Taubenvergiften im Park

Begonnen von freek, 19. Juli 2003, 01:03:17

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freek

Ich hab mich gerade gefragt, welches wohl GK's bekanntestes Lied ist.
Ich mein Leute, die vielleicht nur mal eins von ihm gehört haben....

Welches, denkt ihr, ist sein - über uns hinaus - bekanntestes Lied??
Ich bin der Meinung, das ist "Taubenvergifen" ! Aber wei weiß?? Was habt ihr dazu zu sagen?


freek

Sandra

Gaub ich auch, Tauben vergiften und die alten Tanten. Schade eigentlich...

freek

Waurm denn schade??
Mir gefallen dir beiden Lieder ganz gut....


freek

Sandra

Ja, is ja auch garnix gegen zu sagen - ich find nur schade, dass die Lieder, die auch zur heutigen Zeit Bezug haben, die irgendwie kritischer sind, nicht so bekannt sind .... Immer nur das Schmeichelweiche.... oder das Hahahawielustig

Georg

Ich glaube "Taubenvergiften" hat sich durchgesetzt, weil sich niemand angesprochen fühlt.
Georg Kreisler sagte einmal in einer Ansage für ein Frühlingslied, dass Frühling ein beliebtes Thema ist für Kabaretisten, weil sich eben keiner angesprochen fühlt.

Für mich sind die Top-Favoriten unter anderem: Taubenvergiften, Bidla Buh und Blumengießen

 :)

Georg

grex

darf ich ehrlich sein?

Ich bin spät zu Kreisler gekommen... und selbst dann nur über eine grottenschlechte Band namens "Die Kassierer".. Die haben ein Album welches "Taubenvergiften" heisst, wo sie nur Kreisler covern. Nun und von daher kannte ich "Meine Freiheit, deine Freiheit..." und den "Euro".

Nun ja nun kenn ich viele seiner Lieder, Tauben vergiften bleibt auch mein/sein erstes Lied... aber in dem Falle, danke ihr Kassierer  ::)
Vergiß die falschen Freunde
In unserem Schulterschluß
Und alles was du brauchst Für alles was du hast Vergiß den Quatsch Wie Stolz und Würde

Sandra

#6
Ich find es ja unter anderem deshalb so fein, wenn möglichst viele Kreisler (nach-) singen, weil man dann immer breitere Publikumsschichten dem Original, bzw. (noch wichtiger) den Inhalten der anderen Lieder quasi zuführt.
Es tut mir immer leid, wenn zB bei meinen Kreisler-Abenden (vor allem in kleineren Städten) dann hauptsächlich ein... nennen wir es: ältliches Publikum kommt, dass halt die "ollen Plünnen" wiederhören möchte, und seufzend in der Vergangenheit verharrt.
(" vor 20 Jahren haben wir noch ihre Frau MamaH gesehen..." -blöarch)
In den Grossstädten ist das Publikum schon etwas gemischter,  auch jüngere Leute, aktivere - vor allem solche, die eben auf die Gegenwart und die Zukunft Wert legen. Und ich finde, zahlreiche der Lieder sind total aktuell und absolut nicht nur zur Unterhaltung, sondern eben auch zum fühlen, denken, in-Frage-stellen, zum Aktiv mit-denken gemeint.
Und wenn zB die Kassierer dann  neue Leute dazu bringen, genauer hinzuhören, dann ist das doch toll. Denn solche Lieder werden nciht zur "Heldenverehrung" geschrieben, sondern weil sie berühren, nachdenklich machen, vielleicht sogar zu einer Veränderung beitragen wollen - meint Ihr nicht? Es geht eben nciht um Personen, sondern um Inhalte.

grex

Ist schon klar und natürlich gut, nur aendert das leider nichts daran, das einige kassierer versionen schlichtweg ne Zumutung sind  ;)
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Guntram

Kreisler sagt ja selber (Album Everblacks), das seine Lieder wenn sie herauskamen als "für die Breiten Masse nicht zumutbar" befunden wurden.

Ich glaube auch Taubenvergiften ist das bekannteste. Es ich aber auch neben dem Triangel und den Zwei alten Tanten an meisten veröffentlicht worden.

Noch besser könnte man darüber diskutieren, welches sein bestes Lied ist. Hier werden die Meinungen wohl sehr sehr weit auseinander gehen.

Erschreckend ist aber wie manche Lieder trotz ihres Alters immer noch aktuell sind. Für mich wird das an Bundeskanzler Irgendwer deutlich, das ich für noch aktueller halte als es zu seiner Erstveröffentlichung 1981(?) war.
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

Sandra

Auja! "Bestes Lied"-diskussion! DAS finde ich super interessant!  (Über Geschmäcker und Ohrfeigen kann man nicht streiten, weiss ich schon, aber die Meinungen sind doch spannend, nicht?) Ich mach mal nen neuen Thread dafür auf.

Alexander

#10
Der aus Seitenstetten stammende, in Fürth lebende Chansonnier Tom Haydn hat das Lied "Taubenvergiften im Park" im Repertoire. Ich hab´s von ihm schon einige Male live gehört, am Klavier begleitet von Jo Barnikel. Und sicher haben es viele andere auch gern in ihren Programmen. Das ist wahrscheinlich wie "Über den Wolken" von Reinhard Mey oder "Trödler Abraham" von Wolfgang. Die "kennt jeder".

In seiner Autobiographie "Spiegel vorm Gesicht" schreibt Gerhard Bronner eigentlich sehr zurückhaltend über Georg Kreisler, nur als es um dieses Lied geht, wird er detailliert. Er hätte Kreisler darauf aufmerksam gemacht, dass dies ein Plagiat eines Songs von Tom Lehrer sei. Darauf hätte Kreisler gemeint, das merke hier doch eh keiner.
Georg Kreisler selbst sieht das ganz anders. Siehe hier:
http://wwwstud.rz.uni-leipzig.de/~ges99jpw/kreisler/boese.htm
,,Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwaage – sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet, sie garantiert unser Mensch-Sein." (Nikolaus Harnoncourt)

Alexander

Mit dem vorangegangenen 51. Eintrag bin ich nun "endlich" kein "Neuling" mehr. Und so ein "sinnloser" Eintrag wie dieser hier (der 50. war immerhin ein seriös gemeintes Plädoyer für Sandras Konzerte) wird sicher nicht mehr vorkommen. Aber dafür erlaube ich mir zum ersten Mal sowas:  ;D
,,Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwaage – sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet, sie garantiert unser Mensch-Sein." (Nikolaus Harnoncourt)

Alexander

Pardon, habe gerade bemerkt, dass es hier schon eine ausführliche "Plagiatsdiskussion" gab. Dann ist dies hier (siehe oben) nur als Ergänzung zu sehen. Sorry!
,,Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwaage – sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet, sie garantiert unser Mensch-Sein." (Nikolaus Harnoncourt)