Georg Kreisler Forum

Georg Kreisler => Georg Kreisler: Texte & Noten => Thema gestartet von: Katinka Koschka am 21. Juni 2004, 16:13:15

Titel: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Katinka Koschka am 21. Juni 2004, 16:13:15
Ist das zu fassen...da hab ich letztens noch gedacht: "ob ich mal bei den Kreislerianern nach weiblichen Saufliedern nachfrage" und was finde ich...? Ein Lied, was mir verdächtig aus der Seele spricht... :o
Bin nämlich am Freitag derart abgestürzt, daß ich auf dem Heimweg zweimal auf die Fr... gefallen bin und jetzt ein paar blaue Flecke von immenser Größe habe sowie den halben Samstag zum Porzellanaltar gebetet habe und die zweite Hälfte verpennt habe, bis auf einen verzweifelten Versuch, beim Italiener etwas zu essen, aber wegen völliger Apetitlosigkeit mir einen Doggy-Bag machen lies (den ich heute nachträglich verspeiste...mmm lecker Pasta)

Übrigens...kennt ihr die "Schnapstrine" von Hollaender? Die Noten hab ich als handschriftliche (!!) Kopie da, aber das in leserliche Noten übertragen zu lassen... :P

In diesem Sinne..."gut für alles schlechte auf der Welt ist immer wieder ...nur der Schnaps...." ;D :-X ;)
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Sandra am 21. Juni 2004, 16:27:48
Ich bin ja, sorry to tell you, nachgerade ein Feind der AlkoholbenützerInnen.  
Ich selbst trinke sehr selten mal einen Schnaps, aber nie so viel, dass die Sprache auch nur fuzzy wird. Sonst nicht mal Wein oder Bier zum Essen - allerdings einfach nur, weil mir das nicht schmeckt. Und weil es mir nicht fehlt.
Aber ich HASSE es, wenn ich mit betrunkenen Leuten reden muss. Und Menschen, die relativ regelmässig betrunken sind, halte ich für nur bedingt zurechnungsfähig, krass ausgedrückt.
Das hat sich schon zur Manie ausgewirkt, und einige Freundschaften sind deshalb mehr als abgekühlt. Ich mag trinkende Menschen  inzwischen nicht mal mehr in meiner Nähe - fallt nicht über mich her, es ist ein hang-up von mir, für die kann man nix. ::)
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Andrea am 21. Juni 2004, 18:30:41
Was meinst du mit: "es ist ein hang-up von mir, für die kann man nix."?
Das Lied hab ich geschrieben, weil es einfach viele Lieder von Männern zu dem Thema gibt. Warum sollte also nicht ich, die ich ja auch so meine Phasen hatte und hin und wieder einen trinke, nicht auch so ein Lied schreiben? Wein schmeckt mir schon, Bier trinke ich nur, wenn's grad mal sein muss, und Schnäpse... Ojeeeee! Die wirken aufs Vergessenzentrum, und das find ich eher peinlich, am nächsten Tag nicht mehr zu wissen, wie man nach Hause gekommen ist... Die Schoten hab ich zu oft selbst erlebt, die brauch ich nicht mehr. Aber nur weil ich selbst für mich entschieden habe, dass ICH das nicht mehr will, halte ich es nicht für wirklich gut, Freundschaften an einem solchen Punkt unterkühlen zu lassen. Ich denke, in Freundschaften die dadurch unterkühlen, haben auch andere Fakts nicht mehr gepasst. Am Schlimmsten finde ich, wenn Menschen einen besoffen beleidigen und selbst am nächsten Morgen nix mehr davon wissen und dich lieb anlächeln. Da zieh ich mich dann auch zurück. Aber gegen 'ne schöne Party, wo man Bier und Wein trinkt und alle gut gelaunt sind, kann ich nix haben. Und am Liebsten, wenn man dabei noch Musik macht.
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Katinka Koschka am 21. Juni 2004, 20:49:23
Ich hoffe ja, Sandra, du hast jetzt keinen falschen Eindruck von mir :-/ :-[ Ich finde es ja selber sch:-Xße, wenn ich zu tief ins Glas gucke. Aber ich glaub, den EINZIGEN Blackout, den ich je hatte, der bestand darin, daß ich nicht mehr wußte ob ich mein Fahrrad von der Kneipe mitgenommen habe oder nicht. Bin da glatt nachts in den Keller gegangen um mich zu vergewissern, ob es da ist :-[
Naja, und mein Absturz am Freitag ist erst so richtig losgegangen, als ich auf dem Heimweg war. So weit ich mich erinnere, bin ich niemandem zu nahe getreten...ist eigentlich auch nicht meine Art, bin doch viel zu friedlich dazu...
Aber ich will auch wirklich jetzt an mir arbeiten, damit ich Saufabstürze nur noch in Liedern illustriere und nicht mehr selbst durchlebe... :-/
Hatte ja für eine meiner Programmideen den Titel: Vom Weingeist und anderen Gespenstern...
Titel: Na und?
Beitrag von: Bastian am 21. Juni 2004, 21:16:20
(https://www.georgkreisler.net/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.click-smilies.de%2Fmy_smileys%2Fsmileys1%2Fkaffeetrinker_2.gif&hash=290e84a65a977d905ec540418fa9c275dfb6bbf0)Was soll's...?

Wenn ich das richtig lese, hat die eine jetzt ein
Zitatpaar blaue Flecke
und hatte mal EINEN
ZitatBlackout

die andere hat dafür eine
ZitatManie
und einen
ZitatEindruck
ist doch schön so

(Und, glaubt mir: Mit mir wollt ihr beide nicht tauschen!) ;D ;D
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Bastian am 21. Juni 2004, 21:26:40
Hm, wieso bin ich eigentlich in der letzten Zeit so ausgleichend?? :'(
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Sandra am 21. Juni 2004, 23:06:42
ZitatHm, wieso bin ich eigentlich in der letzten Zeit so ausgleichend?? :'(

Zu wenig Alkohol, vielleicht? ;D

Nein, im Ernst, Andrea, mein Geschreibsel hatte nix mit Deinem Lied zu tun, und im Gegenteil, ich finde es fein, wenn man seine Gedanken und Erlebnisse verarbeitet.
Und dass es ein Hangup von mir ist, liegt eben daran, dass ICH ein Problem habe, wenn ich zB Freunde von mir zu oft zu viel trinkend sehe - dann kann ich mit ihnen im nüchternen Zustand auch nciht mehr umgehen - weil ich bei jedem Glas, das sie bestellen, schon Argusaugen kriege. Ich habe mit einigen - vor allem Frauen, erstaunlicherweise - guten Bekannten, die Freunde hätten werden KÖNNEN aus genau dem Grund keine Freundschaft geschlossen: Jedesmal, wenn wir uns sahen, tranken sie Alkohol, und zwar immerhin so viel, dass sie "angeheitert" waren. Jedesmal. Und da kann ich nicht mit.
Es ist jetzt die Entscheidung der FRAUEN, wann und wieviel sie trinken, und ich hab auch keine Ahnung, ob sie "Alkoholikerinnen" sind oder so.  Es geht mich auch nix an, das kommt noch dazu.
Aber ich KANN mit ihnen einfach nicht mehr so richtig. (Das hat aber jetzt nix mit irgendeiner Bewertung zu tun - schon garnicht von Dir, Katinka, dazu kenn ich dich ja nicht gut genug!) Das ist einfach MEIN Zugang, MEIN Fehler. Ich mach dann einfach zu.
Ich vertrage angetrunkene Menschen nur sehr sehr schlecht. Vor allem, wenn sie dann dazu neigen, das Nähe-distanz-Gefühl zu verlieren, sowohl räumlich als auch rede-schweige-mässig. Beginnen, alles 8 mal zu wiederholen, rücken einem näher, blasen einem beim Reden in's Gesicht, was weiss ich. Sie drucken sich zu sehr zuwe, auf gut wienerisch. Und mir wird das  zuviel. Da verliere ich meine sonst recht gut ausgebildete Toleranz.
Ich halte das aber wie gesagt, für MEINEN Fehler, denn sonst kann ich ja mit den diversen Schrullen meiner Freunde ziemlich gut umgehen - und noch dazu: es ist ja nicht so, dass ICH nie einen Tropfen Alkohol zu mir nehme. Es ist unfair von mir und einfach ein hang-up, dem ich nciht entkommen kann. Weissnicht wieso.
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Bastian am 21. Juni 2004, 23:24:46
ZitatHm, wieso bin ich eigentlich in der letzten Zeit so ausgleichend??  

Zu wenig Alkohol, vielleicht?
vielleicht ja... vielleicht nein... :D

Aber ich kann das gut verstehen. Ich hatte gerade letzte Woche eine Begegnung mit einem stockbesoffenen Kerl. Er stand mit irgendeiner Nutte vor unserer Haustür und wollte hinter mir ins Haus rein. Da hab ich ihn gefragt zu wem er wollte, und er sagte: "Iisch wohhnhier... abber de schei.. Schlüssl passt nich." Da hab ich mit den Achseln gezuckt und ihm und der Nutte die Tür vor der Nase zugedrückt.

Vorgestern hab ich ihn plötzlich im Haus getroffen- er war tatsächlich ein Nachbar von mir, ich hatte ihn die Woche davor nicht erkannt!! Jekyll und Hyde. Es gibt Leute, die einfach widerlich werden, und dann traut man ihnen auch nicht mehr wenn sie nüchtern sind... Wenn man sie überhaupt erkennt.
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Andrea am 22. Juni 2004, 01:21:42
Bei Fremden mag ich es sowieso nicht, wenn sie mir zu nah kommen, und im Suff schon gar nicht. Freunden sage ich auch schon mal: Junge - oder Mädel - das war jetzt aber - vor allem dir selbst gegenüber - komplett Scheiße, wie du dich präsentiert hast. Und die wissen dann, dass sie in mir eine total tolerante Freundin haben und dass, wenn ich mal sowas sage, es echt schlimm gewesen sein muss. Bei mir selbst ist es so, dass ich nach einem heftigen Besäufnis ein superschlechtes Gewissen habe, weil ich denke, irgendwas falsch gemacht zu haben. Manchmal hab ich mich natürlich auch zu oft wiederholt oder war anderen zu nah. Aber die meisten, die um mich 'rum waren, finden all das nicht so schlimm wie ich selbst. Und weil ich es selbst schlimm finde - der Kater am nächsten Tag ist ja auch nicht wirklich das Gelbe vom Ei oder das Edle an der Traube -, kriege ich meist die Kurve noch bevor's mir unangenehm wird. Und vor allem finde ich beruhigend, dass ich, wenn ich betrunken bin, niemandem Sachen sage, die ich nüchtern nicht sagen würde. Soll heißen: Ich trinke nicht Alkohol, um den Mut zur Aufrichtigkeit kriegen zu müssen oder so. Die Zeile: "die sich wieder mal ausschaltet und ihr Gehirn dadurch verwaltet." trifft auf mich jedenfalls zu. Wenn ich mir richtig die Kante gebe, dann hatte ich vorher viel zu viel im Kopf, was mich geschmerzt oder belastet hat. Dann weiß ich wieder, ich muss auf mich selbst aufpassen. Und dann war der Speicher voll wie beim Computer.
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol&qu
Beitrag von: Katinka Koschka am 22. Juni 2004, 08:22:36
Und mir ist zum Beispiel, wenn ich ehrlich bin, die berauschende Wirkung des Alkohol eher lästig. Schon weil ich viel aufs Auto angewiesen bin und weiß, daß ich leider zur Quasselstrippe werde, wenn ich angesäuselt bin :-[ :'( . Aber mir schmeckt trockener Rotwein einfach so lecker, und gegen mein Lieblingsbier "Murphy's Red" kommt eben auch kein Alkfrei-Bier dieser Welt an, nicht mal das sehr angenehme "Paulaner Weizen Alkfrei"(was es eh kaum gibt...)
Wenn es in den Gaststätten Alternativen gäbe, die nicht entweder nach garnix schmecken (Wasser) oder zu süß (Cola, Fanta und so'n Zeugs) sind und wenn das verdammte Zeug nicht so teuer wäre, dann würde es mir sicher leichter fallen, der Promille wegen ab und zu ein AF zwischen zu schieben.
Das finde ich z.B. so toll in Griechenland, da bekommt man auf Wunsch und manchmal sogar automatisch eine Karaffe mit Wasser gratis. Da kann ich mich z.B. viel länger an einem einzigen Glas Alkohol aufhalten, weil ich zwischendurch mich mit dem Wasser ablenke. In Deutschland geht das natürlich nicht. Da kostet selbst der räudigste Leitungsheimer 1 Eumel 50 !! >:(
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Guntram am 22. Juni 2004, 10:34:07
Katinka nicht laufen entschuldigen, steh dazu, wir wir alle, das lernt man in allen Selbsthilfegruppen.

 8) 8) 8) 8) 8) :-*
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Andrea am 22. Juni 2004, 10:34:39
@katinka: Übrigens danke dafür, dass du die Diskussion zu meinem Lied hier begonnen hast. 1. finde ich das Thema
mal wichtig und 2. werden hier meine Lieder auf eine gewisse Weise publik, und jemand der neugierig gemacht wird, schaut auf meine Homepage und schreibt vielleicht sogar was in mein Gästebuch. :-*
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Dagmar am 22. Juni 2004, 10:44:48
Ich trinke unter der Woche so gut wie nie Alkohol. Ich vertrag' das nicht mehr (schlafe schlecht und so Sachen, auch nach nur ganz wenig). Am Wochenende trinke ich gerne Rotwein - nie zu viel in Gegenwart von anderen. Und zwar genau aus Gründen, die Sandra beschreibt: Ich quatsche dann am Meter und verhaspele mich dauernd beim Reden. Das kann ich nicht leiden, weil ich mich dann selbst schon als unangenehm erlebe.

Es kann mir am Wochenende aber schon mal passieren, dass ich im Bett liege und lese und lese und lese und "nebenbei" zuviel trinke. Das finde ich ziemlich bedenklich, und ich mache mir viel einen Kopf darum.

Grundsätzlich erlebe ich, dass zuviel getrunken wird. Wenn ich schon mal mit Freunden darüber diskutiere, höre ich oft "wenn Du Dir schon einen Kopf machst über Deinen Alkoholkonsum, dann sind wir längst alle Alkoholiker". Das finde ich kein Argument.

Ich hab' Angst vor Alkohol - und das nicht zu knapp. Ist aber auch meine ganz persönliche Macke, weil ich da kindheitsmäßig ziemlich vorgeschädigt bin.
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Sandra am 22. Juni 2004, 11:08:36
Vor ein paar Tagen war mit dem Bronner auch das Thema Alkohol - der trinkt ja nie. Höchstens alkoholfreies Bier, und wenn's keines gibt, dann ein halbes Glas normales Bier.
Und wir hatten über Kollegen gesprochen, die ja SO begabt sind/waren - und sich einfach versoffen haben.
Und er hat gesagt, er hat schon soooo viele davon gesehen, dass ihm das eine Lehre ist.
Ich denke mir auch, gerade in Wien - der Bürgermeister verschenkt an Leute, die irgendwas tolles getan haben gerne einen Doppler ( = ein Doppelliter Wein), es ist nachgerade nicht gesellschaftsfähig, wenn man bei irgendeinem Society-Event ist, NICHT zu trinken. Ich finde das eigentlich, je länger ich lebe, desto unerträglicher: Da wird eine Droge verherrlicht, ver-normalisiert, die schon viel viel mehr Menschen geschadet hat, als zum Beispiel ein Joint. Und Zigarettenrauchen ist zwar ungesund, aber es verändert nicht die Psyche so nachhaltig, trotzdem wird es viel mehr verteufelt - in Österreich ist das mit dem Alkohol - vor allem dem Wein - noch schlimmer glaube ich als in Deutschland. Da gehört es echt zum guten Ton, Weinkenner - und vor allem! -Trinker zu sein.
Aber ne Nase Koks oder ein Joint vor der Vorstellung ist ganz ganz schlecht - und ein Stamperl Schnaps nicht???  Was soll das denn??
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Andrea am 22. Juni 2004, 11:12:15
Meine Rede.
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Katinka Koschka am 22. Juni 2004, 11:42:02
Vorsicht bei Zigaretten...wenn sich die Insaßen einer Kneipe betrinken, werde ich nicht betrunken davon. Aber wenn die ganze Bude verraucht ist, krich ich Augenbrennen, Atemnot, verstopfte Nase ect... :(

Ansonsten bin ich natürlich eurer Meinung, daß der Alkohol zu sehr verniedlicht wird. Ist wohl auch der Grund, weswegen man so ein mieses Angebot an alkoholfreien Getränken hat. Weil die Kneiper es nicht los werden... :-/
Ich würde gern mal wieder ein schönes kaltes Waizinger im Leopolds am Alexanderplatz trinken, nur leider hat das Ding zugemacht...(soviel ich weiß)
Aber immerhin gibt's beim Il Gufo in Kreuzberg den sehr leckeren "Mosquito", der ist sogar für Vollabstinenzler geeignet... :D

Ich finde ja z.B. den Text von der Schnapstrine sehr vergnüglich, weil er ironisch illustriert, was in einem Delirium vorgeht, wie sich die Schnapstrine dann schwört "Nie wieder" zu saufen, aber am nächsten Morgen, als sie wieder wohl auf ist...... ;)

So...und ab Heute abend stell ich mir wieder ein paar Buddeln "Waizinger" kalt... ;D
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Lanie am 28. Juni 2004, 08:31:25
Crap!, das stellt wo jemand ne "Nase Koks" und "nen Joint rauchen" auf eine Ebene aber den Alk dafür auf eine Andere. Komisch, aber Argumentationen wie Kiffen und Koksen seien weniger schädlich als saufen sind doch hinfällig, zum einen weil die Statistiken zwar von weniger Toten (sogar in Prozent) sprecher aber schließlich ist ja Kiffen noch ganz so gesellschaftsfähig wie Alk - und Koks ist noch sehr weit davon entfernt. Ich finde man sollte Joint und Alk auf die gleiche Stufe setzten, denn bei beiden ist das Mittelmaß von Nöten,  ein Mensch der jahre Lange jeden Tag 3 mal Bong raucht ist für mich einfach nur ein Cannaholiker und damit keinen deut besser als der Alko. . Auch Canna verändert den Geist und den Charakter, ich würd sogar mal sagen positiver als Alk. Das einzige schlimme am Alkohol ist die Doppelmoral die in Europa dahinter steckt, weil unser christliches Abendland es nicht gewohnt ist, kam die Gesellschaft lange nicht mit Canna klar. Die Ausrichtung auf  eine Droge steht doch im direkten Zusammenhang mit der Entwicklung der Gesellschaft im Mittelalter, über 33, bis heute. Ein gutes Gegenbeispiel sind Schwellenländer wie Indien oder Columbien, in diesen Ländern waren psychoaktive Substanzen schon kulturel bedingt immer von Bedeutung aber Alk. spielte über viele Jahrhunderte eine minimale Rolle. Weil man es schlichtweg nicht so gut kannte, wie der deutsche Ritter sein Bier. :)

Ich selbst muss zugeben das ich eindeutig mehr über mich erzähle im Suff aber das ist ja nicht alles, ich bin dann, genau wie beim kiffen, kreativer und ich kann mich besser auf bestimme Dinge konzentrieren.

Meiner Meinung nach brauch es keinen Alk. geben wenn man selber Grass anbauen dürfte. - Warum darf ich nicht selbstbestimmen was ich meinem Körper zuführe? Angst vor andersdenkenden? :mata:
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkoho
Beitrag von: Guntram am 28. Juni 2004, 09:21:37
Klar!!! Ich schließe mich an. Jeder soll selbst bestimmen was er sich und seinem Körper antut, aber mit allen Konsquenzen.

Schließung aller Sucht-Therapie-Einrichtungen, Streichung aller Arbeitslosen- und Sozialhilfe für Süchtige, akkut unter Drogen Stehende erhalten keine wie auch immer geartete medizinische Hilfe, ausgenommen sie können sie sofort und bar bezahlen, d. h. keine Übernahme durch die Krankenkassen. Wer unter Drogen stehend am Arbeitsplatz erscheint wird sofort (fristlos) entlassen.

Das Ganze gilt für alle Arten von Drogen inkl. Alkohol. :mata:


Kleine Zusatzinfo: Größere Industribetriebe rechen mit ca. 10% Alkoholikern/Drogensüchtigen in ihrer Belegschaft und haben deshalb oft eigenen Berater in ihren Personalabteilungen sitzen die sich um dies Mitarbeiter kümmern, d. h. Beratung, Vermittlung eines Therapieplatzes etc.
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Andrea am 28. Juni 2004, 11:01:25
Zitat: "Schließung aller Sucht-Therapie-Einrichtungen, Streichungller bArebitslosen- und Sozialhilfe für Süchtige"

He, wie bist du denn drauf? Natürlich finde ich auch nüicht toll, dass Menschen Heroin nehmen, und auch Koksen kann super gefährlich sein... Alkohol hat ja auch Folgen, die äh... Der Kater danach ist nicht angenehm. Und ganz zu schweigen von den Hart-Alkoholikas... Aber warum soll man Therapieplätze schließen und den Leuten Geld wegnehmen? Damit wrde sich der Staat gewaltig in die Eigenverantwortung mündiger Bürger einmischen.
Die für mich persönlich angenehmste Droge ist Haschisch. Das gibt keinen Kater am nächsten tag, und man ist entspannt. Aber: Setz dich mal mit 'nem Joint in ein Restaurant und proste deinem Kiffpartner zu ;-). Da wirst du aber ganz schnell kriminalisiert...
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Guntram am 28. Juni 2004, 11:57:35
Ich wollte mich nur mal (so richtig überspitzt) für die Freigabe aller Drogen aussprechen und Lanie anschließen der fragt, warum man nicht selbst über seinen Körper bestimmen kann. Die konsequente Folge ist, wenn man die uneingeschränkte Verantwortung hat, muß man auch uneigeschränkt für die Folgen einsteht und nicht nach Hilfe von oben schreit wenn man sich Zugrunde gerichtet habe.
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Andrea am 28. Juni 2004, 16:15:01
Aber dann muss man unterscheiden zwischen Leuten, die eine Sucht"Struktur" - oder wie man das nennen will - in sich haben, und denen, die eben mal in ihrer Freizeit konsumieren. Die erste Gruppe ist irgendwann krank und die andere eben nicht. Und Heroinsüchtige sind eben meistens irgendwann so gefährdet, dass sie alles tun, um an die Droge ranzukommen. ..
Ein leidiges Thema.
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Sandra am 28. Juni 2004, 16:57:44
Also, grundsätzlich finde ich Alkohol gefährlicher als haschisch - aber  auch bei Hasch reagieren die Menschen unterschiedlich. Aber die grösste Gefahr bei Haschisch ist eindeutig, dass man sich damit kriminalisiert - und so die Hemmschwelle für härtere Drogen enorm sinkt. Und dass man lasch wird.
Zitatdann, genau wie beim kiffen, kreativer und ich kann mich besser auf bestimme Dinge konzentrieren
also, meine Erfahrung ist eher, dass man GLAUBT, man ist besser, kreativer und konzentrierter. Wenn man gut ist, kann man in späteren Jahren die Erfahrungen, die man als irgendwie "breit" geraucht- gesoffen -gekokst wasauchimmer gemacht hat, DANN in nüchternem Zustand nützen - aber darauf kann man sich auch nciht verlassen.

Und Andrea - richtig, es gibt Menschen, die über psychische Probleme süchtig werden, und insofern ist Sucht auch eine Krankheit. So wie Spielsucht, oder Sexsucht oder jede andere Sucht.

Meine Meinung: Alkohol stärker kriminalisieren - bzw zumindest deutlich weniger Salonfähig machen, Hasch legalisieren, und bei anderen Drogen kontrollierte ärztliche Abgabe.
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Andrea am 28. Juni 2004, 17:19:22
Zitat: Aber die grösste Gefahr
bei Haschisch ist eindeutig, dass man sich damit kriminalisiert
Wenn man kifft, dann kriminalisiert man sich nicht, sondern man wird kriminalisiert dadurch, dass es verboten ist. Dadurch rutschen - oft sehr junge - Menschen weiter ab und greifen auch zu anderen, viel gefährlicheren Drogen bis hin zu Tabletten.
Sonst geh ich mit dir konform.
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Lanie am 28. Juni 2004, 19:24:51
Zitatmuß man auch uneigeschränkt für die Folgen einsteht und nicht nach Hilfe von oben schreit wenn man sich Zugrunde gerichtet habe.

Ich würde das aktzeptieren, auch wenn mich andere Leute dann vieleicht unsozial nennen.

Aber zu ewas anderem. Ja es kann sein das man denkt man schreibt unter Drogen besser, aber auf der anderen Seite steht auch das viele Jazzmusiker und Liedermacher ihre Inspiration erst daher hohlen. Ich denke es kommt wohl wie bei vielen Dingen auf den Charakter an . :)
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Bastian am 28. Juni 2004, 22:40:33
Ich hab früher auch gedacht, es würde mich kreativer machen. Aber glaubt ihr, ich erinnere mich noch an meine "genialen" Ideen??

Sie sind weg. Und die, die ich aufgeschrieben hatte, waren entweder grottenbanal oder absoluter Stumpfsinn. Also jeder soll, wie er woll. Ich rauch schon seit vielen jahren nix mehr. Es hat mich schon damals nur...      äh...?
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Guntram am 29. Juni 2004, 07:43:03
Droge ist Droge!!!

Egal og Alk, Hasch, Koks, Nikotin, Heroin, Speed etc.. Die Diskussion welche Droge harmloser als eine Andere ist, ist rein akademischer Natur.

Es gibt Zehntausende die nur mal probieren wollten wie ein Zigarette schmeckt oder was noch schlimmer ist sich zum probieren überreden ließen und hingen dann ihr Leben lang an der Kippe, mit dem Ergebnis Lungenkrebs.

Aber immer mit vollster Überzeugung verkündeten: Ich kann jeder Zeit aufhören. Na und, warum haben sie es dann nicht gemacht? Weil sie es trotz ihrer Charakterstärkte trotzdem nicht geschafft haben die Finger von der Zigarette zu lassen.

Also ist Nikotin eine harmlose Droge oder ist Hasch harmloser oder Alkohol oder Koks oder das GK-Forum?

Bis aufs GK-Forum (das verursacht eine psychische Abhänigkeit :D ) sind alles chemische Substanzen die früher oder später eine körperliche Abhänigkeit verursachen und um die wirklich zu überwinden, muß man gegen sein eigenes Gehirn arbeiten. Denn diese kleinen harmlosen chemischen Moleküle hat unser Gehirn so gerne das es ungern von ihnen läßt. Es muß erst wieder begreifen das mit denen auskommen muß die es selber produziert.
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Andrea am 29. Juni 2004, 11:09:25
Da gibt's aber schon Unterschiede: Ich für meinen Teil kann leichter ein paar Tage keinen kiffen, weil ich eben gerade mal nur ich sein will, aber die Kippe weglassen, das ist viel schwerer. Ich gehöre ja auch nicht zu den Leuten, die jeden tag ihren Wein brauchen. Nur: Wenn ich loslege, dann meist einen Abend hindurch... Aber - wie gesagt - nach einer 5 Wochen dauernden Kippenpause hab ich mir wieder eine angesteckt an einem gemütlichen Abend mit Freunden, und die Zigaretten-Abgewöhn-Phase war dahin. Dabei tut sich bei Nikotin ja nichts Wirkliches...
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Sandra am 29. Juni 2004, 21:10:29
Also, ich für meinen Teil kenn auch niemand, der bei Zigaretten behauptet, jederzeit aufhören zu können.
Ausserdem ist die physische´Abhängigkeit auch unterschiedlich.
Von Haschisch kann man (nachweislich!) physisch nicht abhängig werden. Psychisch schon - aber da gehört auch schon einiges dazu - das wird man nicht so mirnixdirnix.
Von Alkohol kann man relativ schnell physisch abhängig werden, psychisch noch schneller.
Von Tschick (Zigaretten) will ich garnicht reden.
Von Koks wird man zunächst psychisch abhängig - bis da die Physis mitspielt muss man schon SEHR viel Geld ausgegeben haben ;)
Von Heroin geht es so schnell, so schnell kann man garnicht schauen.
LSD, Extasy und so sind auch für die Physis mehr ungesund als abhängig machend - psychisch haben sie herbere Auswirkungen.
Spielsucht ist vorwiegend psychisch, wobei man da durchaus pschosomatische Störungen bekommen kann.
etc.pp.

Also, ich plädiere schon eher dafür, das genau zu nehmen, auch in der Gesetzgebung - und vor allem in der Information. Denn wenn man lernt, Haschisch macht süchtig, und dann kommt man drauf: Stimmt garnicht - no, dann glaubt man vielleicht auch, Heroin macht nicht so süchtig wie es tut, nach dem Wolf-brüll-Prinzip...
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Andrea am 30. Juni 2004, 20:52:38
Genau. Deshalb wird ja von Haschisch-Gegnern Haschisch als Einstiegsdroge gesehen.
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Sandra am 30. Juni 2004, 21:16:22
Also, die Wissenschaftler hier haben vor etwa einem dreiviertel Jahr eine Studie herausgegeben, in der behauptet wird, dass weit mehr Leute über Tabletten und Alkohol zu Heroin kommen.
Ich weiss nicht, ob das stimmt.
Aber was meiner Meinung nach SICHER den Einstieg auf harte Drogen erleichtert, ist, dass man schon mal mit einem Fuss im Kriminal WAR, wenn man gekifft hat - und dann ist alles andere Verbotene schon viel leichter...

Übrigens gibt es auch Studien, die besagen, dass ein Jegendlicher, de mit 18 Jahren noch nie mit Haschisch in Berührung gekommen ist, nicht normal aufgewachsen ist.
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Dagmar am 30. Juni 2004, 22:58:22
ZitatÜbrigens gibt es auch Studien, die besagen, dass ein Jegendlicher, de mit 18 Jahren noch nie mit Haschisch in Berührung gekommen ist, nicht normal aufgewachsen ist.

"Cannabis 11% der 15-jährigen kiffen regelmäßig... Alkohol 50% der 14-jährigen hatten bereits einen Alkoholrausch. Alcopops sind zur Modedroge bei Schülern geworden...Tabak Rund 27% der 15-jährigen Deutschen rauchen täglich...

...Als Suchtexperten in diesem Frühjahr Hamburger Schüler ab 14 Jahren befragten, gaben 13,4 % an, auf Klassenfahrten gekifft zu haben. Knapp 7 % benebelten sich vor dem Unterricht oder in der Pause. 'In den siebten und achten Klassen ist das zurzeit wie eine Seuche, die um sich greift', klagt der Pädagoge Thomas Isensee, 61, von der Martin-Buber-Gesamtschule in Berlin-Spandau. 'Da ist man platt, wenn man feststellt: Das ist ein Massenphänomen'.

Die neue Klientel - Dauerkiffer, die mit 12, 13 Jahren angefangen haben und mit 17 schon tief unten sind - beschäftigt jetzt die Psychiater und Therapeuten von Schleswig bis Tübingen. Rund 15000 Kiffer wenden sich heute jährlich an Drogenberatungsstellen, fünfmal so viele wie noch vor zehn Jahren. Diese Welle zwingt zur Korrektur etlicher Irrtümer in Sachen Drogensucht.

Die größte: Cannabis, die angeblich so harmlose Modedroge dieses Jahrzehnts, ist weitaus gefährlicher als noch zu seligen Hippie-Zeiten - sie ist heute etwa fünfmal so wirksam. Das hochpotente Kraut ... kann krank machen und im schlimmsten Fall Karriere und Leben zerstören.

Der wichtigste: Gehascht wird nicht nur in Privatcliquen, bei Partys oder in Discos. Tatort ist immer häufiger der Schulhof ... Der Gruppendruck ist immens.
Auf dem Schulhof wird auch besprochen, wer wo Drogen kauft. Mitschüler bringen Rationen für ihre Freunde mit und verkaufen sie auf dem Schulgelände - zu taschengeldkompatiblen Preisen. Selbst in der tiefsten Provinz gibt es keine drogenfreien Schulhöfe mehr...

...Der vermeintliche Rückgang der Drogensucht ist aber eher ein Rückzug ins Private. Die neuen jungen Süchtigen vegetieren in ihren Zimmern dahin oder hinter den geschlossenen Türen der Psychiater. Immer mehr Jugendliche ... werfen alles ein, was kommt: Extasy, Amphetamine, psychoaktive Pilze, darauf noch Alkohol und zu allem den Joint...

... Die Cannabis-Opfer sind Opfer eines Irrtums der Gesellschaft geworden: Unverdrossen wird, etwa von der einstigen Grünen-Chefin Petra Roth, für die Legalisierung der Droge getrommelt, manche Eltern erinnern sich bei süßlichem Geruch im Kinderzimmer versonnen an ihren eigenen ersten Joint, damals '68, und die Sprößlinge versichern treuherzig: 'Alkohol ist viel gefährlicher.'
Tatsächlich sind auch die Probleme mit legalen Drogen massiv gewachsen: Immer mehr Jugendliche trinken sich jedes Wochenende ins Koma. Nach einer Studie der Gmünder Ersatzkasse wurden im vergangenen Jahr rund 10000 Jugendliche meist nach Trinkgelagen in Kliniken behandelt - mehr als doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren...

...Hätte Samantha, Grundschülerin aus einem kleinen Dorf in der Nähe der dänischen Grenze, selbst wissen müssen, was sie tat? Als sie mit neun den ersten Wodka kippte? Und mit elf täglich kiffte? 'Im Ort war es ganz leicht, an Stoff zu kommen, schließlich kennt man sich ja', sagt sie ... irgendwann probierte Samantha Extasy, dann Kokain ... in der Hamburger Suchtklinik 'Come in' ist das 15-jährige Mädchen nun zum ersten Mal seit fünf Jahren clean...

... Solange aber noch alles halbwegs gut geht, gelten die Kiffer etwas in der Rangordnung auf dem Schulhof...

...Dabei stehen die Deutschen mit dem Problem nicht allein ... Fast überall in Europa stieg der Cannabis-Konsum der 15- und 16-jährigen in den vergangenen Jahren an, teils rapide. Ebenso wuchs die Zahl der Abhängigen, die um Behandlung baten, wie das Münchener Institut für Therapieforschung ermittelte...

... In den Niederlanden wird seit Jahrzehnten die Drogenpolitik von der Furcht bestimmt, Verbote könnten den Konsum sogar beflügeln, weil sie Drogen für Jugendliche interessanter erscheinen ließen... Nur: Niederländische Jugendliche konsumieren nicht mehr und nicht weniger als deutsche. Die Hoffnung, der legale Verkauf weicher Drogen ... werde Konsumenten von Heroin oder Kokain abhalten, hat sich ebenfalls nicht erfüllt - auch in diesem Bereich sind die zahlen der Suchtkranken ähnlich wie in Deutschland...

... Auch unter Drogenberatern setzt sich erst langsam die Erkenntnis durch, dass es nicht ums Aufrechnen geht - Zigaretten bringen jedes Jahr 110000 Menschen um, Alkohol tötet 40000 - , sondern um unterschiedliche Gefahren, etwa dass Cannabis nicht direkt tödlich ist, aber schon in jungen Jahren Lebenswege zerstört. Die tief sitzende Verharmlosung macht eine Prävention nicht gerade einfach."

(Quelle und vollständiger Artikel: Spiegel, Nr. 27/28.06.04)

Extrem lesenswert dort auch die Erfahrungsberichte von Jugendlichen. Erschütternd der Bericht der 13-jährigen Melissa "Ganz schön geknallt" oder der Bericht des 20-jährigen Amon "Ein großer grüner Brei"


Eine Ergänzung aus meiner psychotherapeutischen Tätigkeit: Frau H., 21 Jahre alt, mit 12 erste Erfahrungen mit Kiffen, dann in den nächsten Jahren täglich 5 Joints, Alkohol, Amphetamine, Pilze, Extasy. Mit 17 erste psychotische Entwicklungen: Verfolgungswahn. Schule abgebrochen, im Dauerdämmerzustand. Sie kann sich kaum erinnern, was in den Jahren zwischen 12 und 19 überhaupt in ihrem Leben stattgefunden hat. Sie ist nicht runter von den Drogen, verzichtet wenigstens auf die harten Sachen. Sie ist seit 6 Monaten bei mir in Behandlung. Meistens kifft sie "nur" noch, und Alk am Wochenende. Sie probiert ab September die Abendschule, um wenigstens einen Abschluss zu haben. Sie sagt: "Alle kiffen, in der Schule kannte ich nicht einen, der nicht täglich gekifft hat." Ihr Freund ist noch viel schlimmer dran.

Prognose: ungünstig. Ich kämpfe um das Mädchen wie die Hölle. Aber ich komme kaum dagegen an: "Bongs sind doch normal", sagt sie mir. Es ist schwer, mit ihr zu arbeiten, weil ihr Erinnerungsvermögen schwer geschädigt ist.

Und nochwas: Ich hab' solche Angst um meine Kinder.

Und deshalb haben wir Erwachsenen verdammt noch mal eine Verantwortung - in vielerlei Hinsicht. Aber eben auch, gefälligst nicht durch die Gegend zu rennen und zu erklären, dies oder das sei ja ganz harmlos und sollte doch mal endlich legalisiert werden.
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Andrea am 30. Juni 2004, 23:59:21
Ich glaube nach wie vor, dass die Statistik eher aufgerundet wird.
Ich habe Kinder von Eltern, die Haschisch rauchen, aufwachsen sehen. Und diese Kinder haben eben nicht auf so Mist wie Pillen, Extasee oder Heroin zugegriffen, weil ihre Eltern sie rechtzeitig über alle möglichen Wirkungen verschiedener Drogen aufgeklärt haben.
Aber Kinder, deren Vater sagt: "Geh nicht zu denen, die Haschisch spritzen und diese elektronische Musik hören!", stoßen unaufgeklärt auf alle Arten von Drogen und probieren alles aus. Insofern stimmt für mich: Haschisch sollte legalisiert werden. Oder wie sollen wir denn sonst vor unseren Kindern rechtfertigen, dass wir Wein trinken? Alkohol ist viel gefährlicher als ein Joint. Das ist Fakt.
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Sandra am 01. Juli 2004, 01:41:42
Kann schon sein, dass sie heutzutage dem Haschisch mehr beimischen an irgendwelchem fatalen Zeug.
Trotzdem ist Aufklärung immer noch besser als Verteufelung.
Und vor allem - es gbit letztlich nur einen einzigen Weg, um die Kids vor dem Absturz zu bewahren: Man muss ihnen Liebe zu sich selbst beibringen, und man muss ihnen die Fähigkeit beibringen,  Interesse an etwas zu haben, und sich damit zu beschäftigen.

Nur so kriegt man übrigens auch Süchtige wieder weg vom Stoff: Wenn sie ein Interesse an irgendetwas finden, das kann Modellbau sein, oder Musik, oder Politik oder Heissluftballonfliegen - egal.
Aber die meisten Süchtigen bleiben süchtig, weil sie ohne Sucht nichts hätten, was ihnen in der früh einen Grund zum Aufstehen gibt.
Ich weiss das aus eigener Erfahrung.
Wer Interesse an sich selbst und an Dingen hat, die in der Welt so passieren, bleibt nicht süchtig.  
Daher ist es für Eltern wichtig, genau DAS zu fördern.
Und weil heutzutage immer mehr Eltern genau das nicht tun, sondern die Kinder vor der Fernsehkiste parken und das war's dann, deshalb steigt auch die Zahl der süchtigen Jugendlichen. Nicht nur, weil es einfacher ist, an das Zeug ran zu kommen - sondern weil's interessanter ist, mit diesem Zeug zu leben.

Überforderte Eltern, unmotivierte Lehrer, schwierige Zukunftsbedingungen. DAS ist der wirklcihe Giftcocktail.
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Katinka Koschka am 01. Juli 2004, 08:16:53
ZitatMeine Meinung: Alkohol stärker kriminalisieren - bzw zumindest deutlich weniger Salonfähig machen
Wie war das doch während der Prohibition? Da blühten die Schnapsbrennereien so richtig auf :-/

Allerdings denke ich auch, daß das größte Problem ist wie man mit "Drogen" umgeht.
Oder wie sagte mal ein Musiker: "es spricht nichts gegen ein Glas Wein am Abend aber sehr viel gegen eine Flasche Whisky pro Nacht"

Übrigens hab ich auch nach dem Kosten einer Zigarrette "Igitt" gedacht und fühlte mich in meiner Abneigung vor Zigaretten bestätigt.
Gekifft hab ich noch nie, werde es auch nicht tun, weil ich nicht weiß wie ich drauf reagiere. Wenn ich mir vorstelle, daß z.B. Peter Gabriel bei seiner ersten "Tüte" kotzen mußte und bei einem "Haschkuchen" einen handfesten Horrortrip bekam...und meine Schwester hatte auch letztens ein sehr unangenehmes Erlebnis unter Hascheinfluß, sie konnte nicht mehr sprechen! Und das nicht etwa nach 10 Tüten sondern nach einmal ziehen!!
Bei Alkohol weiß ich wenigstens inetwa wieviel ich trinken darf, ohne am nächsten Morgen reihern zu müssen und flach zu liegen.
 :-/
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Bastian am 01. Juli 2004, 11:59:04
hihi  ;D Und vergesslich macht er dich wohl auch nicht?! :D
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol&qu
Beitrag von: Sandra am 01. Juli 2004, 16:59:09



                     (https://www.georgkreisler.net/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.click-smilies.de%2Fsammlung0304%2Fteufel%2Fdevil-smiley-023.gif&hash=42b85ee9f294c1ee7958c9e8bb99c0b211d88900)
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: Katinka Koschka am 01. Juli 2004, 21:52:06
Zitathihi  ;D Und vergesslich macht er dich wohl auch nicht?! :D

 :-[ Hätte vielleicht hinzufügen sollen, seit vorletztem Freitag weiß ich definitiv, wieviel ich (nicht) vertrage :P
nämlich nicht mehr als einen halben Liter Wein. Und seit jenem letzten Absturz hab ich mir geschworen, auch definitiv nie mehr als einen halben Liter Wein zu trinken. :-/
Was ich bei einer "Tüte" nicht wüßte, denn wie ich an meiner Schwester gesehen habe, reicht manchmal ein Zug, manchmal passiert aber auch nach einer ganzen Tüte nix.
Meine Schwester hat übrigens früher öfters gekifft, hat aber damit aufgehört, weil es sie gestört hat, daß der Rausch länger drin blieb als nach Alk... ???
Übrigens, der Grund warum ich nie mit Rauchen, Kiffen, Koksen ect. angefangen habe, könnte damit zusammenhängen, daß mich bei Genußmitteln hauptsächlich der GESCHMACK interessiert. Zigaretten schmecken nach nix oder bitter, Koks zieht man durch die Nase, ect.
Wein, Bier, Likör ect. schmeckt mir einfach. Der Rausch ist für mich eher lästig und das denke ich, ist keine Ausrede. Ich würde so gern öfters mal ein Glas mehr trinken, aber weil das verdammte Zeug dreht, kann ich mir nicht mehr erlauben.  :'(
In der Hinsicht paßt das Lied mit der Frau und dem Alk wohl eher doch nicht zu mir. Sollte vielleicht mal ein Lied schreiben über das Problem, daß Wein so gut schmeckt (mir zumindest) aber leider unangenehme Wirkung, wenn man zuviel davon hat.
Hab im Kühlschrank übrigens alkfreien Wein, den ich sehr lecker finde.... :)
Titel: Re: Andreas Lied "Frau mit Alkohol"
Beitrag von: joelli am 01. Juli 2004, 22:10:01
Ein halber Liter Wein, das klingt nach so viel, sind aber nur zwei Viertel. Bei unsern Heurigen würde man da fast noch als Abstinenzler durchgehen.
Ich bin aber auch ein Anhänger der  eine-Droge-Theorie.
Most und Bier, ja (sieht man auch an meiner Wampe), Qualm (was auch immer) nein.