Wars oft,
Doch gereimt
Hat
Es sich
Nie!

Und? Liegt das an Auschwitz?

Hä...?

Na, siehste, Adorno...
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Bastian am 23. Mai 2004, 02:36:43
Und Maexl: schade, dass du jetzt im Bett liegst. Ich hätte gern mehr davon gelesen...
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Sandra am 23. Mai 2004, 10:18:50
Nilepile schreibt ganz richtig
dass hier Gedichte und Geschichte
so zu verknüpfen, sei nicht wichtig.
Wichtig ist bei Gedichten das:
nicht WANN geschrieben, sondern WAS
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Casanova am 23. Mai 2004, 14:52:12
DAS NICHTDICHTEN DICHTEN

Des braunen Kanzlers Kampf im Reich
war national barbarisch:
,,Die Menschen sind doch gar nicht gleich:
die Juden sind nicht arisch!"

Der scharfe Ton klang Wiesengrund
bedrohlich und zu mächtig.
Er floh darum aus diesem Grund.
Sein Name schien verdächtig.

In weiter Ferne hinterm Teich
entrann er dem Verhängnis,
denn Roosevelts Land war zum Vergleich
für Juden kein Gefängnis.

Dort änderte er zweifelhaft
den Namen in Adorno.
Die Nazis löschten massenhaft
die Juden aus al forno.

Barbarisch nannte er danach
das Schreiben von Gedichten.
Er sah, dass die Kultur zerbrach,
und niemand konnt' es richten.

Vernichtet hat die Barbarei
mit dem Verbrennungsofen.
Doch kann die Menschheit zweifelsfrei
verzichten nicht auf Strophen.

Dem Abgebrochensein der Kunst
entspringt ein Neu-Bemühen,
wie auch nach jeder Feuersbrunst
die Wiesen neu erblühen.

Im falschen kein richtiges Leben...
Verstummen der Kunst: kein Wispern...
Der Namenswechsel voll daneben...
Sein Leben brach ab in Visp.
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Nilepile am 23. Mai 2004, 17:23:11
Alle Achtung, Herr Neuhaus! Da ist aber die Adorno-Biographie kräftig zu Rate gezogen worden! Dass Theodor Wiesengrund in Visp von dannen schied, geht doch wohl über das normale und gesunde Maß an Allgemeinbildung hinaus, oder? Trotzdem - wie Du das mit dem "Visp" hingekriegt hast - Respekt. Durch das übermäßige Quellenstudium verfolgt das Gedicht aber insgesamt einen etwas bildungsmissionarischen Ansatz, finde ich. Aber das mag auch mit dem Thema zusammenhängen.
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Maexl am 23. Mai 2004, 18:29:55
Es werden sterben die, deren text nicht lyrik
sondern prosa artig, fast schon rührig
beschreiben sollen was da ist
und kritisieren: "welch ein mist"

so seie gesagt, wer meint, dass der Text
"der mensch dessen hund die größten gockel frisst
sah aus als hätte er 10 mal gegen den wind gepisst"
hier angebracht ist dem sei gesagt,
dass er nicht immer mit wissen das papier bekleckst
sondern dass die geistige dimension aus dem bildschirm ragt

wer außerdem noch glaubt adorno gut zu kennen
dem sei nicht gestattet hier
die tatsachen dieses selbigen zu nennen
schluss jetzt, dem herrn ein bier

wer stattdessen meint sich über diese tatsachen
in gryph'schen lettern
zu sinnieren und sich über unvermögen schlapp zu lachen
habe nette vettern
damit seien wohl die meinigen gemeint
fällt auf die nase und heult und weint

als letztes seie euch von mir heut gesagt
ich bin nicht in stimmung zu dichten
da mich jetzt die bestimmung nicht plagt
doch beginnt wieder lyrisch wörter zu schichten
denn wer noch einmal sich der prosa bedient
der hat wohl nur nen treppensturz verdient
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Maexl am 23. Mai 2004, 18:44:53
ZitatAlle Achtung, Herr Neuhaus! Da ist aber die Adorno-Biographie kräftig zu Rate gezogen worden! Dass Theodor Wiesengrund in Visp von dannen schied, gehr doch wohl über das normale und gesunde Maß an Allgemeinbildung hinaus, oder? Trotzdem - wie Du das mit dem "Visp" hingekriegt hast - Respekt. Durch das übermäßige Quellenstudium verfolgt das Gedicht aber insgesamt einen etwas bildungsmissionarischen Ansatz, finde ich. Aber das mag auch mit dem Thema zusammenhängen.

