Kritik zu meinem Bonner Konzert

Begonnen von Andrea, 27. September 2005, 16:11:31

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Andrea


"Meine Freiheit" - wie man aus Schwarz Bunt macht
Die Liedermacherin Andrea Eberl im Bonner Café Tiferet

Man braucht gar nicht erst vor die Tür zu gehen, um dort die "Einmischer",
der Nachbarschaft vorzufinden. Schon im eigenen Leben gibt es genug Gründe
schwarz zu sehen und letzten Endes verzweifelt zu fragen: "Wird das wieder
gut?". Doch wer Andrea Eberls Lieder am Samstag, dem 24.9.05 im gut
besuchten Bonner Café Tiferet gehört hat, wird so schnell nicht mehr schwarz
sehen. Denn mit Humor und Leichtigkeit macht die 41-jährige blinde, in Wien
geborene Wahlkölnerin auch aus traurigen Geschichten über ausnutzende
Freunde angenehme kleine Ausflüge in die Gefühlswelt. Wenn auch mancher
Kritiker einen größeren Tonumfang der Stimme vermisst, so mag dieser
gleichzeitig vergessen, dass es sich hier um Chansons handelt, bei denen
weniger die Virtuosität der Töne als vielmehr der Ausdruck verschiedenster
Stimmungen im Vordergrund steht. Und gerade diese Stärke stellte Andrea
Eberl bei ihrem Konzert vor einem offenen und gut gestimmten Publikum unter
Beweis: ihre Geschichten dem Hörer leicht, aber eindringlich ins Herz zu
singen. Überraschende Harmonien und Wendungen des Pianisten und Gitarristen
Bastian Kopp gaben den Liedern schließlich noch die nötige musikalische
Vitalität eines zeitgemäßen Chansons, der sich zwischen Traditionen und
Pop-Einflüssen wohlfühlt. Das gilt auch für den vom Bonner Götz Widmann
geschriebenen Text "Toleranz Opus 69 Variation 21d", dessen ernste,
philosophische Stimmung zu einer kleinen, unterhaltsamen Geschichte wird.
Wer noch nach dem mit Optimismus geladenen Lied "Meine Freiheit", Mitleid
mit behinderten Menschen hat, wird spätestens durch die Zugabe "Dialog im
Dunkeln", auf überraschend leichte Weise durch das Erleben von Blindheit in
jeglicher Hinsicht geführt. So einfach ist es also, aus Schwarz Bunt zu
machen. Näheres zu Andrea Eberl und Links zum Projekt "Dialog im Dunkeln",
finden Sie auch unter
www.andreaeberl.de.

Arne Siebert, 20050926
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Andrea

Ich fand den Abend sehr schön und erfolgreich. Dem Publikum scheint's gefallen zu haben. Im zweiten Teil war's großteils unruhiger als im ersten (wir haben aber auch zum erstenmal eine Pause gemacht), was an der Reihenfolge der Lieder liegen mag. Ich gehe in mich und führe mit mir eine neuerliche Reihenfolgediskussion. Außerdem muss ich wieder zu rauchen aufhören, denke ich. Dann klingt das alles wieder schöner und ich bin zufriedener mit mir.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Alexander

Erhöht die Vorfreude auf Berlin (7.10.) - Gratulation zu dieser schönen Kritik!
,,Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwaage – sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet, sie garantiert unser Mensch-Sein." (Nikolaus Harnoncourt)

Sandra

Wow, schön! das freut doch!!!! Gratuliere und weiter so!!!!!

Dagmar

#4
Ich hatte ja die Ehre dabei zu sein  ;) Glückwunsch zur tollen Kritik!
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Andrea

Die Kritik hat ein blinder Musikwissenschaftenstudent geschrieben und versucht, sie im "Generalanzeiger" unterzubringen. Wir saßen mit ihm und einem zweiten blinden Stammgast im "Tiferet" noch einige Zeit zusammen. Auf jeden Fall bringt er sie in der "New Cover" unter. Da lesen viele Blindzeln-User ihn.
Ich habe heute von Proretina eine positive Antwort erhalten, dass wir gerne auf deren Veranstaltung - also auf einer der nächsten - spielen können. Wir sollten bitte aber "Frau mit Alkohol" weglassen. Na wenn's weiter nix ist... Das hatten wir ja in Bad Camberg auch schon. ;-)
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Suse

Herzlichen Glückwunsch! Das ist je eine prima Kritik.
Wieso sollst Du die Frau mit Alkohol weglassen? Mich würde die Begründung einfach mal interessieren.
Klasse, daß Du den Auftritt bekommen hast.

Sandra

Ja, ich find das auch irgendwie sonderbar.

angel

#8
Hallo Andrea & Bastian,

die Kritik fand ich so aussagestark, daß ich sie bezüglich der "Bewerbung" Eures Auftrittes in Berlin mitgeschickt habe; auch an den Tip-Berlin.

In der "Zitty" ist der Veranstaltungshinweis auch in der Printausgabe, ich hab's leider bezüglich des "Tip" vergessen, ihn früh genug für den "Papiertiger" zu verschicken :-[, aber er wird auf jeden Fall online sein... :)

LG,
angel  :-*


angel

Bastian,
hin und wieder bemühe ich mich, obwohl ich ja ansonsten mehr als advocatus diabolus in Erscheinung trete...

Andrea

Wegen Frau mitn Alkohol: Die Frau, die mich bat, das Lied wegzulassen, schrieb nur: "Aus persönlichen Gründen." Da mag was auch immer dahinter stecken.
Und Angel, du bist... Basti hat recht. Ich freue mich schon tierisch auf Berlin, und dann hab ich noch die Ehre für Proretina halbplayback am 13. Oktober aufzutreten. Da hab ich dann aber nicht nur den Auftritt, sondern wir - Basti und ich zusammen - werden dann irgendwann einen regulären Auftritt haben, vielleicht auch mehrere, wenn ich mich jetzt nicht ganz doof anstelle ;D, denn die organisieren eine Europa-Tour fürs nächste Jahr. Vielleicht kann ich nach meinem Bonner Gig bewirken, dass wir dort auch spielen oder ich dort halbplayback ein paar Lieder... Wie auch immer. Jetzt muss ich noch schnell einen Gig in Bonn organisieren, den ich bei dem Kleingig für Proretina ankündigen kann.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Sandra

Ah, das klingt gut mit dem Proretin-Gig, gratuliere! Und wenn das mit der Frau so ist, dann schätze ich, dass da wer ist, der /die vielleicht so sehr dem Inhalt entspricht, dass es peinlich  ist für alle Bekannten...

Andrea

Sie ist die rechte Hand des Pressechefs und macht da alles in diesem Verein. Da wär's taktisch unklug von mir, auf das Lied zu bestehen. Außerdem sind da vielleicht oder wahrscheinlich auch viele ältere Leute, denen man nicht auf den Schlips treten darf.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Suse

Hey, ganz dicken Glückwunsch zu diesen Aussichten. Freu mich sehr mit Dir, Andrea. Mich hatte einfach der Grund für den Wunsch, Frau mit Alkohol wegzulassen, interessiert, weil ich sofort Fantasien dazu hatte. Wie dem ja auch immer sei, wichtig ist, daß Deine Arbeit auf so großes Interesse und so positive Resonanz trifft.