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Textlernmethoden

Begonnen von Zyankalifreund, 30. April 2006, 21:24:57

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Zyankalifreund

Also ich bin scharf auf eure Textlern-Geheimtipps *ggg*.
Ich mach mal den Anfang: Ich lerne Texte auf Proben. Ich schreibe mir in der Vorbereitung kleine Minizettel mit den Stichworten und ab geht er, der Peter. Da renn' ich also in den ersten Proben mit handgeschriebenen Zettelchen über die Bühne. Allmählich beginne ich dann aber so unordentlich zu schreiben, dass ich einfach irgendwann nur noch weiß wo auf dem Zettel was stand und es gar nicht wirklich lesen muss, da ich die Sauklaue dann eh nicht mehr entziffern kann und die Zeit nicht da ist.
So ist der Text irgendwie ganz von allein im Kopf. ;-) (FAST von allein).

Wenn es viel Text ist (wie dieses Mal), dann mache ich es so wie heute: Ich setze mich an meinen Schreibtisch, entspanne mich, gieße mir schönen Tee auf (heute Senchai, danke nochmal, Angelika ;-) (kI)) und lerne gaaanz entspannt indem ich den Text so weit wie möglich aus dem Gedächtnis nochmal durchgehe.
Dabei liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Ruhe, viel Zeit und leckerem Tee.  :)

Jetzt ihr ;-)

Zyankalifreund

Das mit dem grünen Tee war im Übrigen keine gute Idee. Hab heut Abend 2 Liter davon getrunken und bin jetzt regelrecht "drauf" *auweia*. Kann nicht mehr gradeaus denken :o

whoknows

#2
Textlernen fällt mir G*ttlob sehr leicht. Liedtexte lerne ich beim Autofahren: ich leg mir ne CD ein, und singe mit. Worttexte habe ich schon lange nciht mehr lernen müssen - seit ich das schauspiel aufgegeben habe. Aber früher habe ich sie einfach bei den Proben gelernt: zwei mal mit in's buch gucken, dann ging's schon so halbwegs...
Texte mit Musik sind wie gesagt extrem easy, und es dauert auch lang, bis ich sie wieder vergesse: Ich kann Lieder, die habe ich schon 10 Jahre und länger nciht mehr gesungen.
Dafür vergesse ich ALLES andere. 8-)

Jaja. Der Grüne Teee - verleiht noch grössere Flügel als Red 'Bull. Aber Du fliegst doch eh gern. ;D

Zyankalifreund

#3
ZitatJaja. Der Grüne Teee - verleiht noch grössere Flügel als Red 'Bull. Aber Du fliegst doch eh gern.  

Aber is nich gut, hab morgen früh um 9 zwei Durchlaufproben... Werd jetzt kaum schlafen können *gg*
PS: In Zukunft bekommen meine Gäste statt Bier alle ne Kanne Tee in die Hand gedrückt.  ;)

Dagmar

#4
Also meine Methode für Euch Lieben:

Ich lerne Texte extrem schwer und mein grösster Lampenfieber-Teufel ist die Panik "ich werde Textfehler machen und in jeder Nummer 7 Mal hängen bleiben".

Meine Methode ist: Ich tippe den Text ganz unprosaisch einfach einmal ab, ganz normal in Word und Pkt 12 einmal runter. Dann lerne ich den Text ohne Musik schlicht wie einen Zeitungsartikel auswendig. Ich lese Zeile für Zeile, renne durch die Hütte und sage die Zeilen auf. Ich leiere sie sozusagen herunter mit dem getippten Blatt in der Hand, ohne Musik, ohne Interpretation, ohne alles, stures Auswendiglernen "sinnloser Silben". So gehe ich da ran.

Wenn ich die Nummer halbwegs kann, schleppe ich sie überall mit hin und sage den Text in den unpassendsten Situationen auf: Im Supermarkt an der Käsetheke, beim Frisör, beim Telefonieren mit Leuten, usw. Jetzt beginne ich damit, mir Bilder zu dem Text vor zu stellen. Während ich mit jemandem telefoniere, stelle ich mir das Bild einer Brücke vor und wie ich da herum stehe und ganz arm bin und nix mehr habe, und Harz4 kriege und sage "jeden Abend steh' ich an der Brücke, und verkaufe Blumen an manch' Liebespaar. Ich seh' den Glanz und das Leuchten ihrer Blicke und mir wird dabei um's Herz ganz sonderbar" - ist jetzt hier mal nur ein Beispiel  :P

Na ja, und dann kann ich den Text bald im Schlaf. Dann erst beginne ich mit der Musik, und mit Singen und mit der eigentlichen Interpretationsarbeit und dem Subtext. Ich muss allerdings auch dazu sagen: Ich bin ein Extremfall. Ich bin super textschwach und lerne Texte sehr sehr schwer komplett korrekt. Da ich fast immer Textfehler in jeder Nummer habe, habe ich mir noch etwas anderes zu eigen gemacht: Während des gigs spontan zu texten, WENN ich Textfehler mache! Da allerdings habe ich nun wieder eine Stärke, weil ich das gut kann, und diese Methode mittlerweile auch perfektioniert habe.

Also das heisst: Ich stehe auf der Bühne und es ist 2. Strophe, 3. Zeile und der Text ist schlagartig weg. Dann kann ich mittlerweile spontan texten, Beispiel: "Jeden Abend steh' ich an der Brücke, ach wie sehr war ich doch die Verrückte, hast Du mich doch nie gelie-ie-iebet, macht auch nichts, weil ich ja Dir gehör - hö -ret." (ist auch nur ein spontanes Beispiel, aber so läuft es dann meist). Meine Erfahrung ist: Nach 3 Textzeilen bin ich wieder drin und habe den Originaltext wieder. Das Publikum merkt nix. Das hat mich am Anfang sehr überrascht. Aber es ist so: Die Leute merken echt nie was, darauf kann man sich verlassen.

:D
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Andrea

 :-/
Oder sie denken, du machst das absichtlich.
Ich lerne Texte durch das Hören der Lieder und durch das Mitsingen. Das geht aber nur bei fremden Texten. Wenn ich selbst einen Text schreibe, lese ich ihn, während ich ihn singe, und das tu ich so lange, bis ich ihn nicht mehr lesen muss. Wenn ich unsicher bin, nehme ich den Text mit auf die Bühne und taste die Zeilenanfänge ab, sodass die Leute denken, ich lese während des Singens den Programmablauf, was ich ja auch manchmal tue. Wenn ich mir allerdings einen Text merken muss, zu dem ich überhaupt keinen Bezug habe (z.B. war ursprünglich geplant, dass wir zusammen bei "Peccatum Mundi, der Sündenfall" ein Kirchenlied singen. Als ich den Text erhielt, hab ich Gregor telepathisch angefleht, dass ich dieses Lied bitte nicht singen muss. Und siehe da, drei Tage später flog es aus dem Stück raus. ;D
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Zyankalifreund

@ Dagmar: Genau wie du hab ich das auch mal probehalber gemacht, als ich nen Teil aus Faust II lernen sollte. Hab mich damit tierisch verrückt gemacht und es ging total in die Hose ! - Ein Alptraum -.

Schön ging das Textlernen in Heidelberg: Hab mich da in den Sonnenschein auf die Neckarwiesen mit Blick auf's Schloss gelegt und da Text gerlernt, umgeben von Yoga übenden Studenten und Studentinnen, Grillmeistern und Volleyballspielern... Das war auch suuuuupi und ging auch gut.

Das ist echt für mich das Wichtigste beim Textlernen: Ruhe und Entspannung (und Tee *g*). Dann klappt das auch - bloß keinen Stress.  8-)

Bastian

#7
Ja, das denke ich auch. Bei mir sinds Entspannung und vier Liter Kaffee. Hauptsache kein Stress... ::)