Skyping - skypofon ...

Begonnen von kampmann, 15. Juni 2005, 11:01:46

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Bassmeister

#25
Mehr eigentlich das Denken als das Haben.
Mich nervt z.B. tierisch, daß man elektronische Geräte nicht einmal mehr aufbekommt. Von reparieren ganz zu schweigen. Ist es defekt, wird es einfach komplett ausgetauscht. Für den Normal-User sicherlich das Beste und unkomplizierteste. Aber man bekommt keinen (praktischen) Einblick mehr in das Geschehen und in technische Sachverhalte. Früher habe ich selber vieles gebaut und dabei ne Menge gelernt. Heute gibt es alles viel besser und viel billiger, als ich es je bauen könnte im nächsten *****-Markt um die Ecke. Nächstes Jahr will ich mal einen Workshop für Radiobau anbieten, mal schaun, ob's noch wen interessiert. Ich hatte damals viel Spaß bei so was. Technik ist alltäglich geworden. Die Visionen, die sie in den Achtzigern und frühen Neunzigern begleitet haben, sind entweder Realität und damit grauer Alltag geworden, oder sie sind verschwunden. Allenfalls ein paar Datenschützer und Rechtsexperten stürzen sich jetzt auf all die Möglichkeiten, diese Sachen zu mißbrauchen.
Oder täusche ich mich und es gibt sie doch noch, die Visionen und ich bin nur älter geworden und nehme sie nicht mehr wahr bzw. ist mein Geist mit anderen Dingen so zugemüllt, daß mir der Blick versperrt ist? Diese Ideen und das Feuer im Herzen dazu sind nämlich eine sehr gute Lebensmotivation und machen sich ein bissel rar zur Zeit.
[size=9]Nicht alles, was zwei Backen hat, ist ein Gesicht...[/size]

Suse

Mich nervt das auch total. Wenn nur Kleinigkeiten an z.B. Bügeleisen defekt sind (das Kabel ist ja eine Schwachstelle), bekommt man das Ding nicht geöffnet, weil nicht geschraubt, sondern geklebt.  >:(
Mein Vater hat mir, als ich noch klein war, ein Transistorradio in eine kleine transparente Spielkartenschachtel begaut. DAS war ein Hit. :)
Außerdem finde ich es rasend spannend, zu sehen, was in so Gehäusen iegentlich drin ist.

kampmann

@bassmeister: Ja das waren noch Zeiten. Als ich 16 oder 17 War (in den fünfzigern) habe ich meine Lizenz als Funkamateur gemacht, mit morsen, technischer Prüfung bei der damaligen OPD (Oberpostdirektion - man wird richtig nostalgisch bei diesem alten Begriff) in Düsseldorf. Danach habe ich dann meine Empfänger und Sender selbst gebaut.

mit diskreter Technik und Röhren ... und irgendwann habe ich fürchterlich eine "gewischt" bekommen, als ich aus Versehen an die 500 Volt-Leitung (Silberdrahtspule, die frei herumhing) kam ... und in den 60-ern habe ich dann einen "ganz stabilen" Oszilator mit FET gebaut, anstatt an meiner Diplomarbeit zu arbeiten. Das hat 2 Wochen gedauert. Aber tierischen Spaß gemacht.

Heute gibt es das einfach nicht mehr, wir wollen uns gerade ein neues Auto kaufen: Es geht nicht mehr ohne Elektronik. Wir haben noch ein uraltes (1983) Wohnmobil, einen Fiat Ducato. Da macht es noch Spaß, mal was  zu reparieren, denn es geht.

Aber: Kenneth Galbraith hat diese Tendenz bereits Ende der 60-er Jahre vorausgesagt. Und das finde ich interessant. Wie schaffen diese Leute es, immer wieder die Dinge (neuen Dinge) an den Mann zu bringen?

Einmal: technische Innovationen, die in der Regel "sexy" sind, die man aber oft auch gar nicht braucht.

Dann: Komfort, man wird ja sooo bequemlich, Beispiel: Klimaanlage im Auto, früher brauchte ich das nicht, wir haben halt geschwitzt ...

zum anderen - und viel schlimmer: man operiert mit der Angst der Leute - Thema Sicherheit, z.B. Versicherungen. Wir Deutsche scheinen da besonders anfällig zu sein. Dann geht es auch noch subtiler zu: mit dem Verantwortungsgefühl - Thema Umweltschutz. Rußfilter, Catalysator, Verbrauchssteuerung durch Elektronik ... Und unser Staat hilft mit, durch Steuern etc.

Man könnte ein Buch darüber schreiben, so ärgerlich werde ich. Und die Chinesen fangen jetzt auch an, das Auto als Massenware zu entdecken.

Auto, Multimedia, Kommunikation, Reisen.

Das alles sind die Märkte, wo genau das stattfindet, von dem Du sprichst. Ich merke: ich rege mich auf!

Kann man was dagegen tun?? Rein rhetorische Frage ...
Ein Außenseiter, der sehr neugierig ist!

Sandra

#28
ZitatUnd die Chinesen fangen jetzt auch an, das Auto als Massenware zu entdecken.

Du greifst zu kurz: Die Chinesen fangen an, ALLES zu entdecken: die bilden Wissenschaftler en gros aus, investieren ein Heidengeld in Forschung - und werden Europa da recht schnell den Rang ablaufen. In der Wirtschaft sowieso, ist ja bekannt.
Die Zukunft ist Chinesisch. Weil in China sagen sie: Solln'wa was ausprobieren? na, mach'ma halt. Und schon steht es da. Durchschnittliche Bauzeit für einen kompletten Wolkenkratzer: Von Planungsphase bis zum fertigen Ding 3 - 4 Monate!!!  Kein Scherz!
Bei uns studieren sie noch Projektstrategien und Machbarkeitsstudien, da haben die Chinesen schon das Ding fertig.
Und das läuft erschreckender Weise bei der Forschung (eigentlich als letzte wirtschaftliche Rettung Europas gedacht) nicht anders. Stammzellen? Na, mach'ma. Klonen? Na, mach'ma. Dem Rest der Welt bleibt nix als irgendwie nachzuhumpeln - aber die Chinesen sind schneller, effizienter, billiger. Im Moment geben die Europäer und Amis noch ein bissel den Ton an im Sinne von "wohin" - aber auch das wird sich schnell ändern....

Ich kann nur sagen: Wer jetzt Kinder hat, sollte sie in chinesische Schulen schicken, damit sie zweisprachig sind. So haben sie eine Chance.

Dagmar

Ich habe hier schon einmal irgendwo von dem Zukunftsworkshop erzählt, den ich Anfang des Jahres gemacht habe. Die klare Aussage aller Wissenschaftler, die dort aus verschiedenen Perspektiven referiert haben, war genau die: China ist die Zukunft und in 20 Jahren besteht die Leitung des gesamten deutschen Mittelstandes aus Indern. Ich fand die Vorträge irrsinnig beeindruckend, weil die Referenten das aus heute bekannten Fakten ziemlich nachvollziehbar abgeleitet haben.
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Guntram

China braucht alles. Erst haben sie ganze Stahlwerke bei uns demontiert und bei sich wieder in Betrieb genommen, jetzt saugen sie zusätzlich noch den Stahlmarkt leer. Wir haben hier ein Werkzeug aus Edelstahl anfertigen lassen, als es um den Liefertermin ging sagte der Werkzeugbauer: "Mal sehen wann mein Lieferant diesen Edelstah liefern kann, es geht gerade alles nach China und solche Kleinmengen zu bekommen ist schwierig."

Wohl dem der Stahlaktien im Keller hatte. :'(
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

Guntram

Zum Thema selbstbasteln.

Auch Trend: Bei Autos werden immer größere Ersatzteileinheiten verwendet. Heißt: kein einzelnes Scheinwerferglas, sondern der ganze Scheinwerfer. Bei unserem Auto ist bei einen Scheibenheber irgend ein kleinteil kaputt. Austauschen geht nicht, weil der Hersteller dieses Teil einzeln nicht liefert sondern nur die ganze Scheibenhebereinheit. Koste 400 € ohne Einbau.

Kam auch vor kurzem im Fernsehn, man soll sich beim Autokauf auch die Preise für die wichtigsten Ersatzteile anschauen und prüfen ob man auch kleine Teile einzeln ersetzen kann oder ob gleich eine "Rieseneinheit" ausgetauscht wird. Ist nämlich Masche Auto billig machen und Kosten über möglichts teure Ersatzteile reinholen.
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

kampmann

ZitatZum Thema selbstbasteln.

Auch Trend: Bei Autos werden immer größere Ersatzteileinheiten verwendet. Heißt: kein einzelnes Scheinwerferglas, sondern der ganze Scheinwerfer. Bei unserem Auto ist bei einen Scheibenheber irgend ein kleinteil kaputt. Austauschen geht nicht, weil der Hersteller dieses Teil einzeln nicht liefert sondern nur die ganze Scheibenhebereinheit. Koste 400 � ohne Einbau.

Kam auch vor kurzem im Fernsehn, man soll sich beim Autokauf auch die Preise für die wichtigsten Ersatzteile anschauen und prüfen ob man auch kleine Teile einzeln ersetzen kann oder ob gleich eine "Rieseneinheit" ausgetauscht wird. Ist nämlich Masche Auto billig machen und Kosten über möglichts teure Ersatzteile reinholen.

Das hat die Medizintechnik schon jahrelang vorgemacht:

Infusionspumpen fuer die Intensivmedizin spottbillig und noch sehr intelligent wegen besonderer Funktionen - und die "Plastik"-Verbrauchsmaterialien irrsinnig teuer, und davon braucht man pro Patiententag und Pumpe jeweils eins ... (ein wenig uebertrieben, aber die Tendenz stimmt)
Ein Außenseiter, der sehr neugierig ist!

Sandra

Ja, überhaupt die Medizin: da platzt einem ein Gefäßchen, und schon braucht man ne komplette neue Lunge. ;D

Guntram

Neue Lunge ???

Das sagt die Raucherin.  ;D
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

kampmann

ZitatJa, überhaupt die Medizin: da platzt einem ein Gefäßchen, und schon braucht man ne komplette neue Lunge. ;D

suessssss
Ein Außenseiter, der sehr neugierig ist!

Suse

Das paßt zu dem alten Prinzip: Salz verschenken und Wasser teuer verkaufen. Gibt davon viele Beispiele; mich nervt z.B., daß Naßrasierer recht günstig sind, die Klingen allein aber sehr teuer, oder Blutzuckertestgeräte von den Herstellern verschenkt werden, die Teststreifen dann aber teuer Geld kosten.
Was so den Druck angeht, immer das Neuste zu haben: ich bin ja eigentlich auch sehr gerne sehr bequem und das wird ja marktmäßig gut unterstützt. Andrerseits erlebe ich eine beunruhigende Aroganz der "Fitten" gegenüber dem Älteren, Langsameren ... Traue mich mit meinem alten und langsamen Auto nicht mehr auf die Autobahn, weil die FahrerInnen der schnellen, neuen Autos mit so einem langsamen Gefährt einfach nicht rechnen (schaffe grade 100 km/h).

Andrea

Zu Skype:
Ich erinnere mich noch genau an die Mirinda äh Miranda-Diskussion hier im Forum. Das wollte kaum jemand haben, und ich hab's auch längst wieder rausgeschmissen. In dem Zusammenhang ging es auch schon um die Internettelefonie. Ich telefoniere gern mit engen Freunden - hier sind ja auch ein paar davon. - Aber ich stelle es mir schwierig vor, wenn wir in Konferenzschaltung gehen würden, und plötzlich müssten wir, die wir einander schriftlich vertrauter sind als wir selber manchmal glauben, miteinander reden. Und keiner wüsste, was er sagen sollte. Wenn da so zehn Leute plötzlich miteinander tleefonieren: Die einen kennen einander persönlich, die nächsten kennt man vom Forum länger und die Dritten sind ganz neu, ich glaub, dann wird einem dieser Unterschied WIE LANGE wer einander kennt, viel bewusster als schriftlich. Und dann: Plötzlich würden wir uns ein Bild von den fremden Stimmen machen. Schriftlich ist einem ja schnell mal jemand sympathisch. Aber... Wenn die Stimme dann... äh 'tschuldigung, das ist vielleicht zu direkt. Aber genau wie Ihr alle Eure ersten Eindrücke über die Optik wahrnehmt, ist die Stimme für mich das entscheidende Kriterium, ob ich mich mit jemandem näher auseinandersetze oder nicht. Oder wenn jemand im Forum schreibt und wenn er mir begegnet, nicht mal: "Hallo!" zu mir sagt..., dann befremdet mich das auch ein Bisschen. Dann weiß ich nicht, wie ich so jemanden einschätzen soll. (Das nur so am Rande). Und wenn man bedenkt, wie offen wir schriftlich miteinander umgehen, wie wenig wir uns davor fürchten, dass jemand unsympathisch sein könnte... Faszinierend, dass sich in diesem Forum immer wieder Leute kennenlernen, (nicht sich sondern einander), die dann sooo gut miteinander können.
Ich hab lange Zeit, als ich im Internat war, CB-Funk gemacht. Da hat man aber eigentlich meist über oberflächliche Themen miteinander gesprochen. Selten kamen tiefe Gespräche zustande, während uns das hier schriftlich sehr gut gelingt. Ich glaub, würden wir zu fünfzehnt skypen, wären die Gespräche plötzlich viel oberflächlicher als sie es hier im Forum sind.
Ich werde mir das bei Gelegenheit auch auf den PC hauen. Aber: Wie weiß man, wenn jemand anruft? Läuft das dann über die Telefonnummer? Könnte man sich dann prinzipiell das Festnetz sparen? Oder kann man nur mit Skypern skypen und sonst niemanden anrufen? Ach, hier klingelt es schon. :-)
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Maexl

alldings muss ich sagen, dass es ein unglaublichs schönes gefühl war das erste und bisher einzige telefonat von dir zu bekommen - du hast im gegensatz zu mir damals (meine stimme war total im arsch) eine sympathische stimme.

Andrea

Viele Leute sagen, ich habe eine schöne Telefonstimme. Ich mag mittlerweile auch selbst gesprochene Aufnahmen von mir, obgleich ich im Sprechen noch besser geschult sein möchte (Schnelligkeit und die richtige Betonung). Meine Gesangsaufnahmen gefallen mir großteils, sind aber auch noch verbesserungswürdig. Learning by doing hat Vorteile, aber bis man so weit ist, wie man sein möchte, dauert es.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Zyankalifreund

Für mich ist es eine wahnsinnige Gewöhnungssache, mich selbst sprechen / singen zu hören. Das ist teilweise ein ziemlicher Kampf mit mir selbst - Ich will und kann die Aufnahmen einfach nicht ordentlich beurteilen. Das ist eine total komische Sache. Naja, aber da muss ich jetzt durch und irgendwann - so hoffe ich - kann ich dann das Selbe sagen wie Andrea  :)

Tja, learning by doing - Es dauert schon ein bisschen aber ist dafür eine wahnsinnig wertvolle Erfahrung, so langsam und "von selbst" voranzukommen und zu arbeiten. Ich praktiziere das ja auch teilweise so.