übersetzung ins lyrische ^^:

Alle Achtung, Herr Neuhaus!
vor ihren auszügen sehen manch andere nur blass aus
Da ist aber die Adorno-Biographie kräftig zu Rate gezogen worden!
doch müssen sie wissen auf den geistgen tag folgt oft ein all zu klammer morgen
Dass Theodor Wiesengrund in Visp von dannen schied
ist doch wohl kein gesundes Bundesallgemeinbildungsgebiet
rotzdem - wie Du das mit dem "Visp" hingekriegt hast - Respekt
ich für meinen also der autor dieses billgen gedicht wiche aus auf Dialekt
Durch das übermäßige Quellenstudium verfolgt das Gedicht aber insgesamt einen etwas bildungsmissionarischen Ansatz, finde ich
nicht nur du muss ich sagen denn ich glaube auch dass eine derartige verdichtung von daten nicht gut ist, drum zähl zu den kritikern auch mich
Aber das mag auch mit dem Thema zusammenhängen
allerdings mir nicht den besten eindruck aufdrängen

annsonsten seie gesagt, der nächste wicht
der nicht ausdrückt was denkt in einem gedicht
der soll mir nicht mit der vieseitigkeit der lyrik kommen
wie eine aus dem kloster der nonnen, der frommen
die sich in zurückhaltung wiegen
und dabei jesus und die biebel biegen
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Nilepile am 23. Mai 2004, 19:39:27
Danke Maexl, für die Transkription
 - vor lauter Kritikerlaune vergaß
ich doch selber beinahe schon
den Reimzwang, den ich legte als Maß...

achja, wie sagt doch Robert Gernhardt so schön:

Ich leide an Versagensangst,
besonders, wenn ich dichte.
Die Angst, die machte mir bereits
manch schönen Reim zuschanden.
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Dagmar am 24. Mai 2004, 01:01:39
Zurück zum Thema:

Der Gequälte ausgestreckt am Boden,
die Schlinge um den Hals.
Der Quäler macht ein Foto,
Ich seh' es pars pro toto!
Die Frauenhand zeigt auf den Hoden,
und in den Wunden brennt das Salz.

So darf ich jetzt nie wieder dichten?
Nie wieder Worte hör'n, die lindern meinen Schmerz?
Verbrechen an der Menschheit schlichten
auch leise Worte,
welche heilen mein gebroch'nes Herz!
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Sandra am 24. Mai 2004, 11:21:31
ZitatDie Nazis löschten massenhaft
die Juden aus al forno.
Also - genial. Ich hab SEHR gelacht. Und es ist natürlich enorm politisch unkorrekt.
Aber das klingt, als würdest du sowas auch beruflich machen. Das ist einfach echt professionell, nicht so wie zB mein Gestammele...


Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Nilepile am 24. Mai 2004, 14:11:54
Der Reim ist allerdings wirklich gekonnt eingesetzt, was bei den einzigen beiden mir geläufigen Reimwörtern auf "Adorno" gar nicht so einfach zu schaffen ist (das andere nenne ich jetzt mal nicht - der Adorno-Bezug ist da noch schwieriger hinzukriegen). Allerdings war auch mir schon aufgefallen, dass sich nicht nur "Adorno" auf "al forno", sondern obendrein "barbarisch" auf "arisch" reimt - vielleicht entstammt Adornos Gedicht-Verbot ja nur der Sorge, irgendwer könne sich die naheliegenden Reime machen:

Nach Auschwitz noch zu reimen und zu dichten,
bezeichnet als barbarisch Herr Adorno,
dabei reimt sich sein Name auf den schlichten
Terminus "ebreo al forno".

