Kreisler-Essay

Begonnen von Campodecriptana, 16. Juni 2003, 15:27:17

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Campodecriptana

Nochmal: Es hat hier von meiner Seite aus NICHT EINE Beschimpfung gegeben, allerdings von Anbeginn eine Herabzerrung eines sachlichen Themas auf eine rein persönliche Ebene einer Gruppe, deren politische Ausrichtung ich andeutete. Die Gründe liegen auf der Hand, wenn man meine Homepage sieht.

Sandra - ich hätte einen anderen Vorschlag, wer mit seinen "Vater-ist-der-böse-Schauergeschichten" zu ignorieren sei. Kannst du dir vorstellen welchen?

Bye-bye

Martin

#26
ZitatBei mir ist es zum Beispiel bei Dir, Martin, folgender Satz: "...nicht "nur" die Juden für den Krieg" - das insinuiert für mich, dass Du glaubst, "Die Juden" wären in ihrer Gesamtheit für den Krieg gewesen?

Ich habe lange überlegt ob und wie ich diesen Satz schreiben soll (gerade das Wörtchen "nur" hätte ich wohl besser weggelassen) und anscheinend ist es mir nicht gelungen, dass richtige rüberzubringen. Was ich sagen wollte, ist sicher nicht, dass die Juden in ihrer Gesamtheit für den Krieg waren, sondern höchstens, dass es in den USA eine Reihe sehr einflussreicher Juden gibt, die offensichtlich diesen Standpunkt vertreten haben (genauso wie es auch einflussreiche Leute gibt, die dieser Meinung und keine Juden sind). Und auch das ist mehr eine Information aus den Medien als ein Bericht aus eigener Erfahrung (woher sollte ich die auch haben).
Wenn man den Satz im Zusammenhang lässt, sollte man erkennen, dass ich lediglich versucht habe, die Schwarz-Weiß-Färberei der Medien und vieler sogenannter/selbsternannter Experten abschließend noch einmal etwas polemisch aber mit deren eigenen Worten anzuprangern.
Der Satz hat daher wenig bis nichts mit meiner persönlichen Meinung zu tun, und der erste Teil davon schon gar nichts, da ich versuche nicht in derartigen Schubladen zu denken.
Der zweite Teil (Rüstungsindustrie) vielleicht schon eher. Beides in einem Satz zu formulieren war vielleicht nicht ganz glücklich, aber wie gesagt, ich hab den Ausspruch so nicht erfunden. Das ist nur etwas, was uns von vielen Seiten immer und immer wieder vermittelt wird. Der ganze komplizierte Irak-Konflikt auf einen einfachen Nenner gebracht: Die mächtigen Juden und die mächtige Rüstungsindustrie. Die sind schuld! Das ist aber auf gar keinen Fall meine Meinung.

Sandra

Ist es wirklcih so sehr das, was bei den Medien rüberkommt? Ich muss ja zugeben, ich lese wenig deutsche Zeitungen, hin und wieder die ZEIT oder die eine oder andere übernommene Geschichte im Netz - und eben die NY Times und so. Ich hab das nämlich selten mitgekriegt, dass das so verbalisiert wird. (Muss auch gestehen, ich habe das von Dir eh nur so "halb-ernst" genommen, weil mir schon kar war, dass Du es SO nciht meinst, ich wollte nur damit illustrieren, dass man ja eben alles immer nur so sieht, wie man von vornherein gepolt ist.) Und es ist natürlich auch ein Fakt, dass Saddam für Israel ganz konkret eine Bedrohung dargestellt hat, daher ist es ja auch kein Wunder, wenn viele Menschen seinem Treiben Einhalt gewünscht haben. Ich hatte vor allem den Eindruck, dass am Anfang der amerikanischen "Intervention" vor allem dieser abstruse Konnekt mit dem 11. September bei vielen erstaunlich gut funktioniert hat. War zu der Zeit viel in einem Forum von Michael Moore, und da war erstaunlich, wie viele sich von derartigen Argumenten beeindrucken haben lassen. Manche haben allerdings schon auch gesagt, dass Bush diesen Krieg "nur für die Juden" führt, come to think of it...hm. (Und was mir auffiel - und immer noch auffällt: Erstaunlicherweise ist es gerade die sogenannte "Linke" die zu antisemitischen Tönen neigt - im Zusammenhang mit Pazifismus und Pro-Palästinenser-tum)
Frage ist: Wie glaubst Du wird das denn heute - also nach dem Krieg - gesehen?
Ich frage mich nämlich, ob ich mit meiner massiven Ablehnung dieser von Kreisler angeprangerten Junktimierung Antiamerikanismus und Antisemitismus nicht nur auch eben nur das sehe, was ich sehen will..... *grübel*...lg,s

Campodecriptana

Komisch, ich hatte dir doch schon Tage vor unserem öffentlichen Disput Folgendes geschrieben -

Allerdings hat der alte Judaismus in der neuen Form des Antisemitismus (mit dem Aufkommen des Kapitalismus) eine neue Dimension erhalten und die Verquickung mit Antiamerikanismus hat sich spätestens seit der Nazizeit in den Köpfen festgesetzt – das kann man nicht wegdiskutieren und die Bezüge wurden tatsächlich in den vergangenen Jahren skandalös wieder aufgefrischt, in Deutschland u.a. durch die Diskussionen ,,rund um Möllemann".

Wie bitte? Ich soll nicht verlangen dürfen, dass deutsche ,,Intellektuelle" antisemitischen Ressentiments begegnen, die darin bestehen, dass man den Juden KEINEN eigenen Staat zu billigt? Vielleicht hast du das nicht so mitbekommen - die antijüdischen Kräfte greifen Israel im Wesentlichen mit 5 abstrusen Thesen auf ALLEN Gebieten an.

1. Die Juden von Heute, sind gar nicht die Nachfolger der vor 2000 Jahren vertriebenen Menschen.
2. Der Zionismus ist nichts als eine ,,rassistische Ideologie".
3. Die Juden haben überhaupt kein Recht auf palästinensischen Boden. Ihre Einwanderung ist absolut illegal.
4. Die Staatgründung ist rechtswidrig.
5. Die israelische Alltagspraxis ist rassistisch und faschistisch.

Natürlich gehe ich weitgehend mit der Meinung deines Vaters konform, da ich ebenfalls der Meinung bin, dass die Kritik an den USA deutlich eine ,,freundschaftliche Zurechtweisung" überschritt und einen Frontalangriff auf DIE GESAMTE Lebensart der Amerikaner darstellt. Und das ist es, was auffällt: Man muss die Kriegsgründe und das Vorgehen der USA nicht deckungsgleich gutheißen, aber dieses zum Anlass zu nehmen, eben jenen universellen Angriff durchzuführen, beinhaltet den Kern, der GK (zurecht) Angst macht. Dabei hat er nicht mal mit der großen Keule gearbeitet und die sonst stets parallel laufenden Hinweise, auf die angeblich von jüdischen Bankiers dominierte Ostküste der USA, unterlassen.

Was da in der Öffentlichkeit nach dem Ausbruch der II Intifada - und dann noch mal forciert - nach dem 11. September debattiert wurde, MUSS Angst machen!

Sandra

#29
 Erstens: Ich bin nicht überzeugt.  (..."der alte Judaismus - der neue Antisemitismus" häh????) Ich halte diese Vorwürfe nach wie vor für masslos übertrieben. Es gibt - habe ich ja auch nie bestitten - sicherlich Menschen, die über's Ziel schiessen, oder einfach Kritik benützen, um Hass zu schüren. Aber ich bin nach wie vor der Meinung, dass das keinesfalls der "Mainstream" ist - und auch nicht wirklcih eine Gefahr darstellt.

Zweitens: Wenn du hier private Post zitierst, dann bitte vollständig. Der letzte Teil fehlt. Der Vollständigkeit halber, hier ist er:  

[Entfernt auf Wunsch des Zitateigentümers. [size=-3]Stroganoff[/size]]

Mehr will ich dazu eigentlich nciht mehr sagen lg,s

Campodecriptana

#30
Jetzt reicht es bald, Sandra Kreisler! Sonst werde ich mal adäquat zurückschlagen, dann hast du aber mehr als rote Ohren!

Ich ersuche aus prinzipiellen Gründen die Redaktion, S. Kreislers Zitat aus einem privaten Brief zu löschen. Der Inhalt ist völlig nebensächlich und zeigt, dass ich den Leukämiebericht auch kritisch sehe, es geht hier um die schmutzige Taktik irgendetwas aus privaten Gründen anzuhängen (und da sieh dich vor meine Beste, das Spiel kann ich auch).

ICH HABE hier nur eine allgemeine Zusammenfassung des Antisemitismus eingestellt, die in Teilen sogar unabhängig von SK angefertigt wurde. In jedem Fall handelt es sich UM MEINEN Brief, UM MEINE Formulierungen, die ich hinstellen kann wo ich will. Wenn aber aus der eingehenden Post jemand zitiert, so handelt es sich um einen völlig anderen Fall. WEM ICH etwas mitteile, ist meine Sache, WER MEINE Antwort - dazu noch verfälscht - wieder gibt, überschreitet in unzulässiger Weise eine Grenze.

Tanja Krienen

Dunkelblaue Dille

#31
(OT)

Gibt es nicht einen Film mit dem Titel "Und ewig grüßt das Murmeltier"? Ich glaube, es geht darin um einen Menschen, der immer wieder denselben Tag erlebt - grauenhaft!

Aber langsam komme ich mir hier auch so vor: Jedesmal, wenn ich in diesen Thread schaue, lese ich, dass jemand seinen Mitmenschen genau das vorwirft, was er selber tut - und die eigenen Handlungsweisen entrüstet zurückweist.

Und dass mir ja keiner herumstänkert, schärfte das Stinktier den anderen voller Inbrunst ein, ich tue es ja auch nicht!

Es bewegt sich nichts dabei - es passiert einfach immer wieder das Gleiche: Morgens, mittags, abends. Wenn's nicht so traurig wäre, könnte man ja darüber lachen, aber so? Na, vielleicht gerade jetzt: Un-heimlich. Und aus Trotz.

(/OT)

Georg

Ich sage nichts!  :-X
 
Georg

Sandra

 :-[ ...ich habe meine eigene Anregung gebrochen, und doch geantwortet - meine Schuld. Ich hab mich halt geärgert... kommt nicht mehr vor. Lasst und etwas vernünftiges diskutieren  - BITTE!! Grüsse,s

Campodecriptana

#34
Na, wenigstens hast du deinen Vater nur auf 90%-Niveau so diffamiert, wie in der Sendung der medialen Subexistenz des "Pfarrers Fliege". Man ist ja schon mit wenig zufrieden...

Burkhard Ihme

#35
Die Gleichsetzung von Antiamerikanismus und Antisemitismus im Zuge des Irak-Krieges finde ich schon deshalb seltsam, da die amerikanische Führung ja unverhohlen als Speerspitze des christlichen Fundamentalismus auftritt. Da muß ein wackerer Antisemit ja ähnlich scheuklappenblind sein wie die Verfechter der These von der "jüdisch-kapitalistischen Weltrevolution".

In Sandras Tagebuch-Erwiderung hab ich übrigens folgenden schönen Satz gefunden:

"Kurz: Ich sehe eigentlich - vor allem in den herrschenden Schichten – fast ZU WENIG Antiamerikanismus, zumal dieser wie gesagt John Doe sowieso nicht wirklich betrifft."

John Doe ist nicht die Bezeichnung für den Durchschnittsamerikaner, sondern für eine nicht identifierte männche Person (analog: Jane Doe).

Leitner

#36
Na servas !
Schon wieder eine uralt-diskussion gefunden
Inhaltlich will ich mich nicht äussern
bin schon zu müde
und es würde Seiten füllen
Aber irgendwann möchte ich die Thematik, als Betroffener und auch als fachlich Kompetenter aufrollen