Hauptmenü

Kreisler Zitate

Begonnen von besondere_Lernleis, 30. März 2005, 16:20:50

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

angel

Liebe "Kreislerist/innen",

ich habe gestern noch im Forum herumgeschmökert und bin begeistert! Ihr scheint ein tolles, kreatives und engagiertes Team zu sein. Auch die Art Eurer Kommunikation ist herzlich und offen. Ich bin richtig froh, daß ich mich spontan hierher "verirrt" habe.

Hallo Sandra,

Zitat*kicher* Ich glaube, ehrlich gesagt, dass Basti sich besonders witzig fand, als er Deinen Namen eindeutschte, ich find das ziemlcih süss, dass Du das so ernsthaft erklärst. ;D

Ähäm, nun ja ... In einem anderen Forum meinte mal jemand zu mir: "Wenn Du so weiterschreibst, dann angelst Du Dir höchstens einen Nudnik" ... - und ich wollte deshalb auch bekunden, daß ich nicht auf Partnersuche bin. Mit "zwischen Tür und Angel" versuchte ich, auch noch etwas Witz hineinzubringen, was mir aber nicht so gelungen ist... - aber es war gestern auch schon reichlich spät und ich war nebenbei auch noch am Backen...

ZitatJa, es gibt Puritaner und solche, die gern mal das Eine oder andere "anpassen". Ich finde, allein die Tatsache, dass GK SELBST sich nicht rasend texttreu ist, und immer wieder mal das eine oder andere aktualisiert und verändert (auch nicht immer zu meiner ungeteilten Freude, aber das ist Geschmackssache) zeigt, dass er sicher nicht soviel  dagegen haben kann, wenn man statt Hauptstadt Bonn, dann Hauptstadt Berlin nimmt - oder so.
Ich habe mit GK bei seinem Konzert (war im Herbst/Winter 2003) in Berlin im "Tränenpalast" darüber gesprochen und  er zeigte sich auch einverstanden. Ich hatte - auch mit anderen zusammen - auf der Straße und in der U-Bahn zu Aktionen des zivilen Ungehorsams aufgerufen und insbesondere, wenn Kinder dabei waren, habe ich für sie das Lied "Warum?" gesungen. Statt der Gerte habe ich (letzte Strophe) ein "Röslein" genommen und es heißt dann: "Warum sind die Leute so fügsam und fürchten den leisesten Wind? So wie Röslein ohne Dornen ganz biegsam und im Leben und Tode genügsam... Werde niemals, wie diese Leute mein Kind, sei nicht wie diese Leute mein Kind." Das setzt zwar andere Assoziationen frei, aber der Sinn und Inhalt wird vollständig erhalten.

Aber - um nicht eine falsche Wahrnehmung hervorzurufen -: Die Musik gehört bei mir zum Leben hinzu, bildet aber nicht die Priorität bzw. Mittelpunkt, wie bei einigen von Euch....
Ich habe sie leider in letzter Zeit mehr vernachlässigt, d.h. ich habe mich mehr dem Schreiben gewidmet (worin ich jedoch auch immer mal wieder "Fußnoten" setze ;)) und weniger der Musik. Daß ich mit ihr und auch speziell Georg Kreisler immer wieder konfrontiert werde, dafür sorgen schon meine Nachbarn, die mit GK-Liedern nicht nur in Berlin, sondern auch z.B. in Hoyerswerda auftreten und am Sammeln von Liedern/Musikstücken und Texten sowie Noten sind. Ich werde sie auf dieses Forum aufmerksam machen und sie werden sich sicherlich ebenso darüber freuen, wie ich... :)

Nun noch kurz zum Schlemiel... Ich will Euch/Dich lieber von ihm verschonen. Er soll ruhig vorerst in "Bellantis" bleiben und dann wieder zu "amerikanski" (dem "inoffiziellen Broder-Forum", das jedoch gerade wegen technischer Schwierigkeiten seit ca. einer Woche nicht mehr funktioniert) hinüberwechseln:
http://www.hirony.net/cgi-bin/foren/messages.cgi?room=0017

Ich habe aber auch Deinen Rat beherzigt und wegen dem Spruch und Kreisky nachgefragt:
http://www.hirony.net/cgi-bin/foren/antwort.cgi?room=0017&messi=10945

Einen guten Donnerstag für Euch/Dich,
LG, angel

Guntram

Das soll ein Forum sein ???

Wenn man drauf steht sich gegenseitig zu niederzumachen. :-X
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

Sandra

#27
ZitatWenn Du so weiterschreibst, dann angelst Du Dir höchstens einen Nudnik
Ich finde es schön, dass jiddische Ausdrücke wieder en vogue werden. :D
(für die, die den Ausdruck nicht kennen - es gibt zwei gängige Erklärungen: Ein Nudnik ist einer, den fragst Du :"Wie geht's?" und er fängt an, zu erklären. Oder: a Nudnik is a person who can't take Yes for an answer)

Aber dieses Forum - das Du da besuchst - da werde ich nciht schlau draus. Ich finde es totaaaal unübersichtlich, weiss nicht ,was wo anfängt und wo aufhört.
(Da lob ich mir unseres ;D)

Ausserdem schreiben alle immer nur ganz kurz, so als sei es eher ein Chat als ein Forum.
Und es wird irre aufeinander geschimpft. Jedenfalls habe ich vorwiegend beschimpfungen gefunden, und relativ wenig Inhalte - ich hab's allerdings auch bald wieder aufgegeben, weil es mir eben zu unübersichtlich war.

Trotzdem finde ich es witzig, dass Du mich gerade jetzt auf das Forum stösst - ich habe nämlich gestern (spät aber doch) den "Ewigen Antisemiten" von Broder ausgelesen.
(ein Buch, das ich übrigens allen wärmstens empfehlen kann. Manchmal überspitzt, immer ehrlich, immer engagiert, immer gescheit, oft erhellend und ziemlich witzig - obwohl es einen mit der Nase auf Dinge stösst, die ich (als Jüdin) am liebsten nciht so merken würde - bzw besser: ich merke sie, und halte mich damit nicht auf - was ein Fehler ist.)

Irgendwie eine Synchronizität der Ereignisse 8)

Wir hatten hier auch mal einen, der es drauf angelegt hat, möglichst alle zu ärgern - Mozart nannte der sich glaub ich (stimmt das?) - aber eben, weil wir hier so ein netter Freundeskreis sind, kam er nicht sehr weit, und ist bald beleidigt abgerauscht.

In Berlin bist Du also? Schön! Da findet nämlich unser nächstes Treffen statt- da hast du's dann nicht weit. ;)

Darf ich Dich fragen, wenn Du nicht hauptberuflich mit Musik beschäftigt bist, was machst du denn so? (oder geht Dir die Frage zu nah?)