Die Tatsache, dass ich ausser dem bekannten Auschwitz-Ausspruch von Adorno wenig weiß, ist enorm hilfreich. Eine angemessene Werkkenntnis wäre mir sicher beim Verfassen eines Vierzeilers über Adorno im Wege. Man sieht: Wissen ist (manchmal auch) Ohnmacht.
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Nilepile am 25. Mai 2004, 01:01:44
Anmerkungen zu Theodor W. Adorno anlässlich des Erscheinens einer Sonderbriefmarke der deutschen Post am
11. September 2003

Was kann ich von Adorno nur berichten?
Der Mann ist mir fast völlig unbekannt.
Ich sehe mich beinahe außerstand,
da ich nichts weiß, Vernünftiges zu dichten.

Doch Wissen ist auch Ohnmacht. Nur die schlichten
Gemüter können frei und kurzerhand
assoziieren. Andre hemmt Verstand,
sich unbeschwert dem Reime zu verpflichten:

Aß Theodor die Pizza meist ,,al forno"?
Sah er im Kino manchmal einen Porno?
Das ist mir so egal. Jedoch verwundert,

dass er zum Frankaturmotiv erkoren.
Er wurde neunzehnhundertdrei geboren –
dann wär' er heute ... lass mal rechnen ... hundert!
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Sandra am 25. Mai 2004, 01:18:51
Du kommst auf den Geburtstag von Adorno
erst jetzt?? Da sag ich nur: Bon Giorno!!!
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Bastian am 25. Mai 2004, 01:29:35
hehe,
und wenn i wos net find'n kann,
dann schau i hierhi und adorno..
Titel: Minima Moralia
Beitrag von: Nilepile am 17. Juni 2004, 08:47:21
Die meisten Philosophen dieser Welt
verlassen äußerst ungern ihre Kammern
und sind dabei – es ist doch nur zum Jammern! –
so lebensfern und weltfremd eingestellt.

Kein Kammerphilosoph gibt sich die Blöße,
das wahre Leben draußen zu genießen.
So lassen seine Werke leicht erschließen
des Philosophen Kammerfensters Größe.

Adorno verdichtet's zum quasi kristallischen
Mantra seiner moralischen Lehre –
die Realität kam auch ihm in die Quere:
Es gibt doch ein richtiges Leben im Phallischen!
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Dorian am 02. Juli 2004, 15:07:38
Zitat, was bei den einzigen beiden mir geläufigen Reimwörtern auf "Adorno" gar nicht so einfach zu schaffen ist (das andere nenne ich jetzt mal nicht - der Adorno-Bezug ist da noch schwieriger hinzukriegen).
Stimmt, zu "Storno" fällt mir auch nix ein  ;D
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Dorian am 02. Juli 2004, 15:33:57
Dann will ich hier auch mal meinen Einstand geben.  Die Inspiration durch ein Liedes unseres Forumsnamensgebers soll hier gar nicht verleugnet werden...


Es war in Frankfurt eines nachts zu später Stunde
Die alten Linken schwärmten von vergang'ner Zeit
Ein junger Spund der saß bei Ihnen in der Runde
und soff mit Ihnen (alle war'n schon ziemlich breit)

Er machte Witze über neunzehnachtundsechzig
und fand, die großen Ideale war'n bloß Dreck
er nannte sie blasiert und ewiggestrig
doch sie hörten nur gelassen drüber weg

selbst als er sie verkalkte Kiffer nannte,
da lobte man bei ihm noch den Humor
Man nahm ihm das nicht krumm, doch dann schlug die Stimmung um,
denn er sagte etwas über Theodor

@Sandra: besser?
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Maexl am 02. Juli 2004, 17:05:10
schön gedichtet panther
in deine liedauswahl
klang mein name doch zu drall
als dass meiner kehle wäre zu kahl

fast so gut find ich auch das original
wie von des panthers verwandten
grade dessen worte wurden mir nie noch schal
den ollen kurt, den heute alle irgendwoher kannten

auch verrat ich einen meiner favoriten
ein gedicht, dass er wohl nie bereut
solch qualität hat kaum ein anderer zu bieten
rosen auf den weg gestreut

ich les auch gern parallel des kästners frühe mühen
oder kennt ihr das land in dem die kanonen blühen?
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Sandra am 02. Juli 2004, 18:32:40
Zitat@Sandra: besser?
MICH fragste?? Was hab ich damit zu tun??

Aber wenn du mich schon fragst: Wo ist die Bridge? Wo der Refrain?

Während er soff,
kam Stroganoff:
Denn du darfst kiffen oder saufen
gefälschte Uhren verkaufen
Du wirst sehn, der Stroganoff schaut nicht mal her
Du darfst auch grüne Smileys verwenden
Auf wikipedia Sandra schänden ( ;D)
Aber sag nichts gegen Adorno, das schadet Dir SEHR...


(Ich bitte das aber als l'art pour l'art zu verstehen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind REIN zufällig ;) und nur des Reimes wegen!!)
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Andrea am 03. Juli 2004, 09:40:45
 ;D ;D
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Nilepile am 19. Januar 2005, 19:18:02
In einem neuen See
versinkt bald Horno.
"Dies Reimwort ist passé",
frohlockt Adorno.
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Katinka Koschka am 25. Januar 2005, 20:23:59
Frohlock nicht zu früh Adorno
Es gibt dafür NEU-Horno
 ;)
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Sandra am 25. Januar 2005, 21:41:43
So. Jetzt isset aba jenuch.
was ist horno????
Ich kenn nur horny...
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Maexl am 25. Januar 2005, 23:44:33
doch um auf das topic zurück zu kommen
sei's mir gestattet euch zu sagen
all die dinge, die mich plagen
die holocaust-sendungen machen beklommen!

nach ausschwitz noch gedichtlein zu schreiben
ist erlaub - welch zynisch kesseltreiben
mir soetwas ja zu verbieten
erinnert mich an schlechte riten
die in insrael zu tage kommen
wenn der präsi ganz beklommen
ein deutsche wörtchen fertig bringt
es dort wie donnergrollen klingt

soweit sogut - wie jeder weiss
wär sowas wie ein teufelskreis
selbst juden dort wird wohl verboten
auf deutsch gedenken all den toten
mit sonderraren satzgebilden
in solch fremden ost-gefilden
die demut selbst auch zu verfassen
und sich selbst bepöbeln lassen
sowas scheint gang und gebe hier
fordert die geschicht' von mir
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Bastian am 26. Januar 2005, 12:25:06
Hier ist Horno (http://www.horno.de/).
Da ist Horny (http://tiefmusik.gmxhome.de/Bilder/Maientour02/36.%20Bassist%20als%20Hornist.jpg)

Nach Adorno darf man dichten,
Vor der Knesset darf mans nicht.
Will dies Verslein sich nicht reimen,
Hau ichs mit dem Hammer platt!

Will der Präsi dort berichten,
Rümpft er traurig das Gesicht.
Spricht wohl deutsch (,wie's im Geheimen
Auch schon Rau gesprochen hat.)
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Sandra am 26. Januar 2005, 19:25:21
Das ist horny:http://www.napanet.net/~lina/img/fansigns/penis.jpg

und von Horno, das ist ziemlich nett,
die Story muss man weiter tragen
sei es als Reim, sei's als Sonett
kannst Du's nicht zeigen, musst Du's sagen!
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Sandra am 27. Januar 2005, 11:01:59
Eine grosse Liebe wird
wenn man plötzlich sie verliert
oft zum Hassobjekt.

So ist's auch mit Deutsch passiert
heute hasst man ungeniert
was im Herzen steckt.

Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Bastian am 27. Januar 2005, 18:14:53
Wie wahr...
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Dagmar am 27. Januar 2005, 23:54:03
Leider  :-[
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Maexl am 08. Mai 2005, 01:58:54
dem geiger ist seit jeher fremd
wozu man haus und ohren dämmt
der phallusoph auch der denkt sich
so in der still ists wiederlich

andrerseits den philosophen
sind alle dies die allerdoofen
sind nichts alls dumme materialisten
und nicht wie sie selbst antichristen

;)
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Sandra am 08. Mai 2005, 10:49:50
Zitatund nicht wie sichselbst antichristen
ähh..tschuldigung...aber das versteh ich nicht. Da ist vielleicht irgendwo ein tippfehler, den ich nicht begreife? Oder bin ich zu bled?
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Andrea am 08. Mai 2005, 12:47:08
Bei mir ist das auch noch nicht verständlich angekommen.
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Sandra am 08. Mai 2005, 15:03:15
Vielleicht ist: "und nichts als sich selbst " gemeint?
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Dorian am 08. Mai 2005, 15:38:51
wie sie selbst  ....

