Nachrichten-Thread (bled aber lustig)

Begonnen von Nase, 23. Februar 2005, 22:16:09

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Nase

Viele von uns informieren sich ja täglich im Internet übers laufende Weltgeschehen. Wenn jemand eine Nachricht findet, die besonders kurios/bezeichnend/dem Amusement zuträglich ist, so möge hier Platz dafür geschaffen sein.

Ich mache also den Anfang mit der Frage:

Ist das ein politischer Schachzug oder schlichte Blödheit?


Freundschaftsspiel mit bösen Folgen
 
   Seit Anfang Februar schwelt eine schwere diplomatische Krise zwischen Ungarn und Saudi-Arabien. Losgetreten wurde sie gewissermaßen auf dem grünen Rasen.

Nach einem Freundschaftsspiel zwischen Ungarn und Saudi-Arabien Anfang Februar hatte der ungarische Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany Mitglieder der saudi-arabischen Fußball-Nationalmannschaft als "Terroristen" bezeichnet.

Botschafter nach Riad beordert

Das saudische Herrscherhaus rief daraufhin am Sonntag seinen Botschafter in Budapest zu Konsultationen nach Riad zurück. Der ungarische Botschafter in Riad wurde aber nicht zum Verlassen des Königreichs aufgefordert.

Remis als "Ruhm" gefeiert

Die Nationalmannschaften beider Länder hatten sich am 2. Februar zu einem Freundschaftsspiel getroffen, das 0:0 ausging.

Der Premier war als Ex-Sportminister bei einer Feier der regierenden Sozialisten (MSZP) von einem Kabarettisten gefragt worden, warum er das Unentschieden gegen die saudi-arabische Nationalelf als "Ruhm" des ungarischen Fußballs bezeichne.

"Mit Todesmut gegen Terroristen"

Darauf antwortete der Premier: "Viele werfen dem saudischen Königreich vor, dass bestimmte Familien zu den aktivsten Finanziers des internationalen Terrorismus gehören. Und ich glaube, unter den saudischen Fußballern gab es sehr viele Terroristen, gegen die unsere Burschen todesmutig kämpften, sodass ein Auswärts-Unentschieden als fantastisches Ergebnis gilt."

Vermutlich wäre diese Äußerung gar nicht öffentlich geworden, wenn nicht auch Journalisten der rechtskonservativen Tageszeitung "Magyar Nemzet" anwesend gewesen wären. Die Zeitung berichtete in großer Aufmachung von dem Vorfall.

"Schlecht formulierte Pointe"

Gyurcsany entschuldigte sich später schriftlich und mündlich für seine Bemerkung.

Demnach könnte seine in einem satirischen Programm gegebene "ungenaue, schlechte und vielleicht falsch formulierte, satirisch gemeinte" Antwort auf eine Frage nur dann Grund geben für ein derartiges Missverständnis, wenn dahinter "politische Intoleranz, vielleicht gesteigerte Sensibilität, fallweise selbst Böswilligkeit" steht.

Parlamentspräsidentin nicht erwünscht?

Dennoch will Saudi-Arabien die ungarische Parlamentspräsidentin nicht empfangen. Ein für diesen Monat geplanter Besuch von Parlamentspräsidentin Katalin Szili wurde verschoben, wie die Regierung in Riad am Dienstag bekannt gab.

Regierung soll sich entschuldigen

Nach Angaben aus diplomatischen Kreisen will das saudische Herrscherhaus die Politikerin erst empfangen, wenn sich die Regierung in Budapest für die Äußerungen Gyurcsanys entschuldigt.


Saudi-Arabien wird seit Mai 2003 von einer Anschlagserie islamistischer Terroristen heimgesucht. 15 der insgesamt 19 Flugzeugattentäter vom 11. September 2001 waren saudi-arabische Staatsbürger.

Innenpolitisch unter Druck

Innenpolitisch steht Gyurcsany unter Beschuss: Die rechtskonservative Oppositionspartei FIDESZ warf dem Premier die "Erniedrigung einer Volksgruppe, eines ganzen Landes" mittels einer "rassistischen Äußerung" vor.

 Quelle: orf.at
Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine