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Begonnen von Sandra, 25. Januar 2004, 13:04:28

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Nase

eherm, da muss ich mich doch einschalten; Glaubst du wirklich, die Merkfähigkeit nimmt mit dem Alter (wenn man das hier so nennen kann) ab? Ich traue diesen Studien nicht! Ich habe enorme Merkschwierigkeiten, immer gehabt. Ich halte das größtenteils für angeboren, bei allen Beweisen dagegen.
Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine

Sandra

Na, das kann ja heiter werden, mit dir. ;D

Ja, klar nimmt sie mit der Zeit ab. Frage ist nur, wie schnell oder langsam - das ist auch eine Frage des Trainings. Aber alte Menschen vergessen nicht nur leichter, sie lernen auch langsamer, das ist einfach so. Man hat weniger Gehirnzellen. Und die paar, die man noch hat, sind sowieso schon müde. Oder so. ::)

Dass du jetzt viel vergisst, hat eher damit zu tun, dass Du Dich im Moment, wo Du etwas hörst, nicht dafür interessierst.
Kann natürlich sein, dass Du einfach ein Dillo bist. ;)

Bastian

Weiß nicht so recht, was das ist, aber ich halte mich persönlich eher für einen Dillo

Dagmar

Ich bezog mich gar nicht so sehr auf Studien, sondern schlicht auf meine eigene Alltagserfahrung.

Ich war als junges Mädchen ( ::) hä - wie sich das anhört: als juuuhuuunges Mädchen) bekannt für meine exorbitante Fähigkeit, endlose Seiten auswendig zu lernen. Ich konnte ganze Artikel einfach in 2 Stunden auswendig lernen. Null Problem.

Das ist heute ganz undenkbar! Ich merke mir - wie gesagt zum Beispiel Texte - nur noch sehr schwer. Das zeigt, dass das mit Genen wenig zu tun hat.

Die Gehirnzellen werden dünner, sicherlich (@Sandra) - das glaube ich zumindest auch - spielen auch meine wilden Lebensphasen beim Verlust der Gehirnzellen eine Rolle (Drogen und Allohol is halt nix gut für's Gehirn  :P). Aber diese Zeit ist ja nun auch schon länger vorbei, und es wird trotzdem immer schlechter.

Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Sandra

äh...
was hast Du gemeint?

 ;D

Dagmar

ZitatIst vermutlich ein Überbleibsel aus meiner "wilden" Zeit - da hab ich so ziemlcih alles in mich reingestopft, was G*tt und der Gesetzgeber verboten haben...

Tja siehste mal - noch keine drei Tage her und haste schon vergessen, was Du gepostet hast  ;D
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Bastian

Sie meint: Die Drogen werden immer schlechter!

Dagmar

Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Andrea

Und diesmal richtig passend: In Holland klingelt's... Gröl!
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Bastian

#59
Jetzt fällt mir plötzlich ein längst fälliger Buchtipp ein: "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte" von Oliver Sacks. Für Dagmar wahrscheinlich ein alter Frau.

irgendwoher aus dem Netz:
Oliver Sacks ist Professor für klinische Neurologie am Albert Einstein College of Medicine in New York. Dort arbeitet er mit Patienten deren Krankheiten er nicht nach Symptomlisten diagnostiziert, sondern erforscht jedes Krankheitsbild und jeden Menschen ganz persönlich.

So fasst er in diesem Buch einige sehr bewegende Schilderungen zusammen die Menschen beschreiben die aus der ,,Normalität" gefallen sind.

"Titelgeschichte. ,,Der Mann der seine Frau mit einem Hut verwechselte" Es ist die Geschichte eines Musikprofessors der musikalisch hochbegabt ist aber von seiner Frau irgendwann zum ihm (Sacks) geschickt wurde, weil ihr einige Verhaltensweisen sehr seltsam vorkamen. Er schien Menschen nicht erkennen zu können, und hielt sogar gelegentlich Hydranten für Passanten... Als der Musikprofessor den Schuh wieder anziehen sollte, dachte er sein Fuß wäre der Schuh und der Schuh wäre sein Fuß.
Beim Rausgehen ging er zu seiner Frau, fasste ihren Kopf und versuchte ihn sich als Hut aufzusetzen."

Wirklich ein sehr sehr interessantes Buch. es hat mich sehr eingenommen, weil es offenbar einige Funktionale Störungen gibt, die Menschen haben können, ohne dass es im Alltag unbedingt auffällt...  ....bis...

