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Lese-Ecke?

Begonnen von Sandra, 25. Januar 2004, 13:04:28

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Bastian

Hehe, das gefällt mir. Tja, Nile. Sieht so aus, als ob du es etwas preiswerter hättest haben können... Aber ich denke ernsthaft darüber nach, es mir zu bestellen.

Dagmar

Das würde ich mir seeehr gut überlegen! So'n gebasteltes Kind aus Garn und Wolle kostet zwar erst mal nur 1,95. Aber was machst Du, wenn's draußen regnet? Dann läuft's ein - ich sach Dir, da haste ganz schnell das Jugendamt auf'm Hals!
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Andrea

Schallendes Gelächter aus der D.Straße in Köln
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Bastian

Ach, muss ich das angeben? Na, wenn's draußen regnet, setz ich mich wieder an die Heimarbeit. Muss man halt dasselbe Garn nehmen, oder?

Bastian

Auch Gelächter aus S. -Straße in Düdo... :D

Andrea

Phil Hubbes Cartoons als Buch.
Magdeburg/Oldenburg (kobinet) Der Magdeburger Philipp Hubbe hat sein
erstes Cartoonbuch veröffentlicht - Der Stuhl des Manitou. In der
Kabarett-Kneipe «Zum Waschfaß» seiner Heimatstadt und als Studiogast
im Mitteldeutschen Rundfunk stellte er das bis jetzt einzige
Cartoonbuch über Behinderte in Deutschland vor. Der Cartoonist ist
1985 an Multipler Sklerose erkrankt. Cartoons von Hubbe sind auf
seiner Webseite und seit 2000 im HANDICAP-Magazin zu finden.

«Darf man Witze über Behinderte machen?» ist ein Thema, über das schon
endlos diskutiert worden ist und das mit unterschiedlicher Intensität
hoch kocht - immer abhängig davon, welches Futter für eine solche
Diskussion geliefert wird ... Der Oldenburger Lappan-Verlag schrieb
dazu: «Warum machen wir ein solches Buch? Wir sind durchaus der
Meinung, dass man Witze und Cartoons über Behinderte machen darf. Ja,
sogar machen muss, um nicht den vielen Ausgrenzungen eine weitere
hinzuzufügen. Der zweite Grund, ein solches Buch zu machen, ist der,
dass viele Behinderte genau diese Meinung teilen! Von einem
engagiertem Autor, der in die Öffentlichkeit geht!» sch

Im kostenlosen Versandbuchhandel ist «Der Stuhl des Manitou» für 9,95
Euro ab sofort beim Lappan-Verlag lieferbar.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Sandra

Ich hab auch eine Buchempfehlung. Habe gerade das neueste Buch von Karl-Markus Gauss gelesen: "Die Hundeesser von Svinia". Gauss ist ein Sammler von Volksgruppen - er reist in der, meist ostischen, Welt herum und (be)sucht Randgruppen und kleine, vergessene Volksgruppen.
In diesem Buch ist er vor allem bei den slovakischen Roma. Er schreibt höchst farbig und unterhaltsam, stets aus eigener Sicht und Erleben. Es ist KEIN wissenschaftliches Buch. Aber ungemein kontrastreich, absolut nicht immer Multikulti-Lobhudelei, er schreibt auch negativ. Aber mit einer Klarsicht und Aufmerksamkeit, mit Wärme und Nachdenklichkeit - ein wirklich leicht und schnell zu lesendes Buch, das einem eine kleine Reise schenkt - enorm empfehlenswert!!!

Dagmar

#82
Danke für den Tip. Ich hab's für meine Urlaubslektüre notiert und bin gespannt!

Apropos Urlaubslektüre:

Ich kann sehr empfehlen: Natsuo Kirino, Umarmung des Todes. Auf den ersten Blick ein spannender Kriminalroman, auf den zweiten Blick eine spannende Millieustudie über das Leben japanischer Arbeiterinnen und auf den dritten Blick eine sehr tiefgründige Analyse von Beziehungsgeflechten unter Frauen.
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Bassmeister

Zwei Bücher sind bei mir als nächstes dran

Bugalkow "Der Meister und Margarita" - hab ich gerade von ner Freundin geschenkt bekommen - heiiiiß!

und "Mitsommermord"  von Henning Mankell
[size=9]Nicht alles, was zwei Backen hat, ist ein Gesicht...[/size]

Choirgirl

#84

(Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod von Bastian Sick)

Das habe ich gestern angefangen und es auch gleich durchgelesen. Ein absoluter Brüller!  ;D

Kostprobe
Computer says no.

Choirgirl

(T. C. Boyle: The Tortilla Curtain)

Das Buch muss ich für Englisch lesen. Und es ist zur Abwechslung mal ein richtig gutes Buch. Brilliant geschrieben, aktueller Inhalt. Es geht um einen Amerikaner, der einen illegalen Mexikaner anfährt und diesen, weil der Hilfe verweigert (aus Angst abgeschoben zu werden) mit twenty bucks abspeist. Jetzt entwickelt der Ami Hass gegen Hispanics, weil er sich als Opfer sieht und um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Also ich bin erst beim 5. Kapitel (hab gestern angefangen), aber ich denke, die werden sich wiedersehen und es wird noch sehr spannend.
Computer says no.

whoknows

T.C.boyle gehört überhaupt zu den Guten - aber ich glaube, auf Deutsch ist der auch nur halb so gut....

Lanie

T.C. Boyle finde ich langweilig.

Im Moment lese ich Ringelnatz Gedichte, lerne ein paar Auswendig und "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins".  Ich bin nicht sicher ob mir das Buch gefällt aber durchlesen werde ich es auf alle Fälle.

whoknows

#88
Ringelnatz? biddeäsähr:

War einmal ein Schwefelholz
Das sich mit erhab'nem Stolz
Einen Anarchisten nannte
Und ein ganzes Haus verbrannte

Dieses war schon ungewöhnlich
Doch es kannte auch persönlich
Meyers Taschenlexika
Ganz speziell das Bändchen ,,A"

Weshalb es sich nach dem Brande
An besagtes Bändchen wandte
Und es fragte: ,,Sag was ist
Eigentlich ein Anarchist?"

Bastian

Logik

Die Nacht war kalt und sternenklar,
Da trieb im Meer bei Norderney
Ein Suahelischnurrbarthaar. -
Die nächste Schiffsuhr wies auf drei.

Mir scheint da mancherlei nicht klar,
Man fragt doch, wenn man Logik hat,
Was sucht ein Suahelihaar
Denn nachts um drei am Kattegatt?

Suse

"Logik" ist wirklich sehr schön. Hab aber noch ´nen Ringelnatz:

Arm Kräutchen

Ein Sauerampfer auf dem Damm
stand zwischen Bahngeleisen
machte vor jedem D-Zug stramm,
sah viele Menschen reisen.

Und stand verstaub und schluckte Qualm
schwindsüchtig und verloren
ein armes Kraut, ein schwacher Halm
mit Augen, Herz und Ohren.

Sah Züge schwinden, Züge nah´n
der arme Sauerampfer,
sah Eisenbahn um Eisenbahn
sah niemals einen Dampfer.

Choirgirl

Ich hab das gerade angefangen (Schiffsmeldungen von Annie Proulx):

Von Proulx habe ich schon Postkarten und das Grüne Akkordeon gelesen. Schiffsmeldungen wird mir noch besser gefallen, glaub ich.

Inhalt: Die Hauptperson des Romans ist der unbeholfene und schüchterne Tor Quoyle, ein Versager, der seinen Aushilfsjob in einer Druckerei verloren hat und von seiner Frau verlassen wird. Als diese bei einem Autounfall stirbt, bleibt Quoyle mit seiner sechsjährigen Tochter zurück. Als zudem seine Eltern Selbstmord begehen, zieht er nach Neufundland, wo seine Familie Jahre zuvor gewohnt hatte.