chapeau max
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Maexl am 08. Mai 2005, 17:55:22
dito, Dorian hat recht... hatte es abgeändert und das wörtchen offenbar vergessen -> habe es mal editiert ;)
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Sandra am 08. Mai 2005, 18:30:07
Aaaaah!!! Alles klar. Aber sind denn alle Philosophen antichristen? ;) Ich dachte eher, die bumser und die Musiker seien es... ;D
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Maexl am 08. Mai 2005, 19:12:30
hmm - ich müsste das dann aber in phallulisten abändern, wenn das offensichtlich so verstanden wird...
ich meinte weniger die bumser pers. sondern z.B. Siddhartha feat. Kamala by H.  Hesse
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Sandra am 08. Mai 2005, 22:38:28
Klar, ich Dodel.  :-[ Bin ich wiedermal auf der Leitung gestanden. :-X Naja, typisch - one tracked mind...
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Maexl am 09. Mai 2005, 01:53:02
kP... aber es ist lustig, auf den gedanken bin ich noch gar nicht gekommen.... aber er ist definitiv eine überlegung wert  ;)
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Sandra am 09. Mai 2005, 15:56:19
 ;D du kannst ja noch was einfügen:

Dazu denkt der Erotomane,
"ob laut, ob leise ist Banane
Hauptsache, dass es heftig ist
und deftig ist, und kräftig ist
und dass man nicht zu schmächtig ist -
jetzt such ich mir noch ane."
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: angel am 05. März 2006, 20:52:05
Ist das Leben Selbstbetrug
Das heißt: Trug es in sich Lug ?
Ist Heuchelei Teil der Geschichte ?
Mangelte es an authentischer Dichte?

Kann man ohne Adorno
noch Philosophie betreiben ?
Oder sagt man: No -
ich laß' es bleiben ! ?

MUSS man nicht GEGEN jede Vernichtungslogik
und alle Militaristen schreibend dichten?
"Führt" ein LEBEN ohne widerspenstigen Witz
nicht stets zum hin&her-richten?

Mangelte es VOR Auschwitz nicht bereits daran
und vor allem am kämpferischem Geist?
Was man auch damit erklären kann,
daß der Mensch ein Feigling ist zumeist.

Und apropos IN-&CONSPIRARE
-- ob ich still steh' oder (bei-)fahre:

ich kann das Leben in/mit und auch nach A.  
nicht in vollen Zügen genießen
auch nicht im Bus

Vor allem, da ich konstatieren muss:
die Zugvorsteher und (Bahn-)Beamten
sind immer noch die gleichen...
und marschieren täglich über Leichen...

Insofern:
Haltet die Züge an und stoppt den Verkehr !

Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Maexl am 16. März 2006, 17:38:49
reflektierte wut  :-?

ich möchte mich zerreißen,
in stücke beißen

und wieder nicht

muss innehalten,
die hände falten

das herz gebricht

der wut folgt schmerz
verdrängt durch furcht
gegen den terz

es ist nicht einfach

unter euch

jeder - eine eigne schicht

doch nun ists märz
das eis schmilzt nicht

ein leben lang verfolgt zu sein

von sich selbst

erweckt nur böse leidenschaft
kein'n pflaumenhain

;D
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: whoknows am 16. März 2006, 18:42:29
Zitatdoch nun ists merz
Friedrich?
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Maexl am 17. März 2006, 07:14:21
wow - so ein fehler - und ich bemerke den nicht mal
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: whoknows am 17. März 2006, 10:58:02
Kann passieren, vor lauter Räimeräi  ;D :-*
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: Bastian am 17. März 2006, 18:00:49
lieber mexl,

mi'm dichten ist bald essig,
schreipst du so nachlessig!
das wirt dan unertreglich,
um nicht zu sagen: schräcklich!!
::)
Titel: Re: Lyrik nach Adorno
Beitrag von: whoknows am 17. März 2006, 18:21:57
Sofort in den Basti-schreibt-Thread verschieben. ;D