Dagmar

Danke für den Tip - hört sich sehr spannend an. Ich werde mir das Buch gleich morgen bestellen.
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Bastian

Oh, das wusste ich nicht 8)

Andrea

...ich hab auch schon mal eine Litfassäule gefragt, wie spät es ist. Wenn man blind ist, spürt man große, fette Gegenstände in Gesichtshöhe in etwa zwei Meter Abstand. Man weiß dann aber nicht, ob es sich um einen Menschen, eine Säule oder einen Baum handelt, und jeden Menschen berühren will man auch nicht. So stand ich an einer Bushaltestelle und hatte keine Uhr dabei. Rechts von mir stand jemand. "Entschuldigen Sie bitte", begann ich. "Können Sie mir sagen, wie spät es ist?" Keine Antwort. Das ist üblich, dass man auf: "Entschuldigung...!" keine Antwort bekommt. Wenn man unfreundlich wird und anfängt: "Idiot!" oder "Arschlöcher!" in sich hinein oder doch lauter rauszubrummeln, dann reagieren die Menschen. Aber zurück zur Geschichte. Keine Antwort eben. Ich fragte nochmal. Wieder keine Antwort. Der Bus kam, die Frau, auf die ich wartete, kam nicht, und ich fragte wieder. Schon leicht erstaunt darüber, dass der Typ immer noch dastand. "Können Sie mir bitte sagen, wie spät es ist?" Immer noch nix. Dann griff ich mit meiner Hand nach rechts und... Da stand eine riesengroße Litfassäule neben mir. Erst lachte ich, dann wurde ich rot, denn: Hoffentlich hat mir keiner zugeguckt... Erst spricht sie mit der Säule, dann lacht sie allein vor sich hin... Naja, und in den nächsten Bus stieg ich ein.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Bastian

Das passiert mir doch auch manchmal. Ist nicht seltsam.

Dagmar

Oh je! Ich habe keine Ahnung, was das heißt, nicht sehen zu können. In den letzten Wochen gab es viele Situationen, in denen ich an Dich gedacht habe. Mich gefragt habe, wie diese Situation wohl von jemanden, der nicht sehen kann, wahrgenommen werden würde. Ich wußte nicht, dass Du, die nicht sehen kann, Objekte erspürst - eigentlich logisch.
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Bastian

"Eine Anthropologin auf dem Mars" ist übrigens der andere bekannte Band von Oliver Sacks. Hierzu hab ich keinen Klappentext. Ich machs mal aus dem Kopf: Ein Maler, der durch einen Unfall farbenblind wird und nur noch schwarze und weiße Nahrung zu sich nimmt, weil er sich vor den falschen Farben ekelt und Bilder nur noch in Grautönen malt. Autismus, Amnesien in allen Formen. Ein Mann, der durch einen Tumor erblindet ist und es nicht selbst wahrnimmt, sondern sich noch sehend wähnt. Was ist Wirklichkeit, was ist Normalität...

Er bringt Fallbeispiele und diskutiert sie wissenschaftlich. Beide Bücher sind eher Sachbücher aber auch für Laien gut verständlich geschrieben. Mit Index der Fachbegriffe und Definitionen.

Sandra

Klingt ziemlcih spannend. Es gab mal eine BBC-Serie über das Gehirn, und was es alles so mit uns aufführt. Das ist echt irre. Das sogenannte Zungesprechen zum Beispiel. Da zeigen Leute auf einen Tisch, und MEINEN auch Tisch, aber sie sagen: Bleistift. Und sind einfach volle Kanne überzeugt, das HEISST auch so.
Oder: Man hat die linke und die rechte gehirnhälfte voneinander abgekoppelt. Und dann der einen hälfte einen Witz erzählt. Und dann die andere Hälfte gefragt, warum der dazugehörige Mensch jetzt gelacht hat. (fragt mich nciht, wie die das machen). Und die andere Hälfte hat mit vollem Ernst gesagt: Weil Deine Kravatte komisch aussieht - oder irgendsowas. Also sich einen Grund konstruiert.
Unser Hirn hat viel mehr Eigeninitiative und eigenen Willen als zum Beispiel ein Schwanz. (Und bei DENEN ist es schon schlimm genug ;))


Sandra

ups. Das ist mir so rausgerutscht. :-X

Nase

Es gibt viele Mittel gegen die Liebe, aber keins ist unfehlbar. (François Duc de La Rochefoucauld, Reflexionen)
Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine

Bastian

So! Hier das passende Buch zur Deutschland- Demokratie Diskussion:
Christian Graf von Krockow: Über die Deutschen
List Verlag
ISBN 3-471-79406-9

Klappentext:
Eine diffuse Mischung aus Schuld und Verdrängung, politischen Lagerbildungen und dem nach fünfzig Jahren noch immer schwierigen Verhältnis vieler zur Elterngeneration haben es nahezu unmöglich gemacht, daß man sich wie in anderen Ländern einer Nation zuordnen, sich als Deutscher fühlen konnte. Mit dem Fall der Mauer vor zehn Jahren, dem schwierigen Zusammenwachsen von Ost und West, bekam das Problem eine neue Dimension.Und jetzt steckt Deutschland in einer Krise:

Überlieferte Zugehörigkeiten sind in Frage gestellt, und das Grundgefühl der Menschen hat sich, hervorgerufen durch wirtschaftliche Schwierigkeiten, politische Umbrüche und bahnbrechende technologische Entwicklungen, rasend verändert. Gerade in einer Zeit der Verunsicherung aber wächst das lange verpönte Bedürfnis, sich als Deutscher zu verstehen.

Gibt es die preußischen Tugenden noch - und das "typisch" Deutsche? Was eigentlich trennt die Menschen in Ost und West? Läßt sich darauf hoffen, daß sie eine gemeinsame Identität entwickeln? Wo steht der Bundesbürger zwischen seiner regionalen Zugehörigkeit und Europa? Was bedeuten die technokratischen Zwänge der Zukunft? Und was die Schatten der Vergangenheit? Und nicht zuletzt: Was kann es unter diesen Bedingungen heißen, ein Deutscher zu sein?

In seinem neuen Buch, einem eindrücklichen Dialog mit der jungen Generation, sucht der Autor nach einer Antwort auf diese Fragen.


Dagmar

Hört sich spannend an und wird, da gerade bestellt, auf meinem riesigen Stapel für die Ferien landen.

(Ich beneide Euch alle, die Ihr Zeit zum viel Lesen habt. Ich schaff' gerade mal die gängigen Tageszeitungen und die wöchentlichen Magazine. Für Bücher bleiben meist nur die Ferien. Da freue ich mich dann immer riesig d'rauf und bin zum Ärger meiner family kaum von den Büchern weg zu bringen.)
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Andrea

#72
ZitatKlingt ziemlcih spannend. Es gab mal eine BBC-Serie über das Gehirn, und was es alles so mit uns aufführt. Das ist echt irre. Das sogenannte Zungesprechen zum Beispiel. Da zeigen Leute auf einen Tisch, und MEINEN auch Tisch, aber sie sagen: Bleistift. Und sind einfach volle Kanne überzeugt, das HEISST auch so.
Oder: Man hat die linke und die rechte gehirnhälfte voneinander abgekoppelt. Und dann der einen hälfte einen Witz erzählt. Und dann die andere Hälfte gefragt, warum der dazugehörige Mensch jetzt gelacht hat. (fragt mich nciht, wie die das machen). Und die andere Hälfte hat mit vollem Ernst gesagt: Weil Deine Kravatte komisch aussieht - oder irgendsowas. Also sich einen Grund konstruiert.
Unser Hirn hat viel mehr Eigeninitiative und eigenen Willen als zum Beispiel ein Schwanz. (Und bei DENEN ist es schon schlimm genug ;))
Das mit dem Hirn hört sich eigentlich nicht so richtig schön, sondern eher beängstigend für mich an.
Und: Götz Widmann singt ein Lied, das sein Schwanz geschrieben hat - mit einer leichten hm Samba-Melodei :-). Gibt's aber noch nicht auf CD.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Sandra

Zitatnur noch schwarze und weiße Nahrung zu sich nimmt,

Milch und Schwarzbrot und was noch????
Naja, vielleicht Risotto al nero (mjammi!)

Nilepile

Ein möglicherweise interessanter Literaturtipp flog mir hier gerade von "Jokers" auf den Bildschirm:

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Also, ich hab' meine ja anders hergestellt.
Und über die Folgekosten wird hier auch geschwiegen - von wegen "Sie sparen: EUR 4,95"...