Übrigens: das mit dem Röslein finde ich cool. Nur wie geht sich das rythmisch aus? Da muss man schummeln....
Ich singe "Warum" auch gerne, und leide darunter, dass man Gerten immer erst nach drei weiteren Worten nicht mehr mit "Gärten" verwechselt. ich finde, wenn man einem Inhalt nachsinnen muss, kann man dadurch schnell den Anschluss verlieren. Aber ich bin noch nicht auf einen guten Gedanken gekommen, wie man das ändern kann. Man könnte natürlich Zweige oder Ähren oder so was singen - wobei aber dann die  Gerten ein besseres Bild geben, wenn man drüber nachdenkt - denn die können auch zu starken Ästen werden.
Die Rosen ohne Dornen geben allerdings auch ein gutes Bild - nur halt der rythmus....

Zyankalifreund

ZitatDaran siehst Du, lieber Eric, daß ich an Original-Zitaten bzw. am Original-Text festhalte und ich hoffe, daß ich nun das ggf. entstande Bild von mir, ich würde ggf. den Meister verfälschen oder "verschlimmbessern", etwas geradegerückt habe...

Oh nein, oh nein. Das sollte nicht negativ gegen dich sein, sondern viel mehr eine Beweihräucherung des "Original-Kreislerwerkes".  ;D

Sandra, du hast natürlich vollkommen Recht dass niemand Duplikate machen will und soll. Es gibt allerdings auch andere Variationsmöglichkeiten, als nur den Text  ;) . Naja, im Großen und Ganzen muss ich euch aber schon Recht geben, dass eine kleine Anpassung hier und Aktualisierung da nichts schadet.

Angel, Hut ab für dein Engagement hinsichtlich des "Die Welt mit Hilfe der Musik ein Stückchen besser machen".
 ;)
Ich beneide dich manchmal geradezu darum, dass Musik trotz allem nicht in den Mittelpunkt deines Lebens gerückt ist. Mir ist das nicht gelungen.  ;) Das heißt nicht, dass sich das nicht noch ändern kann. Trotzdem ist es machmal schwer alles unter einen Hut zu bringen. Aber wem sage ich das? Freunde, Schule, Freundinnen, Musik, THEATER. Das harmoniert nicht immer problemlos.  ;) Und bei dir als "erwachsene Frau" ist es nun noch schwerer, wenn vielleicht gar Job und familie dich fordern. Also wirklich, Respekt !!!Zwischen allem eine Balance herzustellen ist ein Balanceakt.

Sandra

Vernünftige Frauen werden nie richtig "erwachsen" 8)

Bei Männern stellt sich die Frage garnicht. ;D

Suse

@ angel:
"zwischen Tür und Angel" (ich krieg das mit dem Zitieren nicht hin) fand ich übrigens durchaus witzig, das mit dem Angeln auch  ;D
ist, glaub ich schon rüber gekommen

angel

#31
Ihr seid ja richtig süß! Danke für Eure Bemerkungen, ich fühle mich schon richtig héjmisch - im Gegensatz zu manch anderem Forum, wo ich schon lange schreibe.

Momentan werde ich täglich durch meinen derzeitigen jüdischen Liebsten sozialisiert. Oft macht er Witze (und nimmt mich auf den arm) und so weiß ich immer noch nicht, ob es stimmt, was er sagte, nämlich daß es eigentlich "kascher" heißt und die, die "koscher" sagen aus Sachsen stammen...  ;D

Ich habe leider gerade nicht so viel Zeit, schreibe aber später weiter und mehr und gehe dann auf Eure Fragen und Anmerkungen ein...[ - ich bin leider 'ne kleine Chaotin (wirklich nicht ERwachsen ;)!!!) - und verfranse mich leicht in vielen "Geschichten" und Terminen, weil ich mit Zeit so schlecht umgehen kann...]

wir lesen uns bald wieder,
bis dann, angel

Sandra

#32
Kosher ist die jiddische Form. Kaschut ist das hebräische Wort für die Speisegesetze. kaschern heisst kosher machen - sagt aber keiner. Kosher ist schon okay. Ist inzwischen so "hochjüdisch" wie "okay" deutsch ist.

Der Moische ist in Paris, und will ein Taxi. Mühsam liest er aus seinem Wörterbuch: "est tu libre, coucher?" Sagt der Fahrer: "No na, treife werd ich essen". (Gesprochen "Trehjfe" heisst unkoscher)

Ich habe noch einen Witz, den kannst du Deinem Freund erzählen - er wird ihn verstehen: Der Sohn kommt mit endlich mit seiner Freundin nach Hause und stellt sie der Mutter vor: sie hat blaugefärbte Haare und einen Nasenring und geht barfuss. Die Mutter versucht, höflich zu bleiben, und fragt: "what is your name?" Das Mädel sagt: "My name is Blooming Flower. What is your name?" Sagt die Mutter: "Sitting Shive"

angel

#33
Liebe Sandra,

ich soll Dir viele Grüße von meinem Freund ausrichten, der herzlich über Deine Witze gelacht hat. Und bezügl. "Kosher ist schon okay. Ist inzwischen so 'hochjüdisch' wie 'okay' deutsch ist." darf ich Dir antworten: "Okay,  aber daran kannst Du die bedeutende Rolle der Sachsen im Judentum erkennen."...;D
Den damit verbundenen Witz über die Jekkes (die er nicht so sonderlich leiden kann...) soll er Dir aber mal selbst erzählen...  
Und ich muß natürlich noch was klarstellen: Er nimmt mich mehr in statt auf den Arm... - und nur hin und wieder mal in seiner Neckphase - behandelt er mich als "leichtes Mädchen", das auf den Arm genommen gehört...:D

Noch was zu GK-Zitaten: Ich kringel mich jetzt noch vor lachen über mich, wenn ich mich daran erinnere, wie ich vor etlichen Jahren (es gab das WWW und "google" noch nicht) beim ersten Hören und anschließendem Abschreiben von "Zweitältester Frauenberuf der Welt" an der "Bar Mizwa" herumgerätselt habe. Zuerst - da ich vom Judentum und den spezifischen Begriffen noch keine Ahnung hatte - dachte ich, es handelte sich dabei um eine bedeutende Bar in St. Moritz (etwa wie das "Café Einstein" in Berlin)  ;D. Als ich den Text dann abschrieb, wurde ich gewahr, daß dann aber der dreizehnjähige Sammy (aufgrund der Zuordnung) der Besitzer davon hätte sein müssen... und daß dieser ja erst  "die Schweiz sehn'" wollte... Und außerdem hieß es ja auch nicht in, sondern "bei Sammys Bar Mizwa"... Die Widersprüche drängten nach Aufklärung und so fragte ich bei Freund/innen nach...
Zum richtigen bzw. begreifenden Zitieren von GK braucht man neben Lexikas der Philosophie, Literatur und Musik also auch ein Jiddisch-Lexika. Ich finde die "kleine Enzyklopädie" von Leo Rosten sehr gut. Dieses Werk enthält neben vielen Weisheiten auch viel guten Witz und ist damit ein "www" (weises, witziges werk) des mentschen. :)

