Georg Kreisler Forum

DIE SCHWIERIGKEIT; ES ALLEN RECHT ZU MACHEN
Von nossrat peseschkian

Ein vater zog mit seinem sohn und einem esel in der Mittagsglut durch die staubigen gassen von keshan. Der vater saß auf dem esel, der junge führte.

"der arme junge", sagte da ein vorübergehender."seine jungen beinchen versuchen, mit dem tempo des esels schritt zu halten. Wie kann man so faul auf einem esel herumsitzen, wenn man sieht, wie sich das kleine kind müde läuft".

Der vater nahm sich dies zu herzen, stieg hinter der nächsten ecke ab und ließ den jungen aufsitzen.

Gar nicht lange dauerte es, da erhob wieder ein vorübergehender seine stimme: "so eine unverschämtheit. Da sitzt der kleine bengel wie ein sultan auf dem esel, während sein armer,
alter vater nebenherläuft".

Das schmerzte den jungen und er bat seinen vater, sich hinter ihm auf den esel zu setzen.

"hat man so was schon gesehen?" polterte ein vorübergehender, "solch eine tierquälerei! Dem armen esel hängt schon der rücken durch, und der
alte und der junge nichtsnutz ruhen sich auf ihm aus, als wäre er ein diwan, die arme kreatur!"

die Gescholtenen schauten sich an und stiegen wortlos vom esel herunter.

Kaum waren sie ein paar schritte gegangen, machte sich ein fremder über sie lustig: "so dumm möchte ich nicht sein. Wozu führt ihr einen esel spazieren, wenn er nichts leistet, euch keinen nutzen bringt und noch
nicht einmal einen von euch trägt?"

Der vater schob dem esel eine handvoll stroh ins maul, legte seine hand auf die schulter des sohnes und sagte:
"gleichgültig, was wir machen, es findet sich doch jemand, der nicht einverstanden ist. Ich glaube, wir müssen selbst wissen, was wir für
wichtig halten".

Ich bin verblüfft, dass da ein Autor dabei steht. Meines Wissens ist das  uraltes  - ich glaube türkisch oder iranisches -  Volksgut. So wurde es mir jedenfalls damals in der Schule erzählt....

Die Geschichte hat eine Frau mit der Angabe zu diesem Autor in eine Mailingliste gestellt. Woher sie ihn hat, weiß ich nicht.

die Geschichte hat eine ähnliche Aussage wie "Die Zweitausend" von G. Kreisler.  

Stimmt, aber in dem Vergleich schneidet der Text etwas plump ab, finde ich.

Der Kreisler hats eben auch noch geschafft das jiddische Element reinzupacken, was dem Text eine vielseitigere und interessantere Facon verleiht.