Eigenproduktion "Vorwärts, nie zurück"

Begonnen von Maexl, 10. Mai 2004, 13:39:04

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Maexl

tja, nach eurem unüberlesbarem Imperativ mal etwas, dass ich heute mogen in der Schule hingekritzelt habe:

Vorwärts, nie zurück
niemand verschmäht das glück
für die, die auf der strecke bleiben
schneidet niemand wurstbrotscheiben
doch nötig wär's so sehr
sonst gibts kein essen mehr
man steckt die alten in heime
selbst lebt man probiotisch
lässt sie versäuern alleine
und behauptet sie wären despotisch
sie nutzen keinem zweck
also müssen sie weg

vorwärts, kein zurück
niemand verschmäht das glück
soll die welt doch untergehen
jeder macht es sich bequem
zwar ist's ökonomisch ein graus
denn die kinder lässt man aus
so lamentiert man mit verwandschaft
macht beschlüsse, verordnungen, gesetze
kippt das gift jedoch in die landschaft
durch was es sich auch ätze
die zukunft ist ein graus
also schaltet man die hirne aus

vorwärts, nein zurück
damals gabs noch glück
doch kind wer man nur allzulang
die illusion hielt dich gefang'
man war froh, von geisterhand
gewalt, kriege unbekannt
schön wer kind geblieben ist
ja auch die muss man sehn'
doch wenn man sie an der bevölkerung misst
erhält man einen schlechten naturmäzeen
der mensch bleibt ob jud' ob moslem ob christ
sein verhängnis, das er auch ist

also was sagt uns dieses stück
kein vorwärts, kein zurück


^^ naja nicht gerade gut aber learning by doing

verändert es, wie es euch passt!

Maexl

Sandra

Wow. Ich bin baff.
Das ist ziemlich cool.
Jetzt müsste man nur einen Weg finden, wie man da reinpfuschen kann, ohne es alles nochmal abzuschreiben. Quasi einen Thread, der für alle zum Bearbeiten offen ist. Und dann kann jeder (vielleicht in einer anderen Farbe?) was dazuschreiben.

ich wäre für noch ein paar mehr Innenreime, so dass es hiphopiger wird.

Maexl

#2
manöverkritik:

ich glaube, dass ich auf bereits komponierte Stücke leichter strophen schreiben könnte. so muss ich mir immer erst eine melodie mit begleitung ausdenken, zu der ich schreibe, die kann ich jedoch leider dank meines musikalisch schlechten gehöhrs und des persönlichen unvermögens die harmonielehrerwälzer durchzuakkern nicht umsetzen kann.
dazu kommt dann noch mein schlechtes gedächnis, dass ich gedanken sofort vergesse, weswegen ich häufig zum improvisieren gezwungen bin.
also könnte man bei bestehenden stücken z.b. einfach strophen anfügen oder austauschen

So schlecht, dass es nichtmal einen Kommentar verdient hat? Hat außer Sandra vielleicht noch jemand eine Meinung?


 Maexl


Dagmar

Nein - das ist überhaupt nicht schlecht  :) Es holpert hier und da ein wenig - aber das könnte man ja noch ändern.

Reinschreiben kann man, ohne dass es nochmal komplett abgeschrieben werden muß: Über die Zitierfunktion.
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Nase

Du musst dir ja keine ganze Melodie einfallen lassen, das soll ruhig wer anderer besorgen. Wie Sandra schon gesagt hat, wäre das ganze nur reizvoller, wenn mans in eine metrisch korrektere Form bringen könnte. Ich will das hier gar nicht ausprobieren und dir in dein Werk reinpfuschen. Meistens kommen da arge Sinnveränderungen raus, wenn mans wen andern machen lässt. (Mir gings immer so)

Du brauchst doch nur den simplen Rythmus beachten, wenn du dir den Text quasi "vorlallst"; (fett heißt betont)

vorwärts nie zurück
(la la la la laaaa
niemand verschmäht das Glück
lala la la la laaaa

Das ist einfach nicht gleich. Gut bei der "Refrain"zeile ströts noch wenig, aber beim Lauftext. Schaus dir doch nochmal mit dem Lall-Schema durch, du wirst sicher einige Unsauberkeiten entdecken.
Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine

Sandra

Silben zählen hilft auch schon. wobei natürlich die Betonierung auch wichtig ist...

Maexl

hmm

tja, dann helft mal beim Rumdoktoren, wenn ihr meint, dass es sich um das Stück lohnt, sonst verwerfe ich es wieder und versuche es neu

Maexl  

Bastian

Vorwärts, vorwärts, nie zurück!
Nie verschmäht ein Mann das Glück.
Für die, die auf der strecke bleiben
schneidet niemand wurstbrotscheiben

Doch wären Würste nötig sehr,
Und Sonnenblumenkeime,
Denn wo kommt sonst das Essen her?
Was schickt man in die Heime?

Dort sitzen Alte Seit an Seit
und warten am Bistrotisch.
Sie fordern Joghurt jederzeit
Gerührt und probiotisch
...

Maexl

coole option, morgen überlege ich mal, wie man das einbindet ^^

Maexl

Sandra

Die Frauen von den Alten aber
haben lang satt schon das Gelaber
und mischen probiotisch sparsam
das Joghurt lieber mit Curar' an


Sandra

Naja, man kann's nicht leugnen - die Birne fällt nicht weit von der Williamsflasche...