Doch nun zu Dir, Eric: Du hast mit Deiner Bemerkung mit dem "Balanceakt" - in Verbindung mit der Frage von Sandra nach dem "Mittelpunkt" - ganz schön was in mir ausgelöst... Es ist aber gut, mal wieder auf kluge Art hinterfragt zu werden und sich mit sich und seinem Leben zu konfrontieren.
Also "Arbeit", "Dienst", "Pflicht" oder auch "die Familie" ist der Mittelpunkt meines Lebens nicht... - und während ich dazu "meditierte" und mir bewußt darüber wurde, daß dies leider bei vielen "Leuten" so ist, d.h. daß die entfremdete Arbeit ihr "Über"leben füllt, entstand plötzlich "wie wunder-wunder-bar ist doch Musik" als Ohrwurm in meinem Kopf und ich trällerte dieses GK-Lied (freilich ohne es zu bemerken) sogar beim Einkaufen vor mich hin. Erst als die Menschen um mich herum mich so seltsam erstaunt und belustigt anschauten, wurde mir klar, daß ich inmitten des Geschäftes "Netto" - zwischen all den Regalen - laut am Singen war...:D
[Apropos "Geschäft": habt Ihr den Text von "Kaufhaus International" hier im Forum? Ich las nämlich irgendwo von Sandra etwas zum "Wert" von GK" und ich empfinde dieses Lied als sehr "wertkritisch"..]

Das soll Dich/Euch aber keinesfalls davon abhalten, weiter Musik zu machen ...
... ich fange ja auch wieder damit an :)

Gute Nacht, einen netten Sonntag,
und einen schönen Wochenanfang,
angel
--
p.s. @ Sandra und in Bezug der pm an Dich:
Die Kinder haben sich nur über die marokkanischen Butterkekse hergemacht und die Rosinen-Nuss-Bagels verschmäht. Ich hätte mir also die nächtliche "Back-Arbeit" (ausgehend von meiner Intention in Bezug auf die Kinder) ersparen können und früher ins Bett gehen können..>:(. Doch bei den Erwachsenen - insbesondere einem der eigentlich abnehmen will und "Diät macht" - sind sie gut angekommen und der/die haben alle aufgefuttert :D
Vielen Dank für Deine nette Antwort!
p.p.s.: Wie lange kann man in diesem Forum die Beiträge editieren/korrigieren?
p.p.p.s.: Dieses Forum gefällt mir sehr!

angel

#34
Und noch eine kleine Anekdote zu GK-Musik und Arbeit (aus meinem kleinen persönlichen Leben):
Um mein Überleben und mein Studium zu finanzieren habe ich mal einen Sommer lang die Zeitung "Tagesspiegel" im Abend-Verkauf in Berliner Gaststätten (Restaurants und Kneipen) verkauft.
Hin und wieder habe ich dabei "Freiheit ist die Kneipe nebenan" gesungen. Es beginnt in etwa mit: "Liebe sucht, Bierchen trinkt" und endet mit: "Freiheit ist nur die Freiheit, sich vom Gehorsam auszuruhn', Freiheit hat mit Deutschland nichts zu tun..."
Es kam durchaus öfter vor, daß mir danach jemand alle meine Tagesspiegel (manchmal waren es sogar noch ca. 20-30) abkaufte, mir einen Drink spendierte und weitere GK-Lieder hören wollte..., (für mich war dieses Lied aber ein Test um zu erfahren, ob sich Nationalisten bzw. A****-Löcher in der Kneipe aufhalten und/oder um zu gucken, wie der Wirt darauf reagiert...)...
Deshalb bitte ich Euch, nicht zu "herumzutratschen", ich wäre mit Kreisler-Liedern "auflagenstärkend" für den "Tagesspiegel" im "Ein-Satz" ??? gewesen...;)

Alles Gute,
angel  

angel

#35
ZitatDas soll ein Forum sein ???

Wenn man drauf steht sich gegenseitig zu niederzumachen. :-X

Lieber Guntram,

an und in diesem Forum hier kann man/frau sich wahrlich laben, denn es herrscht und frauscht :D Sympathie und Freundlichkeit vor. Doch auch "Bellantis" hat(te) solche Agenzien und Tendenzen. Momentan jedoch wird aufeinander eingeprügelt, wie es auch früher im Broder-Forum war, weshalb Henryk M. Broder sein Forum auch "Krawall-Forum" nannte, in dem sich angeblich nur "Psychopathen" tummeln...
Nur: Diese "Psychopathen" sind seine Fans und Epigonen !!! ;D Ich frage mich gerade, warum z.B. die Fangemeinde von Georg Kreisler so viel liebenswürdiger ist und ob dies nicht auch was mit der unterschiedlichen Lebenseinstellung der "Gurus" zu tun hat...

Henryk M. Broder verteidigt die Kriege der US-Regierung (u.a. auch den gegen den Irak) und alle Kritiker daran wurden von ihm pauschal als "Antiamerikaner" und "Antisemiten" denunziert. Obwohl er früher (auch noch in seinem Buch "Die Irren von Zion") Israel und den Zionismus mit kritischer Distanz beschrieb und kritisierte, führt er sich mittelerweile wie ein Likud-Abgeordneter und Sharon-Freund auf.

Die Kriegsgegner/innen wurden im ehemaligen Broder-Forum erst zensiert, dann gesperrt und fanden sich dann in "Bellantis" ein. Später wurde das "offizielle Broder-Forum" dicht gemacht und statt dessen "amerikanski" eröffnet. Der Admin von diesem Forum hat die Zensur und Sperrungen nicht wiederholt, so daß auch die Broder-Kritiker/innen und Kriegsgegner/innen die "Jubelamerikaner" nun wieder mit ihrer Kritik konfrontieren konnten. Doch - wie schon gesagt- ist "amerikanski" seit einiger Zeit nicht mehr im Netz präsent, die "Amerikanskis" sind nun in "Bellantis" eingezogen und beherrschen dieses "Haus" bzw. "Boot" (der Admin "Bell" ist leidenschaftlicher Segler) nun.

Militaristen und Kriegsbefürworter sind in ihrem menschlichen Umgangston, bzw. Kommunikationsverhalten (sofern man davon noch sprechen kann) - auf gut (?) deutsch gesagt - nicht besonders "zimperlich" (d.h. sensibel), sondern "klotzen" halt.
Der Vielschreiber "mr-mali" hat z.B. auch die Folterungen an den irakischen Gefangenen "goutiert" und ein gewisser "ap" bezügl der Vergewaltigungen von amerikanischen Soldatinnen durch ihre männlichen Kameraden geäußert: "Wofür sind denn Frauen da?" Kann frau da noch freundlich bleiben?

Ferner hat der Admin von "Bellantis" in diesem Jahr auch "Mobbantis" eingerichtet, in dem sich gesperrte User aus dem "jewish-forum" einfanden. Letzteres ist mit aus dem Grund "verhärtet" und menschenunfreundlich geworden, weil es mittelerweile von hard-core-Zionisten dominiert und des öfteren von Antisemiten heimgesucht wird.

Bellantis ist also nun zu einem Exil von "Amerikanski" geworden und "Mobbantis" scheint überflüssig geworden zu sein, da viele der Gesperrten aus dem "jewish-forum" sich dort unter neuem Nick subscribiert haben und mittelerweile scheinbar mehr geduldet werden (nachdem man gemeinsam mit den Zensurbefürwortern dieses Forums in "Mobbantis" debattierte).
Doch auch in letzterem gab es interessante Dialoge.
Hier z.B. habe ich einem Neuling unter dem Namen "Ecclesiastes" mittels "Verschlimmbesserung" ;D von Elfriede Jelinek auf den "Weisheitszahn" gefühlt:
http://www.hirony.net/cgi-bin/foren/antwort.cgi?room=ban&messi=97

("Fußnote" dazu: Ich wurde kürzlich mal von jungen Studentinnen kritisiert, ich wäre "so hart drauf wie Elfriede Jelinek" und würde - ähnlich wie sie - "Menschen vor den Kopf stoßen". Doch dieser "Ecclesiastes" hat recht gut auf mein "Abtasten" reagiert, nicht wahr, auch wenn er darauf später nicht mehr weiter einging...)

In Bezug auf Literatur und Politik fällt mir übrigens auf, daß ein Schriftsteller - sobald er sich zu sehr in die Gefielde der Politik begibt  - schlecht wird. Dies sehe ich bei Henryk M. Broder so, aber auch bei Elfriede Jelinek, wenn sie politische Statements abgibt. Dann wird sie - ausgehend von ihrer eigenen Theorie - zur "PatriarchIn" und verrät sich selbst.
Ihr Roman "Die Liebhaberinnen", den ich kürzlich las, beinhaltet eine Kritik an der entfremdeten Arbeit (die für Frauen noch entfremdeter ist) und wodurch die ersehnte Liebe - noch bevor sie entstehen kann - in Hass umschlägt). Politik ist - ausgehend von der feministischen Historikerin Gerda Lerner - die frühzeitliche Sphäre der Verdrängung der Frauen aus der Öffentlichkeit. (Doch dazu sollte ich vielleicht einen neuen Thread eröffnen, weil ich ja nun schon lange nicht mehr GK zitiere... ;))

Euer Forum gefällt mir sogar noch viel besser als all jene, in denen ich bislang schrieb und es ist ausserdem mit viel Lesegenuß und darauf folgender Inspiration verbunden.
Insofern bin ich natürlich am "meditieren", ob ich nicht zu Euch "einwandere" :).

Wohlan: Ich freue mich, Euch kennenzulernen und bedauere, daß ich gerade so wenig Zeit zum Schreiben habe.  Doch ich will ich - bevor ich mich weiterhin so dilettantisch zu Wort melde - Euer Forum und die einzelnen Threads noch mehr lesen... (ich habe bislang nur einen Bruchteil davon geschafft...).. und bemerke immer mehr, daß ich scheinbar auch nur einen kleinen Teil des Gesamtwerkes von Georg Kreisler kenne. Nun ja, hier gibt es noch Gehaltvolles für mich zu entdecken...:D

Gute Nacht,
angel  

Bastian

#36
ZitatIch frage mich gerade, warum z.B. die Fangemeinde von Georg Kreisler so viel liebenswürdiger ist und ob dies nicht auch was mit der unterschiedlichen Lebenseinstellung der "Gurus" zu tun hat...
Zunächst: wir wissen auch nicht, wieso wir so liebenswürdig sind. Es ist uns allen ein Rätsel. Aber du hast natürlich völlig recht.  8) Zum letzteren: Vielleicht, aber ich halte es für unwahrscheinlich. Jedenfalls steht, anders als beim Broder, Herr Kreisler zu diesem Forum hier in keiner persönlichen Verbindung und schaut nicht einmal rein. Er könnte also nichts "zensurieren", selbst wenn er es wollte. Aber ich glaube nicht einmal, dass er es wollte und würde. Er entzieht sich verständlicherweise der digitalen Gästebuchvermüllung. Was soll er sich mit jedem Bluntschlipathen herumschlagen...

Klar, der Broder ist ein Haudrauf, Kreisler eher ein "Stechrein". Draufhauen kann jeder: bummbumm. Reinstechen ist etwas schwieriger (Krankenschwestern wissen wovon ich rede), drum ist es überhaupt nicht verwunderlich, wenn Broder erstens eher "Epigonen" hat, und von diesen zweitens auch mehr. Darum beneiden tue ich ihn wahrlich nicht. Und die Kreislerinteressierten stechen sich doch nicht gegenseitig ab. Und sollte mal sowas wie ein Epigone entlangstolzieren, dann schmunzeln alle, und er wird vor lauter Scham wieder normal.

Aber eben, ich denke nicht, dass ein solcher Zusammenhang wirklich besteht. Ich hab den Eindruck, du siehst einen zu starken Zusammenhang zwischen Künstler, Werk und Rezipient.
ZitatIn Bezug auf Literatur und Politik fällt mir übrigens auf, daß ein Schriftsteller - sobald er sich zu sehr in die Gefielde der Politik begibt  - schlecht wird. Dies sehe ich bei Henryk M. Broder so, aber auch bei Elfriede Jelinek, wenn sie politische Statements abgibt. Dann wird sie - ausgehend von ihrer eigenen Theorie - zur "PatriarchIn" und verrät sich selbst.
Na, genau das meine ich: Du siehst da, für meinen Begriff, einen zu starken Zusammenhang. Da forderst du geradezu Epigonie. Sogar Epigonie ihrer (Jelinek) selbst. Ein Buch ist ein Buch, ein Schriftsteller ist ein Mensch, der Bücher schreibt. Aber zuvorderst ist er auch ein Mensch, der nebenbei noch drei- fünf andere Facetten mit sich herumträgt. Nehmen wir an, Herr Kreisler züchtete Brieftauben- widerspräche er sich dann? Oder wenn Reinhard Mey Flugangst hätte?  Oder vergleiche den Text von "Nie wieder Krieg" mit Kreislers Statements zum Irakkrieg. Auch für mich recht irritierend, aber ich kann ihm nicht vorwerfen, dass er nicht meinen Projektionen entspricht.

