Gedankensplitter!

Begonnen von Dunkelblaue Dille, 07. Juni 2005, 12:16:30

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Dunkelblaue Dille

Entweder leide ich unter Amnesie (was von Fällen wie diesem abgesehen mitunter wirklich angenehm wäre;-), oder der GK-Text "Gedankensplitter!" war bisher nicht in der Verfügbar:

http://www.georgkreisler.de/gk_02c_d06.html

Klingt (obwohl offenbar recht neu) wie aus "Worte ohne Lieder", was für mich einfach heißt: Traurig, weil treffend und trotzdem tröstlich, weil schön.

Guntram

Auf der Seite ist der Vermerk "Dienstag, 7. Juni 2005 " uind als Quelle "CAMPO de Criptana, Heft 2 - III Quartal 2004".

"Worte ohne Lieder" ist von 2001. Text und CD haben wohl primär nichts miteinander zu tun. Obwohl der Text früher entstanden sein kann.

Schön ist, das über die HP von GK endlich auch die Texte zugänglich werden, die Frau Krienen hier nicht veröffentlichen wollte (siehe entsprechenden Tread), weil sie ihre Zeitschrift verkaufen wollte.

Interessant ist aber das GK bei den veröffentlichten Texten sich bei der entsprechenden Redaktion für die zur Verfügungstellung des Textes bedankt.

Reine Höflichkeit? Hat er den Text selbst nicht mehr (glaube ich nicht)? Oder gibt es Absprachen über die Exklusivität des Textes?
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

Dunkelblaue Dille

#2
Mein Hinweis auf die "Worte ohne Lieder" bezog sich auf das Buch.

Daraus ist der Text aber nicht - kann er auch nicht sein, weil das Buch ursprünglich 1986 (überarbeitet nochmals 1995) erschienen ist und Merkel/Schumi damals nicht unbedingt so interessant waren. Außerdem ist ja explizit von dem "Einundzwanzigsten Jahrhundert im Westen" die Rede.

Die Texte, die GK 2001 auf die CD gelesen hat, sind übrigens auch aus dem Buch (das leider vergriffen bzw. nur antiquarisch erhältlich ist).

Sandra

#3
Ich möchte das gerne mit Euch teilen - und ich glaube, es passt am Besten zu inspiration/Gedankensplitter.
Heute war Ernst Stankovski bei uns - wir machen ihm ein Lied-Playback.
Und nachher waren wir noch essen.
und im Gespräch sagte er etwas, das fand ich richtig genial und sehr wahr.
Wir sprachen über die Verletzungen, die man in einem (Künstler)-Leben so übertauchen muss. Wenn die Lieblingslieder, die man schreibt, die Lieblingsarbeiten nicht gewürdigt werden, wenn Hoffnungen enttäuscht werden, wenn etwas nicht erreicht wird.
und da sagte Ernst:
"Wenn man zwanzig ist, dann machen einen solche Enttäuschungen stark. Wenn man dreissig, fünfunddreissig ist, machen sie einen trotzig. Wenn man vierzig, fünfzig ist, geben Sie einem Haltung. Und wenn man sechzig, siebzig, achtzig ist, dann machen Sie einen kaputt, und böse."

Und Enttäuschungen, die man erlebt, haben nichts mit den Erfolgen zu tun, die man hat. Denn subjektiv sind Erfolge immer viel weniger.
Auch da hatte Ernst ein schönes Beispiel: Man möchte ein schönes Haus. Und dann hat man ein schönes Haus - aber dann sieht man nicht das, sondern eher: den Garten muss man pflegen, und die Dachrinne leckt, und das muss man kaufen....

Bassmeister

Ich habe das Gefühl, bei mir ist das umgekehrt. Mit drei, vier, fünf Jahren haben mich Enttäuschungen trotzig gemacht.
Mit 13, 14, 15 bis 25 machten sie mich traurig.
Ab dreißig scheinen sie mich immer mehr STARK zu machen...
[size=9]Nicht alles, was zwei Backen hat, ist ein Gesicht...[/size]

Sandra

Aber Trotz und Haltung geben ja auch Kraft, oder?

Jedenfalls: die Reihung ist vielleicht individuell - nur der Schluss bleibt gleich: man wird bös. ::)