Andrea

Hier ein andreascher Verfeinerungsvorschlag:

Vorwärts, nie zurück

Vorwärts, nie zurück
niemand verschmäht das glück
für die, die auf der strecke bleiben
schneidet niemand wurstbrotscheiben
doch nötig wär's so sehr
sonst gibts kein essen mehr

man bringt Alte in heime
selbst lebt man probiotisch
und sie versauern alleine
- man sagt, sie sind despotisch. -
sie nutzen keinem zweck
- Alte müssen weg. -

vorwärts, kein zurück
niemand verschmäht das glück
soll die welt doch untergehen
Und wir machen's uns bequem.
Ökonomisch ist's ein graus,
denn die kinder lässt man aus.
so lamentiert man mit verwandschaft
macht verordnungen, gesetze.
kippt das gift fein in die landschaft,
durch die es sich auch ätze.
die zukunft ist ein graus
also hirne aus

vorwärts, nein zurück
damals gabs noch glück
doch kind wer man nur allzulang
die illusion hielt dich gefang'
man war froh, durch geisterhand
- gewalt und kriege unbekannt. -

der mensch ob jud',  ob moslem, christ
bleibt sein verhängnis, das er ist.

Was sagt uns also dieses stück?
kein vorwärts, kein zurück.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Maexl

#13
andrea, deine version hab ich ja vollkommen übersehen (lag wohl an diesem blöden NEW-Thread Bug), sehr gelungene bearbeitung. die anderen übrigens auch...

vielen vielen dank an alle, die sich beteiligt haben...

ist ein schönes wenn auch kurzes stück geworden.

werde mal versuchen eine temperierte melodie zu finden inc. begleitung.

ich lass das einfach mal so stehen, wenn es mir gelingt gibts hier nat. auch das fertige stück. ^^

Maexl

Maexl

#14
Vorwärts, nie zurück

1. Vorwärts, nie zurück
niemand verschmäht das glück
für die, die auf der strecke bleiben
schneidet niemand wurstbrotscheiben
doch nötig wär's so sehr
sonst gibts kein essen mehr
man bringt Alte in heime
selbst lebt man probiotisch
und sie versauern alleine
- man sagt, sie sind despotisch. -
sie nutzen keinem zweck
- Alte müssen weg. -

2. vorwärts, kein zurück
niemand verschmäht das glück
soll die welt doch untergehen
Und wir machen's uns bequem.
Ökonomisch ist's ein graus,
denn die kinder lässt man aus.
so lamentiert man mit verwandschaft
macht verordnungen, gesetze.
kippt das gift fein in die landschaft,
durch die es sich auch ätze.
die zukunft - ist ein graus
also dann die / Fazit, die / Fazit: hirne aus

3. vorwärts, nein zurück
damals gabs noch glück
doch kind wer man nur allzulang
die illusion hielt dich gefang'
man war froh, durch geisterhand
- gewalt und kriege unbekannt. -
der mensch ob jud',  ob moslem, christ
bleibt sein verhängnis, das er ist.
Was sagt uns also dieses stück?
kein vorwärts, kein zurück.

4. vorwärts, doch zurück,
es gibt - wieder glück
denn es war allen bang
wer frieden denkt und danach strebt
denn kriege gab es lang
egal ab mit welchem rag, der lebt


Erklärung: ich habe mir noch überlegt, was ich noch verbessern könnte und dann ist mir die Idee gekommen, eine leicht abgewandelte 4te Strophe zu schreiben, die man falls man gerade optimistisch gestimmt ist anbringen kann um die liedaussage zu relativieren. Wenn man pessimistisch gelaunt ist lässt man sie weg. ^^ Alle Änderungen an Andreas Vorlage habe ich fett markiert.

Komposition:
Für die 2te und 3te zeile habe ich mir überlegt passt wunderbar die melodie aus "Bier her, Bier her!" (Zitat: "Soll das Bier im Keller liegen und ich bald die Ohnmacht kriegen ..."). daran werde ich wohl beim texten unbewusst gedacht haben    ;) . Zwischen 3ter und 4ter strophe soll meine ich die musik immer leiser werden, bis sie fast ganz aufgehört hat. Dann denken die Leute das Stück sei schon rum; allerdings wird dann ganz leise und langsam die letzte zeile mit leiser klavierbegleitung gesungen. Das sollte etwas den moralischen anspruch des stückes unterstreichen.

Maexl

Nase

es nimmt immer mehr gestalt an!

bei der Stelle:

die zukunft - ist ein graus
also dann die / deswegen die / Fazit: hirne aus

würde ich die zweite Variation weglassen. Die passt irgendwie in kein Schema.
Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine

Maexl

hmm jap,
was komplett passen würde wäre: "tja doch dann die hirne" ^^ lacht nicht, mir gefällt so verquertes deutsch

Nase

Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine

Andrea

Ich würd nehmen:
Fazit Hirne aus.
Die vierte Strofe ist - glaub ich - doch eine zu viel. In der 3. kommt nämlich: Was sagt uns dieses Stück. Und wenn dann noch eine kommt... hm.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Maexl

#19
deswegen habe ich mir ja auch gedacht, dass die 4te abgetrennt vom rest vom lied gebracht werden muss. evtl. muss man das in der 3ten dann dafür abändern. aber wichtiger wäre für mich eine vertonung, da der text ja immer angepasst werden kann ^^. muss mal nach dem "bier her bier her" suchen.
Achja, wer will kann sich ja auch mal an einer vertonung versuchen. ich habe zwar schon eine "melodie" im schädel, bzw. ich wüsste wie ich das singen müsste, wenn ich das könnte, nur bekomme ich die nicht aus dem schädel aufs papier und mit welchem akkord ich den in meinem hirn zugeordneten klang bekomme weiß ich nat. auch nicht, die half die ganze musikalische früherziehung nichts.

Nase

nimm den gesang halt auf und verschicks
Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine