Redewendungen; Redensarten

Begonnen von angel+, 31. März 2006, 00:19:10

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angel+

Ich habe mich eben in das etymologische Wörterbuch der deutschen Sprache von KLUGE vertieft und darin die Redewendung "kurz und bündig" (auf S. 160) gefunden:

Bund Sm std. (11 Jh.), mhd. bunt, mndd., bunt, mndd. bonde, bunde, bunne "Bündel, Vereinigung", mndl. bont. Aus vd. bundi- m. "Verbundenes, Einfassung" zu binden. Hierzu das Diminuitiv Bündel (als m. und wohl mit ae. byndele, bindele f. "Bündel" unmittelbar zu vergleichen) und seit dem 18. Jh. bündeln "ein Bündel machen, zusammenbinden" (ahd. bibuntilon schon 8. Jh.). Das Adjektiv bündig, mhd. bündec, mndl. bondich bedeutet dann in der Fachsprache der Handwerker die Bedeutung "auf gleicher Höhe abschließend" (wie etwa Stäbe in einem Bund). Hieraus die Redensart [highlight]kurz und bündig[/highlight]. Da die Bundesrepublik ein Bund von Ländern und Gemeinden ist, bezeichnet Bund (besonders in Zusammensetzungen) auch die übergreifenden Institutionen gegenüber den Ländern (z.B. Bundesgericht, umgangssprachlich Bund = Wehrdienst, eigentlich Abkürzung von Bundeswehr). Die theologische Bedeutung (Alter Bund = Altes Testament) beruht auf einer interpretierenden Übertragung von gr. diathékè durch Luther.