Wahrscheinlich meinst du das auch anders. Aber ich hatte gerade Lust eine Korinthe rauszudrücken. Ach, noch eine: meinst du, dass ein Schriftsteller, wenn er sich politisch äussert, ein schlechter Schriftsteller würde.  :) Oder meinst du, er würde ein schlechter Politiker. Oder wird er "allgemein" schlecht, wie z.B. Milch. Das könnte ich allerdings nicht verstehen.

Guntram

#37
"Wenn ich mir widerspreche, warum widersprechen Sie mir?" (Egon Friedell)

GK bringt dieses Zitat auf einer Everblack-Platte. Das zu Widersprüchen bei Kreisler.  ;)
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

angel

#38
Lieber Bastian,

Du sprichst vieles an, was ich für wichtig finde und wozu es sich "lohnen" würde (d.h. es wäre würdig und wichtig), es ausführlicher zu erörtern.
Ich halte mehr von Musen denn von "Gurus" und dementsprechend auch wenig vom "Epigonentum". Ich will und kann mich jedoch nicht völlig frei davon sprechen und ich habe früher auch diverse Theoretiker/innen viel zitiert und sie ähnlich verteidigt, wie Eric den Namensgeber dieses Forums.. (womit ich nun keinesfalls behaupten oder ihm unterstellen will, daß er ein Epigon von GK ist :D).  Inzwischen gehe ich davon aus, daß es wahrscheinlich eher der Epigonenmangel ist, der dieses Forum bzw. seine Nutzer/innen so sympathisch macht  :-*. (Nein, ich will mich nicht bei Euch "einschleimen", sondern versuche nur die Bestätigung meiner Aussage durch Bastian  apropos Eurer Liebenswürdigkeit auf den Grund zu gehen 8)...) Diese Aussage ist natürlich unter dem Vorbehalt zu kritisieren, daß ich als begeisterte Neusubscriberin, die jedoch aus Zeitmangel noch nicht so viel lesen konnte und sich im Wesentlichen auf Eure Interaktion mit mir bezieht, ein positives Vorurteil habe. Doch: Ist es nicht angenehmer, wenn sich ein positives Vorurteil in ein positives Urteil verwandelt als ein negatives oder destruktives? Also: Bitte macht mir mein positives Vorurteil nicht kaputt !!! ;D

Doch nun zurück zum "Epigonentum": Menschen, die mir etwas bedeuten (unabhängig davon, ob sie noch leben oder nicht), wirken irgendwie eher als Musen denn als "Leitfiguren" in mir. Georg Kreisler ist eine meiner Musen, Henryk M. Broder (der übrigens auch sehr brilliant humoristisch und mit feiner Feder streichelnd sticheln konnte) war es mal. Ich habe mich von ihm als Muse verabschiedet bzw er sich von mir, von Elfriede Jelinek jedoch noch nicht...so daß ich auch einiges von ihr spontan-assoziativ "kommuniziere", hin und wieder zitiere oder auch mit ihr eher "hadere" als mit Menschen/Musen, die mir (mittelerweile) gleichgültig geworden sind.
Das "Epigonentum" dagegen hat sehr viel mit Personenfetisch und der Orientierung an "Leitfiguren" zu tun... Innerhalb der LeiDkultur (= german suffering culture)  werden oftmals LeiDfiguren erwählt und der autoritäre Charakter versucht nicht nur, sich an ihnen "anzulehnen", sondern auch diese zu imitieren. Ein eigenständiges Selbst, d.h. eine reife Persönlichkeit kann dadurch natürlich nicht entstehen.

Ebenso wie das Epigonentum negiere und verachte ich die bürgerliche Politik (d.h. die politische Ökonomie dieser Gesellschaft).

Gewiß, der Mensch ist widersprüchlich. Dies umso mehr, da er unter entfremdeten Bedingungen gezwungen ist zu leben. Ein Mensch hat jedoch trotzdem auch einen Charakter, vielleicht ein Lebensziel, Leidenschaft, Wissen und Weisheit. Ein Mensch kann auch irren. Aber ein Irrtum verbiegt den Charakter weniger als das schmutzige Geschäft der Politik.

Und wenn schon ein Mensch als Musiker, Literat, Filmemacher, Schauspieler etc. pp. (also ein "Künstler") sich "politisch" verhält, dann bitte mit Charakter, d.h. kritisch reflektiert und damit wohl durchdacht, denn sonst landet er - obwohl er denkt, alles "sei in Butter" - im Fettnäpfchen (des Kitsches, der Unkultur, des Unmenschlichen) und ich schrei(b)e dann:
"Ich schreie laut "AU!" und "OHHH!"
und such' nach dem Niveau.
Doch das war leider schon lang nicht mehr da.
Ich stieß statt dessen auf eine Dose Nivea." (1)

Etwas anderes als diese hat uns leider auch  HMB - der sich enttäuscht und zornig von seinem alten Juso-Freund Gerhard Schröder ab- und der CDU-Kanzlerkandidatinl zuwandte - heute nicht mehr zu bieten. Noch mehr Fett in blau-weißer Verpackung wird uns jedoch die Polit-Kulthure A. Merkel bescheren:
http://www.jungewelt.de/2005/07-28/015.php

Nivea wird sicherlich das Sponsering davon übernehmen und dann wird es nicht nur mehr Gerangel an den  "Futtertrögen" geben, sondern auch der Tanz um's Fettnäpfchen wird zunehmen. Jeder bekommt sein Fett dabei ab und diejenigen, die in der 1. Reihe sitzen um so mehr... (nur  daß sie's für "Kultur" halten... ;)...)

Doch ich merkel wieder nicht mit, sondern schreibe lieber - wie üblich - ein kulturkritisches Manifest. In dem werde ich anmerken, daß wir mehr zu gewinnen haben, als einen verlorenen Buchstaben, jedoch nichts zu verlieren haben, außer ranziger Butter.

Bastian, bezüglich Deiner letzten "Korinthe" zu Mensch, Kunst und Politik: Martin Walser ist imho auch ohne Politik ein schlechter Schriftsteller. Als Mensch kenne ich ihn nicht.

Blick zurück im Zorn: Sowohl L. Riefenstahl als auch Marlene Dietrich galten/gelten als große Künstlerinnen, aber....., aber  ..... und...(2).......und was/wer ist der Mensch in/an/zwischen/unter/hinter  der von Th. W. Adorno und später von G. Debord so brilliant und scharf kritisierten Kultur- und Kitschindustrie? Was ist der Mensch ohne Kultur?

Was ist, wenn uns "die Kultur" plötzlich abhanden käme, .... wie der Haß....(in einem der GK-Lieder)? Wären wir dann aber noch in der Lage oder im Stande, die Kulturlosigkeit zu artikulieren und zwischen Liebe und Haß zu unterscheiden? Würden wir dann nicht im Brei tiefster Gleichgültigkeit versinken? Doch vielleicht ist Kultur/Kunst ja schon lange durch "Pflicht" oder "Sachzwang" bzw. durch "Reglemenierung" oder gar durch das "Tittytainment" ersetzt worden und die Kultur liegt nun versteckt - doch noch behütet von unsichtbaren guten Musen - unter einem großen Müllberg brach?

Ich wünsche mir für die Zukunft, daß wir die menschliche Kultur wiederentdecken und statt dessen die Politik in den "Hygienebeutel" (der auch "Kulturbeutel" genannt wird) stecken und auf eine Urlaubsreise ohne Wiederkehr, d.h. in endloes Dauerurlaub schicken.

Da ich Deine Fragen in diesem Text ggf. nur indirekt beantwortet habe, Bastian, noch etwas zum Verständnis: Ich sehne mich nach einer Einheit zwischen Leben und Kultur, dem Werk und Lebens-Genuß. Dementsprechend gehört für mich der konkrete Mensch in das Zentrum des Begehrens und Wirkens.

Sofern ich jemanden der guten Agenzien hier dazu inspiriert habe, ein Anti-Nivea-Chanson zu creieren, würde ich mich natürlich sehr freuen :D.

Angel
--
(1) "Klassik" bei/von "NIVEA": "Fangen Sie die Dosen"  ;D
Quelle: Die Marke/Der Klassiker: http://www.nivea.de/

(2) "lly Heuss-Knapp übernahm 1934 die Werbung für NIVEA und blieb hierfür bis zum Ende des 2. Weltkriegs verantwortlich. Nach dem Krieg wurde sie als Frau von Bundespräsident Theodor Heuss die erste First Lady der neu gegründeten Bundesrepublik." (in der M. Dietrich weiterhin als "Vaterlandsverräterin" galt)
Quelle: Die Marke/Über 90 Jahre NIVEA: http://www.nivea.de/

Andrea

Zitat Guntram:
Das soll ein Forum sein
Huh

Wenn man drauf steht sich gegenseitig zu niederzumachen.
Lips Sealed
Ach komm! Das ist doch friedlich. Hier hat sich's schon viel hitziger angehört ;-).

 Zitat Sandra
Wir hatten hier auch mal einen, der es drauf angelegt hat, möglichst alle zu ärgern - Mozart nannte der sich glaub ich (stimmt das?) -
Nicht ganz. Der hieß Mo(t)zart und machte seinem Namen alle Ehre.

Zitat Angel:
Momentan werde ich täglich durch meinen derzeitigen jüdischen Liebsten sozialisiert. Oft macht er Witze (und nimmt mich auf den arm) und so weiß ich immer
noch nicht, ob es stimmt, was er sagte, nämlich daß es eigentlich "kascher" heißt und die, die "koscher" sagen aus Sachsen stammen...
Grin
Hihi!

Zitat Angel:
Insofern bin ich natürlich am "meditieren", ob ich nicht zu Euch "e    inwandere"
Bist du doch schon längst.
Smiley.
Die "Junge Welt" liegt bei uns zu Hause seit ein paar Tagen auf dem Küchentisch - wieder so ein Synchronisat der Ereignisse. - Mein Kumpel Stefan sieht das Blatt auf dem Küchentisch liegen und fragt: "Junge Welt? Was ist das?" Ich so: "Kenn ich auch nicht." Meine Mitbewohnerin betritt die Küche und erklärt: "Ich dachte, das wär so ein Blatt von den Linken, aber nach ein paar Sätzen war mir klar, dass ich mich da geirrt habe." Stefan: "Na besser, es landet bei Euch im Altpapier als dass damit jemand manipuliert wird."
Es gibt immer wieder so Leute, die 'rumlaufen und Zeitungen gratis für zwei Wochen anbieten. Der Titel des Blattes hat meine Mitbewohnerin neugierig gemacht.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

angel

#40
Liebe Andrea,

ZitatZitat Guntram:
Das soll ein Forum sein
Huh

Wenn man drauf steht sich gegenseitig zu niederzumachen.
Lips Sealed
Ach komm! Das ist doch friedlich. Hier hat sich's schon viel hitziger angehört ;-).

Woran die Hitzigkeit in "Bellantis" und "Mobbantis" liegt, habe ich ja schon auf dieser Seite beschrieben. Der Listowner Bell ist leider auch auf Seiten der Kriegsbefürworterfront. Wo Basti, finde ich das Statement von GK zum Irakkrieg?

ZitatZitat Sandra
Wir hatten hier auch mal einen, der es drauf angelegt hat, möglichst alle zu ärgern - Mozart nannte der sich glaub ich (stimmt das?) -
Nicht ganz. Der hieß Mo(t)zart und machte seinem Namen alle Ehre.
Der war also nur zum Rummotzen hier? Ein Troll? Leider tummeln sich auch viele Nazis in den Netzen und suchen Foren und Guestbooks heim :(.

ZitatZitat Angel:
Momentan werde ich täglich durch meinen derzeitigen jüdischen Liebsten sozialisiert. Oft macht er Witze (und nimmt mich auf den arm) und so weiß ich immer
noch nicht, ob es stimmt, was er sagte, nämlich daß es eigentlich "kascher" heißt und die, die "koscher" sagen aus Sachsen stammen...
Grin
Hihi!

Kommen Deine Vorfahren auch aus Sachsen, liebe Andrea? Die Kreislerianer-Karte zeigt (meiner Erinnerung gemäß) nur einen einzigen Sachsen auf und das ist Eric. ;)...
Im übrigen @Eric: Deine Antwort an "Onkel_Detlef" hätte auch von mir stammen können: nämlich daß GK und seine Art von Musik und alliterarischen Texten schlecht vergleichbar ist... (gibt es jemand anderen, der "nichtarische Arien" komponierte und dichtete?).

ZitatZitat Angel:
Insofern bin ich natürlich am "meditieren", ob ich nicht zu Euch "einwandere"
Bist du doch schon längst.
Smiley.

Ja, ja... :) ... und mir sang "Final Cut" (der seinen nick nach Song von Pink Floyd auswählte) auch schon ein Abschiedslied von Hannes Wader vor, das ich sehr gern mag:
http://www.hirony.net/cgi-bin/foren/antwort.cgi?room=0017&messi=11360

Das Lied endet aber mit:
Zitat"Es geschah was heute noch immer geschieht,
wo Ruhe mehr gilt als Recht.
Denn wo die Herrschenden Ruhe wollen,
geht's den Beherrschten schlecht.
So beschloss man die Vertreibung einer ganzen Generation,
in der Nacht desselben Tages begann die schmutzige Aktion,
gefesselt und geknebelt von den eigenen Vätern bewacht, hat man die Kinder von Hameln ganz heimlich aus der Stadt gebracht.

Nun war wieder Ruhe in der Stadt Hameln, fast wie in einem Grab
Doch die Niedertracht blühte, die Ratsherren fassten eilig ein schreiben ab
Das wurde der Stadtchronik beigefügt, mit dem Stempel des Landesherr'n
und besagt dass die Kinder vom Rattenfänger ermordet worden wären.
Doch die Hamelner Kinder sind nicht tot, zerstreut in alle Welt,
haben auch sie wieder Kinder gezeugt, ihnen diese Geschichte erzählt.

Denn auch heute noch setzen sich Menschen für die Rechte schwächerer ein
Diese Menschen könnten wohl die Erben der Hamelner Kinder sein
Doch noch immer herrscht die Lüge über die Wahrheit in der Welt
und solange die Gewalt und Angst die Macht in Händen hält,
solange kann ich nicht sterben, nicht ausruhen und nicht fliehen,
sondern muss als Spielmann und Rattenfänger immer weiter ziehen.
Denn noch nehmen Menschen Unrecht als Naturgewalt in Kauf
und ich hetze noch heute die Kinder dagegen immer wieder auf.
Und ich hetze noch heute die Kinder dagegen immer wieder auf."

Irgendwie paßt es zum "Final Cut", daß der Schluß fehlt. Was denkst Du? Soll ich dieses Lied in Bellantis zu ende singen?

In einem meiner letzten Beiträge in diesem Forum war GK mal wieder als paradoxierende Muse in mir präsent:
http://www.hirony.net/cgi-bin/foren/antwort.cgi?room=0017&messi=11301

Doch nun zu dem, was schon des längeren auf Deinem Küchentisch liegt ;): Die "Junge Welt" war früher eine Jugendzeitung der parteitreuen Jugend der DDR, der FDJ. Die meisten der dort Beschäftigten stehen heute der DKP nahe, die ihnen "linker" als die "PDS" erscheint.
Aber was ist schon "links"? Wenn wir uns auf diesem Erdball links halten, kommen wir von rechts wieder an dem Punkt an, von wo wir links aufgebrochen sind. In der Straßenverkehrsordnung haben wir in D-Land eindeutig Rechtsverkehr und wer von rechts kommt, hat Vorfahrt. Und wer sagt: "Von Rechts wegen ist das so und so..." hat die Rechts-Legitimation nach dem BGB schon voll für sich eingenommen... ::) Die meisten Politiker und Abgeordneten haben "Recht" studiert und lassen das Wahlvolk ("Stimmvieh") nach der Wahl wieder "links liegen"... Die Sozialdemokratie z.B. blinkt vor der Wahl "links", biegt nach der Wahl jedoch rechts ab... usw. ...

Auch die Jungweltler sind alt geworden (ein gewisser Egon Krenz als FDJ-Vorsitzender war bis ins Rentenalter hinein ein funktionierender Dauerjugendlicher...;D ) und in der alten Welt der "JW" (Abkürzung für "Junge Welt") wiederholt sich die Geschichte nur noch als Farce(ette)...
Doch hin und wieder stehen - wie in allen Medien - auch in dieser Gazette gute und informative Artikel, die mit Witz geschrieben wurden.

Ich bin aus "Bellantis" (worin ich früher mal unter diversen nicks geschrieben habe) noch nicht ausgewandert... - aber wohler fühle ich mich hier... - wie in einem "Urlaubsforum" und noch haben wir ja Urlaubszeit, nicht wahr?

Liebe Andrea, ich hatte einen blinden Freund (Musiker), der mehr sehen konnte als ideologisch Verblendete und der mir auch die Grundzüge der Braille-Schrift erklärt hat. Seitdem habe ich keine Angst mehr davor, meine Sehfähigkeit zu verlieren ...

Einen schönen Samstag abend,
angel
--
p.s.: diesen Text - auch vom Lied muss ich noch korrektur lesen und etwas verbessern, wozu ich jetzt aber keine Zeit mehr habe

Andrea

Nur ganz kurz, denn ich kann heute nicht mehr wirklich nachdenken. Ich bin viiiiel zu früh - um 3.00 Uhr morgens - aufgewacht, wie man das von mir ja kennt... Völlig verrückte Schlafrhythmen entwickle ich. Auweia! Was sind das für Sätze? Gut, dass die Tastatur nicht tragbar ist, sonst würd ich sie ins Bett mitnehmen und über den Buchstaben einschlafen.
Zu deiner Frage, ob ich aus Sachsen komme: Nein. Ich komme ursprünglich aus Wien und bin seit 1998 in Köln. Ich hab nur gelacht, weil ich das so komisch fand mit kascher und koscher. Ich kenne immer noch wenige jiddische Begriffe. Aber koscher ist ein Wort, das sehr gebräuchlich ist. Vor allem in Wien kennt das Wort, glaub ich, jeder, noch bevor er weiß, dass es aus dem Jüdischen kommt.
Wir haben noch ein paar Sachsen hier: Lanie und Stroganoff aus Mölbis bei Leipzig. Sie sind nur noch selten hier anzutreffen. Schade eigentlich. Die beiden sind sehr nett, und Strog ist ja auch der Boss von diesem Forum.
Zugegeben:Sächsisch entlockt mir immer ein Lachen, weil ich, wenn ich die Sprache höre, an Nina hagens Lied "Zwischen Erfurt und Gera" denken muss: "Do stäht'n Dodnstein an der Audobahn zwischen Eruft und Gera, da starb so'n armes Schwein an 'nem Autounfall. Es war ein ziemlich harter schwerer... Das hab ich geübt, aber als Nichtsachse kriegt man die Laute nur schwer hin. Ein paar Freunde von mir können die sächsische Sprache immitieren. Aber mir gelingt das nicht.
Zu den tieferen Punkten deines Postings sag ich was, sobald ich wieder richtig denken kann.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Andrea

Irgendwie paßt es zum "Final Cut", daß der Schluß fehlt. Was denkst Du? Soll ich dieses Lied in Bellantis zu ende singen?
Ich weiß nicht. Ich habe einen Beitrag von dir aus diesem Forum gelesen. Da wunderte mich, dass die Leute einander siezen. Schon allein deshalb würd ich keinen Buchstaben daran verschwenden.
"Campo" gefällt dir wohl nicht so gut?  Ich hab vielleicht ein zwei Artikel davon hier im Forum gelesen, kann also kein Urteil darüber abgeben. Gäb's das Blatt im Netz, würde ich rein schauen.
Ich dachte, die "Junge Welt" käme von der NPD. Das dachte ich aufgrund der Reaktion meiner Mitbewohnerin und meines Kumpels. Ich schau mir den Link mal an.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Bastian

#43
Ja, manchmal hilft es, wenn man etwas auch mal selbst nachschaut. ;)

Jetzt weiß ich auch wieder, wie die Zeitung heißt, von der ich vor kurzem hab schreiben wollen. Da hatte doch Sandra irgendwo nach Alternativen zu "Zeit", "TAZ" usw gefragt, und mir fiel ums Verrecken der Titel nicht mehr ein. Ich habe mir dann einen Wolf gegoogelt, weil ich "junge", "Linke" und "neue" eingegeben hab... Dabei bin ich auf so rechten Schrott, wie die "Junge Freiheit" und so gestoßen, hab aber die "Junge Welt" nicht gefunden. Tja, ich kam einfach nicht drauf.

Ich hab vor Jahren mal einzelne Ausgaben an der Uni gelesen, und fand einige Artikel wirklich sehr gut geschrieben. Pointiert, nicht immer "objektiv" aber mit vielen interessanten Gedanken und Ansätzen. Und es werden auch Themen ausführlicher beleuchtet, die in anderen Zeitungen nur Meldungen sind. Zum Beispiel vor ein paar Jahren die Frage, ob Ariel Sharon in Belgien ein Kriegsverbrecherprozess drohte, oder nicht. Was dafür spräche, und was dagegen.

Also, in dem Bewusstsein, DASS es sich um ein ziemlich... pointiertes Blatt handelt, kann ich durchaus empfehlen einen Blick hineinzuwerfen. Keinen Unkritischen, versteht sich, aber den sollte man eh haben.

Wegen Kreislers Haltung zum Irakkrieg/ dem Vorgehen der Bush- Regierung muss ich suchen. Ich glaube es waren diese ein- zwei Interviews, wo er den Antiamerikanismus und den Antisemitismus auf eine Weise gleichsetzte, die mich ziemlich irritiert hat. Aber ich schau nochmal nach, wenn ich mehr Zeit hab.

Guntram

#44
Die Artikel waren in der Campo...blabalbal (die es nicht mehr gibt) wie auf er Original-Georg-Kreisler-Seite zu lesen ist. Und dort ist auch der Irak-Artikel zu finden (bischen suchen).

www.georgkreisler.de oder .at oder .ch
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

Andrea

Naja, wenn ich schon nicht zuhören kann, warum dann auch noch nachschauen? ;D
Der Küchentisch-Dialog fand nämlich nicht zur "Jungen Welt", sondern zur "Jungen Freiheit" statt. Bei uns am Tisch lag nämlich DIE. Als ich dann Angels Beitrag zur "Jungen Welt" las, hatte ich fälschlicherweise die im Ohr. Deshalb wollte ich nicht sofort nachschauen, um nicht auf einem rechten Blatt zu landen... Als dann Angels Erklärung dazu kam, sprach ich meine Mitbewohnerin nochmal drauf an, weil nun unser Dialog und Angels Erläuterungen nicht mehr zusammenpassten. Und jetzt schau ich gern mal in die "Junge Welt".
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Bastian

#46
Angel schrieb:
ZitatEbenso wie das Epigonentum negiere und verachte ich die bürgerliche Politik (d.h. die politische Ökonomie dieser Gesellschaft).
Äh, welche Politik denn dann, wenn nicht eine Bürgerliche? Muss nicht jede Politik bürgerlich sein, wenn sie nicht Diktatur oder Anarchie sein soll? Letztere ist genaugenommen die Abwesenheit von Politik. Das soll keine Korinthe sein, ich frag deshalb, weil ich in den letzten Jahren immer wieder Leute von den "bürgerlichen Parteien" reden höre; gemeint sind meist die konservativen oder rechten Parteien. Aber das ist Teil einer sukzessiven sprachlichen Abschätzung aller anderen Parteien und vor Allem Wählern, auch wenn mittlerweile selbst die "Linken" schon so sprechen. Das machts nicht besser- im Gegenteil.

Selbst PDS- Wähler sind, man staune, Bürger. Und der Oskar ist ergo genauso bürgerlich wie der Seehofer. Da findet schleichend eine Form von Unterwerfung oder Geringschätzung statt. Mit Einschränkungen ähnelt das den Ausführungen Kreislers zum "Halbjudentum":

"Man kann ebenso wenig Halbjude sein, wie man Halbkatholik oder Halbmoslem sein kann. Man kann nur einer Religionsgemeinschaft angehören, ob man fromm ist oder nicht."

Und ebenso kann man nur Bürger sein, ob man links wählt oder schräg mittig. Oder man ist eben nicht Bürger, sondern Ausländer oder staatenlos. Auch der vielzitierte "Ausländische Mitbürger" schlägt mir persönlich immer schwerer auf den Magen. Entweder man ist ein Ausländer... oder eben Mitbürger. Aber beides zusammen betrachte ich als einen schlechten Versuch etwas zu kaschieren.

Aber innerhalb der EU wird das Paradoxon langsam aufgehoben. Mit dem Wahlrecht für EU- Bürger werden bald auch Holländer dir Bezirksräte in Bochum wählen. Ein "Holländischer Mitbürger". Also, was reg ich mich eigentlich auf...

Andrea

Mir fällt dazu ein: Wenn jemand einem zu konservativ ist, sagt man doch auch: Zu bürgerlich. Das ist eigentlich dann auch falsch definiert. Bürger sind wir ja alle, egal, welche Einstellung wir haben. Warum wählt mann aber dann diese Ausdrucksweise?
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Dorian

mit bürgerlich ist in diesem Fall das Großbürgertum gemeint, nicht der Staatsbürger.  Die französische Sprache unterscheidet zwischen "Burgeous" und "Citoyen"

Bastian

#49
Oui, c'est ca. Ich bezog mich oben auf den Citoyen. Nur, dass dies eben irreführend ist, wenn es um die Klassifizierung von Parteien geht. Es fällt ja auf, dass z.B. in Bayern die wohlhabende Bourgoisie (München) sich einen SPD- Ude zusammengewählt hat, und die CDU sich im Ruhrgebiet als Arbeiterpartei gibt. Also nicht bürgerlich im Sinne von burgeois.