Für mich ist dieses Buch sprachlich ganz schön anspruchsvoll. Letztens hab ich mal versucht, Kurzgeschichen auf englisch von dieser Autorin zu lesen. War mir zu schwierig, obwohl ich eigentlich gut in Englisch bin.
Computer says no.

Choirgirl

Der Thread ist wohl eingeschlafen?  :o

Kürzlich habe auch ich "Die Vermessung der Welt" gelesen. War nicht übel, aber ich verstehe diesen Hype um das Buch nicht. Soooo toll fand ich es nicht.

Dann habe ich noch "The Heart Is A Lonely Hunter" von Carson McCullers gelesen. Dieses Buch hat mich umgehauen. Es geht um ein paar Leute aus einer Kleinstadt in Georgia (spielt glaube ich Anfang der 40er Jahre), die ihr Herz einem Taubstummen ausschütten. Darunter ist auch ein musikalisch hochbegabtes Mädchen, das nachts herumstreunt um bei anderen Radio mitzuhören, versucht sich selber eine Geige zu basteln und heimlich sein Essengeld für Klavierunterricht ausgibt. Am Ende landet sie leider bei Woolworth an der Kasse  :-[.

Und momentan lese ich "Lipshitz Six, or two Angry Blondes" von T Cooper. Ich bin erst auf Seite 40 (hab gestern angefangen), aber es liest sich bisher sehr gut.

Hier ist eine kurze Zusammenfassung, die mich neugierig machte:

1907: Als in Russland Pogrome ausbrechen, entkommt Familie Lipshitz nur mit knapper Not. Vater Hersch und Mutter Esther wandern mit ihren vier Kindern nach Amerika aus. Doch als sie endlich Ellis Island erreichen, ist Ruben, der jüngste Sohn, verschwunden. Esther hofft, den kleinen Blondschopf im Meer der dunkelhaarigen Einwanderer schnell zu finden. Doch Ruben taucht nicht wieder auf. 1927, über zwanzig Jahre später, liest Esther in der Zeitung von dem jungen Charles Lindbergh, der gerade mit der Spirit of St. Louis als erster Mensch nonstop den Atlantik überflogen hat. Auf der Titelseite prangt sein Foto: blond, blauäugig, 25 Jahre alt. Es trifft Esther wie ein Blitz. Für sie ist jeder Zweifel ausgeschlossen: Lindbergh ist ihr verlorener Sohn.

2002: T Cooper, letzter Spross der Lipshitz, heizt in New York auf Bar-Mizwas den kreischenden Kids als Eminem-Double ein. Als Ts Eltern bei einem Autounfall umkommen, kauft sich T einen Modellbausatz der Spirit of St. Louis und beginnt, Stück für Stück Lindberghs Flugzeug zusammenzusetzen fest entschlossen, in eine Familienchronik voller Fragezeichen endlich eine verdammte Antwort einzutragen.
Computer says no.

whoknows

#93
Zitatich verstehe diesen Hype um das Buch nicht
Daniel hat mit knapp 26 Jahren ein Buch geschrieben, dass auch 80jährige gerne lesen - es ist klug und unterhaltsam, nicht altklug und ohne Zugeständnisse an den Zeitgeist. Das ist schon was Besonderes, finde ich.

Hab ich schon "Meines Vaters Land" von Wibke Bruhns empfohlen? tolles Buch.

Choirgirl

ZitatDaniel hat mit knapp 26 Jahren ein Buch geschrieben, dass auch 80jährige gerne lesen - es ist klug und unterhaltsam, nicht altklug und ohne Zugeständnisse an den Zeitgeist. Das ist schon was Besonderes, finde ich.

Ja, da stimme ich dir zu. Es hat mir schon sehr gut gefallen. Aber ich war eben nicht so restlos begeistert, wie ich es wegen des ganzen Wirbels erwartet hatte. Zu bemängeln habe ich u. a. , dass Alexander Humboldts Homosexualität kaum erwähnt wurde, auf Gauß' Frauengeschichten aber sonstwie rumgeritten wurde.
Computer says no.